Welche Techniken gibt es?
Kunstleder mit Lederflicken reparieren
Um beschädigtes Kunstleder zu reparieren, kommen verschiedene Vorgehensweisen in Betracht. Für größere Löcher und Risse sowie flächige Schäden stellen sogenannte Lederflicken die beste Wahl dar. Diese können günstig online und im Baumarkt gekauft werden und sind in diversen Farben erhältlich – so lassen sie sich individuell an das Objekt aus Kunstleder anpassen.
Wie der Lederkleber am besten aufgetragen wird, kann sich von Hersteller zu Hersteller unterscheiden. Einige Varianten müssen mit einem Föhn erhitzt werden, während andere nur das Abziehen einer Schutzfolie und das direkte Ankleben erfordern. In allen Fällen lohnt es sich, die Stelle um den Riss mit einem Schleifpad oder Strukturpapier zu glätten, um die Übergänge weicher zu gestalten.
Kunstleder mit Flüssigleder reparieren
Eine weitere gute Alternative zum Neubezug stellt Flüssigleder dar. Dabei handelt es sich um eine Art Spachtelmasse, die frei von Lösungsmitteln ist und direkt auf den Riss oder das Loch aufgetragen werden kann. Dort härtet sie über einen kurzen Zeitraum aus. Anders als andere Spachtelmassen wird sie aber nicht steif, sodass die weiche und flexible Kunstlederstruktur nicht gestört wird.
Auch Flüssigleder ist in vielen verschiedenen Farbtönen erhältlich. Üblicherweise wird er in Tuben geliefert, sodass ein direktes Auftragen ohne Zwischenschritt möglich ist. Im Gegensatz zu Lederflicken eignet sich Flüssigleder allerdings nur für kleinere Beschädigungen. Nicht selten wird er als ganzes Reparaturset mit Spachtel angeboten.
Produktempfehlungen
Für die Restauration eines beschädigten Kunstlederobjekts kann entweder Lederflicken oder Flüssigleder verwendet werden – oder natürlich die Kombination aus beidem. Achten Sie beim Kauf vor allem darauf, ob der Farbton zu Ihrem Material passt und wie viel Produkt in der Verpackung enthalten ist. Oftmals lohnt es sich ebenfalls, in ein Reparaturset zu investieren.
Diese selbstklebenden Lederflicken werden in fünf verschiedenen Farben angeboten, sodass eine individuelle Abstimmung möglich ist. Die weichen Lederflecken lassen sich mit einer Schere zuschneiden und benötigen kein weiteres Werkzeug, um auf dem Kunstleder haltbar gemacht zu werden. Es muss lediglich die Schutzfolie von der Rückseite abgezogen und der Lederfleck angedrückt werden.
Bei diesem Flüssigleder handelt es sich um ein ganzes Set, das aus 10 unterschiedlichen Farben samt Spachtel und Pinsel besteht. Die Farben lassen sich untereinander abtönen, sodass der perfekte Farbton ganz einfach selber gemischt werden kann. Auch dieses Produkt benötigt keine Hitze, um haltbar gemacht zu werden. Es eignet sich außerdem nicht nur für Kunstleder, sondern auch für Kunststoff und Vinyl.
Um die beschädigte Stelle im Kunstleder auf die Reparatur vorzubereiten, eignet sich dieses Lederschleifpad. Es kann außerdem dafür sorgen, dass raue Stellen wieder optimal geglättet werden. Das Schleifpad ist beidseitig verwendbar und lässt sich mit Wasser auswaschen. Achten Sie bei der Verwendung auf vorsichtige kreisförmige Bewegungen, um keine Kratzer im Kunstleder zu erzeugen.
Anleitung: Kunstleder in 4 Schritten reparieren
- Staubsauger
- weiches Tuch
- Kunstleder
- Schleifpad
- Lederflicken in einer passenden Farbe
- Flüssigleder
- evtl Kunstlederreiniger
1. Vorbereitung
An erster Stelle steht die Vorbereitung des Kunstleders. Dieses sollte absolut sauber und fettfrei sein, damit die Lederflicken und das Flüssigleder einen optimalen Halt haben. Saugen Sie die Fläche zuerst mit einem Staubsauger gründlich ab und orientieren Sie sich danach an den folgenden Schritten:
Schmutz entfernen und Stelle entfetten. Nehmen Sie ein weiches Tuch zur Hand und feuchten Sie dieses an, bevor Sie mit etwas Druck über die Oberfläche des Kunstleders wischen. Sind fettige oder ölige Stellen zu sehen, müssen diese außerdem entfettet werden. Dafür kommt beispielsweise ein spezieller Kunstlederreiniger infrage. Benutzen Sie niemals Reinigungsbenzin, da dieses das Material angreifen kann!
Glatt schleifen. Damit Sie die beschädigte Stelle glatt verkleben können, muss das Material um das Loch oder den Riss herum leicht angeschliffen werden. Das gilt auch für Beschädigungen an der Narbung. Verwenden Sie am besten ein Schleifpad für Leder und führen Sie vorsichtige kreisende Bewegungen durch.
2. Hinterkleben
Danach kann bereits mit der eigentlichen Reparatur begonnen werden. Oftmals empfiehlt sich eine Kombination aus Lederflicken und Flüssigleder, da so besonders weiche und unauffällige Übergänge erzeugt werden können. Für kleinere Löcher und Risse kann Flüssigleder alleine schon ausreichen. Gehen Sie wie folgt vor:
Stoff in Position bringen. Schneiden Sie ein ausreichend großes Stück des Kunstlederflickens zurecht und platzieren Sie es hinter den Riss. Dafür müssen Sie den Stoff vorsichtig in den Riss stecken. Entsprechend sollte der Flicken etwas größer sein, um alle Ränder abdecken zu können.
Lederkleber auftragen. Einige Lederflicken kleben von alleine, andere müssen mit einem Lederkleber fixiert werden. Tragen Sie den Lederkleber in einem solchen Fall von innen an der Rückseite des Kunstleders auf. Drücken Sie den Flicken danach so lange an, bis er fest von alleine hält. Prüfen Sie die Herstellerangaben hinsichtlich der Trocknungsdauer.
3. Flüssigleder auftragen
Für kleinere Risse, Löcher oder für unebene Übergänge zwischen dem Kunstleder und dem Lederflicken kommt vor allem Flüssigleder infrage. Tragen Sie dieses direkt auf die entsprechende Stelle auf und lassen sie es laut Herstellerangaben trocknen. Dieser Vorgang sollte so oft wiederholt werden, bis die Beschädigung vollständig geschlossen wurde.
4. Nachbearbeitung
Einige Hersteller bieten zusätzliche Nachbehandlungsflüssigkeit an, die bei der Fixierung der Reparatur hilft. Diese muss in einem letzten Schritt ebenfalls aufgetragen werden. Achten Sie erneut auf die Herstellerangaben, was die Trocknungsdauer betrifft.
Mögliche Probleme & Lösungen
Neben Rissen und abgenutzten Stellen sind auf altem Kunstleder oftmals auch hartnäckige Verschmutzungen zu finden. Diese lassen sich am besten entfernen, indem Sie den Bereich zuerst mit einem Staubsauger absaugen und danach mit Babyfeuchttüchern bearbeiten. Alternativ kommen einige Hausmittel infrage, zu denen beispielsweise Gallseife, Feinwaschmittel oder Klebeband gehören. Verzichten Sie auf ein Reiben, um den Stoff zu schonen.
FAQ
Was tun, wenn das Kunstleder bröckelt?
Üblicherweise besteht die Deckschicht von Kunstleder aus PVC oder PU, weshalb sich die enthaltenen Weichmacher mit der Zeit verflüchtigen und die Haltbarkeit begrenzt ist. Kommt es zu einem bröckelnden Kunstleder, ist das Material nicht mehr zu retten. Kunstledersofas müssen dann neu bezogen werden.
Können Nähte am Kunstleder repariert werden?
Solange das Kunstleder nicht beschädigt wurde, können Nähte an Sofa, Sessel und Co. wieder repariert werden. Setzen Sie eine neue Naht über die vorhandene Lücke oder entfernen Sie die Altnaht zuerst vollständig, um für mehr Gleichmäßigkeit zu sorgen.
Was ist Flüssigleder?
Bei Flüssigleder handelt es sich um eine spezielle Spachtelmasse, die für eine Verwendung auf Leder und Kunstleder konzipiert wurde. Kleine Löcher, Risse und sogar Kratzer können damit aufgefüllt werden. Nach dem Trocknen bleibt Flüssigleder flexibel und weich.
Wie wird Kunstleder richtig repariert?
Kunstleder kann sowohl mit passenden Lederflicken als auch mit Flüssigleder repariert werden. Entfernen Sie Verschmutzungen und entfetten Sie die Oberfläche, bevor Sie das Material anschleifen und den Lederkleber anbringen. Flüssigleder wird direkt auf die Risse und Löcher aufgetragen.