Materialstärke ist ausschlaggebend
Eine Kunstharzversiegelung ist eine Art auftragsdünne Kunstharzbeschichtung. Während Beschichtungen Mindeststärken von etwa fünf Millimetern aufweisen, sind Versiegelungen schon ab etwa zwei Millimetern möglich. Während diese Materialstärke auf Terrassen meist ausreicht, ist sie für Garagen, Carports und Auffahrten ungeeignet.
Entgegen der Verlautbarung mancher Hersteller spielen Haltbarkeitswerte oder spezielle chemische Strukturen in diesem Zusammenhang keine Rolle. Es ist schlichtweg mechanisch nicht möglich, dass eine Kunstharzversiegelung mit einer Stärke unter fünf Millimetern den Scher- und Druckkräften von Autoreifen widersteht.
Diffusion nicht vorhanden
Bei der Verwendung von Kunstharzversiegelung wird eine Art Plastikhaut über den entsprechenden Untergrund gelegt. Daher muss vor der Ausführung darauf geachtet werden, dass sich keine Restfeuchte im Untergrund befindet. Die Versiegelungsart ist außerdem nicht auf Flächen geeignet, auf denen eine erneute Feuchtigkeitsbildung zu erwarten ist.
Typische Ausschlusskriterien für eine Kunstharzversiegelung sind:
- Lehmhaltige Mauerwerke
- Neubauten mit Restbetonfeuchte
- Aussenmauern und Kellerböden
Versiegelung von Holz
Bei der Versiegelung von Holz kann Kunstharz neben der Schutzwirkung auch erhaltende und stabilisierende Wirkung entfalten. Eine Reparatur beschädigter Holzbauteile mit Kunstharz kann durch die Versiegelung abgeschlossen werden. Die Poren des Holzes werden hierbei geschlossen und die Saugfähigkeit wird vollständig unterbunden.
In Gemischen mit Öl kann eine Kunstharzversiegelung auch die Texturen und Maserungen von Holz betonen und unterstreichen. Die versiegelten Oberflächen sind glatt und pflegeleicht. Auf Holzböden werden Kunstharzversiegelungen mit rutschhemmenden Zuschlagsstoffen verwendet.
Verarbeitungsgrundlagen
Wie Kunstharze generell braucht auch die Kunstharzversiegelung Sauerstoff, um in den Abbindemodus zu gelangen. Die chemische Reaktion gleicht einem „Entziehen“ der Lösemittel durch Sauerstoff, die zur molekularen Bindung der Versiegelung führt. Daher müssen, abgesehen von gesundheitlich relevanten Aspekten, Kunstharzversiegelungen ausgiebig und mit Luftaustausch über mindestens zwölf Stunden ausgelüftet werden.