Ein- und Zweikomponentenlacke
Für kleinere Werkstücke sind Farbsprays erhältlich, bei denen mittels eines Treibgases ein Einkomponentenlack als Fertigprodukt austritt. Für größere Bauteile und Flächen sollte eine mit Druckluft betriebene Sprühpistole verwendet werden.
Hier sind Zweikomponentenlacke empfehlenswert, da beim Anmischen sowieso die Viskosität beziehungsweise der Flüssigkeitsgrad eingestellt werden muss. Grundsätzlich gilt, dass auf einen Einkomponentenlack auf einen bestehenden Zweikomponentenlack aufgesprüht werden kann. Andersherum hält der Zweikomponentenlack nicht auf der Oberfläche.
Viskosität einstellen
Für das Einstellen der Viskosität gibt es spezielle Messbecher, die nach einem einfachen Prinzip arbeiten. Die trichterförmigen Becher haben an der Unterseite ein Loch. Während des Zuhaltens des Lochs wird der fertig angemischte Kunstharzlack in den Messbecher gefüllt. Nach dem Öffnen des Loches wird die Zeit gemessen, die der Lack braucht, um komplett aus dem Becher zu laufen.
Die meisten Hersteller geben den Zeitraum für die beste Viskosität auf ihren Produkten an. Als Richtwert sollte der Kunstharzlack nach etwa dreißig Sekunden vollständig abgelaufen sein. Eine gute Vorbereitung, um ungleichmäßig verteilte Schwebstoffe im Kunstharzlack zu eliminieren, ist das Sieben beim Einfüllen. Dazu eignet sich ein Stück Nylonstrumpf, der über die Einfüllöffnung des Lacktanks gezogen wird.
Sprühdruck und Auftragsweise
Als idealer Sprühdruck eignen sich zwischen drei und 3, 5 bar. Mit diesem Druck wird ein zuverlässiger und gleichmäßiger Lackauftrag aus etwa zwanzig Zentimeter Sprühentfernung erzielt. Die Außentemperatur sollte zwischen 18 und 24 Grad Celsius liegen.
Das Sprühen vor dem Erreichen der zu lackierenden Fläche „anschalten“ und erst nach dem Verlassen unterbrechen. So wird ungleichmäßige Auftragsdicke durch Ansetzen vermieden. Prinzipiell von außen nach innen sprühen und überlappend „nass in nass“ arbeiten. Mehrere dünne Schichten erzeugen ein besseres Ergebnis als wenige dicke Aufträge.