Welche Techniken gibt es?
Kunststoff mit dem Pinsel lackieren
Lack ist nicht gleich Lack – wenn es um eine Veränderung der Farbe oder der Oberflächenstruktur von Kunststoff geht, sollten Sie die ausgewählte Lackierung an die Art des Kunststoffs anpassen. Nur so lassen sich bei diesem Projekt böse Überraschungen verhindern und ein ideales Ergebnis erzeugen. Wollen Sie mit dem Pinsel arbeiten, sollten Sie außerdem in eine gleichbleibende Richtung arbeiten. Dadurch wird verhindert, dass das Endergebnis zu sichtbare Pinselstriche aufweist.
Manche Kunststoffe eignen sich übrigens nur schlecht oder gar nicht für eine Lackierung. Dazu gehören vor allem PP- und PE-Gegenstände sowie Schaumstoffe und Weich-PVC. In solchen Fällen kann es allerdings möglich sein, eine Folierung anstelle einer Lackierung zu verwenden.
Kunststoff mit der Sprühdose lackieren
Etwas schneller und einfacher wird es, wenn Sie sich für Sprühlack entscheiden. Nicht nur die Lackierung an sich, sondern auch die Grundierung kann mit dieser Methode aufgetragen werden, was den Prozess mitunter deutlich beschleunigt. Achten Sie auf einen idealen Sprühabstand und lassen Sie die Kunststoffoberfläche zwischen den einzelnen dünnen Schichten trocknen. Ein Sprühpistolenaufsatz kann die Arbeit weiter erleichtern.
Wichtig ist, dass Sie bei dieser Vorgehensweise auf geeignete Schutzkleidung setzen – und zwar sowohl beim Anschleifen der Oberfläche als auch beim Lackieren. SO wird verhindert, dass Lösungsmitteldämpfe, Schleifstaub und gelöste Lackpartikel negative gesundheitliche Folgen mit sich bringen können.
Produktempfehlungen
Schutzausrüstung
Beim Anschleifen und Lackieren von Kunststoffoberflächen entstehen viele freie Partikel, die weder in Ihre Augen noch in Ihre Lunge gelangen sollten. Entscheiden Sie sich daher für eine passende Schutzbrille und einen Mund-Nasen-Schutz mit Staubfilter. Beide Teile sollten fest anliegen. Um Fettflecken auf der Oberfläche zu verhindern, bieten sich außerdem Einmalhandschuhe an.
Diese Einmalhandschuhe werden in einer Verpackung mit 100 Stück angeboten, sodass sie für diverse Projekte eingesetzt werden können. Sie haben die Wahl aus vier verschiedenen Größen. Die Handschuhe werden aus hochwertigem Vinyl gefertigt, sodass sie für Personen mit Latex-Allergien und mit verzögerter Überempfindlichkeit geeignet sind.
Bei dieser Halbmaske handelt es sich um eine professionelle Lösung mit Wechselfiltern, sodass Sie gegen Partikel, Dämpfe und sogar organische Gase geschützt sind. Deswegen kann die Maske sowohl für das Anschleifen als auch für die Arbeit mit der Sprühdose eingesetzt werden. Die Halbmaske bietet die Schutzstufe A2P2 und wird mit zwei Wechselfiltern im Lieferumfang versehen.
Um auch Ihre Augen optimal zu schirmen, kann diese Schutzbrille verwendet werden. Sie ist mit 26 g Gewicht besonders leicht und passt sich dank der hochgezogenen Gläser ideal an verschiedene Gesichtsformen an. Die Schutzbrille ist außerdem mit einer kratzfesten Beschichtung versehen. Der hohe Tragekomfort wird mithilfe des durchdachten Designs noch weiter verbessert.
Vorbereitung
Bevor die Kunststoffteile lackiert werden können, muss die Oberfläche entsprechend vorbereitet werden. Dafür kommen Schleifpads oder Schleifpapier infrage, die für Kunststoffe geeignet sein und eine Körnung von 300 bis 600 haben sollten. Silikonentferner eignet sich ideal gegen Fettflecken. Wählen Sie außerdem einen Haftgrund aus, der gesprüht wird und individuell zur Plastikart passt.
Diese Schleifvlies-Matten werden in einem 12-Set geliefert, sodass die Körnungen 180 bis 800 mit nur einem Kauf abgedeckt werden können. Die Pads besitzen Abmessungen von 150 x 230 mm, sodass eine großzügige Nutzfläche entsteht – dadurch lässt sich auch mit wenig Druck gut arbeiten. Darüber hinaus zeichnen sie sich durch einen hohen Abnutzungswiderstand und eine effektive Schleifleistung aus.
Mit diesem Silikonentferner können Verschmutzungen, Fettrückstände und sogar Klebereste von Kunststoffoberflächen entfernt werden. Der Reiniger lässt sich einfach verarbeiten, was Zeit sparen kann. Er wird mit milden Lösungsmitteln hergestellt und sorgt für eine verbessere Haftung der nachfolgenden Lackierung. Pro Sprühdose sind 500 ml des Produkts enthalten.
Als Primer für Plastik und Kunststoffe kann dieses Produkt eingesetzt werden. Es enthält Lösungsmittel und besondere Haftvermittler-Zusätze, was für eine gleichmäßige und haltbare Lackierung sorgt. Der Haftgrund ist außerdem schnelltrocknend und für den Innen- sowie Außenbereich geeignet. Auch gegen äußere Einflüsse besteht eine sehr gute Widerstandsfähigkeit.
Mit der Sprühdose lackieren
Beim Lackieren mit einer Sprühdose sollten Sie ebenfalls darauf achten, dass die ausgewählte Farbe mit der Kunststoffart kompatibel ist. Weitere wichtige Auswahlkriterien sind der Verpackungsumfang, die Trocknungsdauer, der Oberflächeneffekt und natürlich der Farbton. Der zusätzliche Einsatz eines Sprühpistolenaufsatzes kann helfen, die Lackierung noch gleichmäßiger aussehen zu lassen.
Dieser Sprühpistolenaufsatz ist mit mehreren gängigen Spraydosen anwendbar und verwandet diese in mobile Sprühpistolen – dadurch wird der Lackauftrag noch einfacher. Der Aufsatz ermöglicht außerdem ein ermüdungsfreies Lackieren und lässt sich besonders leicht anwenden. Er wird aus schwarzem Plastik hergestellt und wiegt nur 20 g. Außerdem lässt er sich diverse Male wiederverwenden.
Diese Kunststoff-Lackierung wird auf Acrylbasis hergestellt und in 19 verschiedenen Farben angeboten. Der Lack besitzt ein seidenmattes Finish und ist zu gleichen Teilen schnelltrocknend, wisch- und wetterfest sowie styroporfest. Da er zusätzlich speichelecht ist, kann er sogar als Lackierung für Kinderspielzeug eingesetzt werden. Pro Sprühdose sind 200 ml Acryllack enthalten.
Anleitung: Kunststoff in 5 Schritten mit der Sprühdose lackieren
- Atemschutzmaske
- Schutzbrille
- Schwamm oder Lappen
- evtl. Pinsel
- Sprühlack
- Grundierung
- Schleifpapier oder Schleifvlies
- Einmalhandschuhe
- Silikonentferner
- Kunststoffreiniger oder Spülmittel
- evtl. Spühpistolenaufsatz
1. Vorbereitung
Art des Kunststoffs bestimmen. Vor dem Lackieren sollten Sie unbedingt herausfinden, um was für eine Art von Kunststoff es sich handelt. Das nimmt einen maßgeblichen Einfluss auf die Auswahl der passenden Grundierung und Lackierung. Achten Sie dafür auf die eingeprägten Recyclingcodes, die Buchstaben und Zahlen enthalten. Die sieben häufigsten Kunststoffe haben eigene Codes, was die Suche nach der Kunststoffart deutlich erleichtern kann.
Verschmutzungen entfernen. Sorgen Sie außerdem dafür, dass der Kunststoff sauber und frei von Kleberesten, Fettflecken und anderen Verschmutzungen ist. Verwenden Sie dafür zum Beispiel einen Kunststoffreiniger oder einfach Spülmittel und einen Lappen oder einen Schwamm. Trocknen Sie die Oberfläche danach.
2. Oberfläche anrauen
In einem nächsten Arbeitsschritt wird die Kunststoffoberfläche angeraut, um die Haftung der Grundierung und der Lackierung zu verbessern. Auch rissige und aufgeplatzte Stellen sowie Unebenheiten lassen sich abschleifen. Greifen Sie zu einem Schleifpapier oder einem Schleifvlies mit einer Körnung von 300 bis 600. Gröbere Körnungen könnten Kratzer auf der Oberfläche erzeugen, was vermieden werden sollte. Tragen Sie dafür einen Mund-Nasen-Schutz und eine Schutzbrille.
3. Kunststoff reinigen
Nach dem Schleifen folgt ein zweiter Reinigungsdurchgang. Säubern Sie den Kunststoff erneut, um die Schleifreste zu entfernen und für eine staubfreie sowie fettfreie Oberfläche zu sorgen. Tragen Sie ab diesem Schritt am besten Einmalhandschuhe – dadurch können Sie verhindern, dass Sie fettige Fingerabdrücke auf dem Plastik hinterlassen.
4. Haftgrund auftragen
Danach kommt der Haftgrund zum Einsatz. Sprühen Sie diesen aus einer Entfernung von etwa 20 cm auf den Kunststoff, um ihn für die spätere Lackierung zu grundieren. Wird die Spraydose zu nahe an die Oberfläche gehalten, können Läufer entstehen – ist der Abstand zu groß, erreicht nicht genügend Haftgrund das Zielgebiet. Testen Sie die Grundierung am besten vorher an einer unauffälligen Stelle.
5. Lackieren und trocknen lassen
Nachdem der Haftgrund gänzlich getrocknet ist, können Sie sich an den eigentlichen Anstrich wagen. Sprühen Sie den Lack ebenfalls aus einer Entfernung von etwa 20 cm auf das Kunststoffteil. Danach folgt eine Trocknungszeit, wobei Sie sich an den Herstellerangaben des Lacks orientieren sollten. Nach diesem Decklack kann eine weitere Schicht Klarlack aufgetragen werden, um für Hochglanz zu sorgen.
Mögliche Probleme & Lösungen
Beim Lackieren von Kunststoff kann es schnell passieren, dass der neue Anstrich reißt – und dann wieder abgeschliffen werden muss. Ursächlich für dieses Problem ist oftmals der Haftgrund, der nicht ausreichend dick aufgetragen wurde. Hält der Lack nicht richtig, sollten Sie außerdem die Eignung des Haftvermittlers und der Lackierung für Ihre Kunststoffart überprüfen.
FAQ
Welche Kunststoffe können gut – und welche gar nicht – lackiert werden?
Die meisten harten und stabilen Kunststoffteile lassen sich problemlos lackieren. Dazu gehören unter anderem Möbelbauteile, Fensterrahmen, Pflanzkübel und Co. Schwieriger wird es hingegen bei Polypropylen und Polyethylen – auf PP und PE halten die meisten Lackierungen fast gar nicht. Gleiches gilt für Weich-PVC und Schaumstoffe.
Kann Kunststoff ohne Grundierung lackiert werden?
Ohne passende Grundierung können die Lacke nur schwer auf der Kunststoffoberfläche halten, weshalb Sie darauf lieber nicht verzichten sollten. Wer sich den Arbeitsschritt sparen will, kann sich oftmals für 2-in-1-Lackierungen entscheiden. Diese kombinieren Haftprimer und Farbe. Um ein vorheriges Anschleifen kommen Sie aber dennoch nicht herum.
Welcher Lack hält auf Kunststoff?
Je nach Art des Kunststoffs kommen verschiedene Lacke infrage. Dazu gehören insbesondere Zwei-Komponenten-Lackierungen, wasserlösliche Acryllacke und Kunstharz- bzw. Alkydharzlacke. Auch Polyurethanlackierungen sowie polyurethanverstärkter Lack bieten eine haltbare und widerstandsfähige Oberfläche.
Wie lackiert man Kunststoff richtig?
Bestimmen Sie die Art des Kunststoffs und entfernen Sie alle etwaigen Verschmutzungen, bevor Sie die Oberfläche mit Schleifpapier anrauen. Verwenden Sie erneut einen Kunststoffreiniger gegen den Schleifstaub und tragen Sie einen Haftgrund auf. Danach kann lackiert werden.