Lösemittel müssen sich „verbrauchen“
Der Preis für die leichte Verarbeitung und das meist hervorragende Lackierergebnis von Kunstharzlack sind seine gesundheitsschädlichen und giftigen Inhaltsstoffe. Chemische Lösungsmittel sorgen für die vorteilhaften Eigenschaften. Nach dem ordnungsgemäßen Austrocknen und Durchhärten des Kunstharzlacks enden die Ausdünstungen, da die Lösemittel „verbraucht“ sind.
Auch wenn die Farbindustrie die Zuschlagsstoffe ständig weiterentwickelt, sind selbst bei den modernsten Lacken noch gesundheitsgefährdende Stoffe enthalten. Worauf mittlerweile bei europäischen Produkten fast vollständig verzichtet werden kann, sind die besonders giftigen aromatischen Kohlenwasserstoffe. Trotzdem werden Kunstharzlacke immer noch als umweltgefährdende Stoffe klassifiziert und Rückstände dementsprechend als Sondermüll behandelt.
Gesundheitsschutz ist unverzichtbar
Sowohl bei der direkten Verarbeitung als auch in der Trocknungs- und Aushärtungsphase dünsten Kunstharzlacke Lösemittel aus. Die Ausdünstungen können je nach Lackart und Lackierungsort bis zu mehreren Wochen anhalten. Bei der Verarbeitung muss ein Atemschutz getragen werden, der Nase und Mund bedeckt. Idealerweise wird jeder Hautkontakt durch Schutzhandschuhe und langärmelige Kleidung vermieden.
Der Streichort sollte vorausschauend vorbereitet werden. Bei Innenräumen muss auf eine ausreichende Belüftung geachtet werden. Sie muss auch während des Trockenvorgangs eingehalten werden können. Lebewesen einschließlich Kinder und Haustiere sollten den Raum mit Lackierung bis zum endgültigen Durchtrocknen und Aushärten meiden.
Streichwerkzeuge gebrauchsfähig erhalten
Kunstharzlack sollte generell mit Pinseln mit Naturborsten oder Malerrollen aus Schaumstoff aufgetragen werden. Wenn die Werkzeug wieder verwendet werden sollen, muss ein Farblöser wie Terpentin genutzt werden. Die Streichwerkzeug werden sofort nach Gebrauch in Terpentin eingelegt und können später ausgewaschen werden.
Bei Spraydosen oder Sprühpistolen sollte der Sprühkopf mit der Auslassdüse in Terpentin eingelegt und zeitnah ausgespült werden. Das Einstecken einer Nadel in die Sprühöffnung verhindert mögliches Verkleben durch Lackreste und Anhaftungen.