Mit der Hand nachnähen
Wenn der Bezug eines Kunstledersofas ausmerksam und regelmäßig gepflegt wird, kann es vorkommen, das die Nähte aufgehen, obwohl sich das Kunstleder noch in einwandfreiem Zustand befindet. Betrifft der Schaden nur die Nähte selber, kann ähnlich wie bei textilen Stoffen oder echtem Leder nachgenäht werden.
Da der Bezug mit Polsterung in den seltensten Fällen vom Sofaunterbau abgenommen werden kann, ist eine Reparatur „vor Ort“ unvermeidlich. Für das Nähen von Leder und starken Geweben sind spezielle halbrunde Nähnadeln erhältlich. Mit ihnen können mit sichelförmigen Bewegungen Näheingriffe von oben erfolgen.
Röhre oder Brücke nähen
Die Beschaffenheit der Naht entscheidet über den möglichen Nähstich. Idealerweise kann die Naht durch „Umkreisen“ wieder gestärkt und verschlossen werden. Dieses Vorgehen gleicht ein wenig dem Bilden eines „Rohrs“ um die vorhandene Naht. Voraussetzung für diese Nähart ist:
- Unbeschädigtes Kunstleder an und unter der Naht
- Ausreichender Platz zum Setzen der Stiche zwischen den vorhandenen Garnlöchern
Eine Alternative ist eine neue Naht, die zwischen zwei Kunstlederseiten die Kanten miteinander verbindet. Auch hierfür müssen einige Faktoren gegeben sein:
- Die beiden zu vernähenden Kanten müssen unbeschädigt sein
- Die Altnaht sollte aus Platzgründen so gut wie möglich entfernt werden
- Erfahrung mit Sticharten bei Nähen oder eine Anleitungsrecherche ist erforderlich
Bei Bespannungsschäden einen Profi beauftragen
Wenn das Kunstleder ausgefranst oder eingerissen ist, ist das Nachnähen nur durch ein Anspannen des Bezugsmaterials möglich. Je nach Polsterungsstärke und Elastizität entsteht eine permanente Spannung, die durch Belastung zu Folgeschäden führt. Eine Reparatur sollte einem professionellen Polsterer oder Sattler überlassen werden.