Vorteile des ehemals industriellen Bodenbelags
Lange Zeit fand Kunstharzboden im Privatbereich meist nur als Garagenboden oder auf Balkonen seinen Platz. Mit dem Aufkommen sachlicher Innenarchitektur und beispielsweise in Wohnraum umgewidmete ehemalige Industrieräumlichkeiten hat der Kunstharzboden auch im direkten Wohnbereich verstärkt Einzug gehalten.
Der durchgetrocknete und ausgehärtete Kunstharzboden stellt einen widerstandsfähigen und ausdünstungsfreien Bodenbelag dar. Seine enorme Oberflächenhärte ist durch private Verrichtungen selbst beim Fallenlassen von schweren zerbrechlichen Gegenständen nahezu unzerstörbar. Gegen Wasser, Feuchtigkeit, Fette und Öle reagiert der Harz abweisend. Verschmutzungen können einfach mittels Abziehen oder Wischen entfernt werden.
Kreative Gestaltungsspielräume
Abgesehen von den praktischen Eigenschaften macht die Gestaltungsvielfalt einen Kunstharzboden zusätzlich im Wohnbereich interessant. Vom gewollten Betonlook über unifarbige leuchtende oder gedeckte Flächen bis zur Einarbeitung geometrischer Muster und Farbverläufe sind der kreativen Gestaltung kaum Grenzen gesetzt.
Das bei der Verarbeitung flüssige Kunstharz kann durch entsprechende Inhalts- und Zuschlagsstoffe reflektierende, transparente und glimmernde Effekte erhalten. Die Oberflächengestaltungen reichen von hochglänzend über matt und milchig bis zu rutschfester Rauheit mit Sandigkeitseffekt. Kombinationen in einem Raum und Durchscheineffekte wie beispielsweise alten historischen Mauerwerks lassen attraktive Gestaltungsideen zu.
Bautechnische Besonderheit
Bautechnisch wachsen bei einem Kunstharzboden oft der sichtbare Nutzbodenbelag und der Estrich zusammen. Eine Fußbodenheizung braucht keine gesonderte Estrichlagerung und kann direkt in den Kunstharzboden integriert werden. Bei großflächiger und sich durch mehrere Räume ziehenden Kunstharzbodens müssen die bauwerklichen Feuchtigkeitsbelastungen sehr genau austariert werden.
Ein Kunstharzboden entspricht einer Diffusionssperre und lässt keine Feuchtigkeit durch. Wenn im Mauerwerk Baufeuchtigkeit vorhanden ist oder entsteht, wird sich diese einen Weg im Mauerwerk suchen. Daher muss die gesamte Bausubstanz beim Verlegen von Kunstharzböden mit Sollabbaustellen für Feuchtigkeit versehen werden.