Grundlegende Vorteile von Kunststoffrohren
Für den Einsatz von Kunststoffrohren sprechen zwei wesentliche Eigenschaften von Kunststoff: Kunststoffe sind nicht anfällig für Korrosion und sie sind sehr viel leichter als Rohre aus Metall.
Daneben spielen auch noch einige weitere Eigenschaften eine Rolle, etwa die hohe Beständigkeit von Kunststoffen gegenüber vielen Chemikalien, die glatte Oberfläche, und dass sie hygienisch einwandfrei sind. Die geringe Wärmeleitfähigkeit im Vergleich zu Metallen und die geringe elektrische Leitfähigkeit sind weitere Vorteile.
Nachteile von Kunststoffrohren
Der Nachteil von Kunststoffrohren gegenüber Metallrohren ist die hohe Längenausdehnung bei höheren Temperaturen oder bei Erwärmung. Die Längenausdehnung von Kunststoffrohren ist beinahe zehn Mal so hoch wie bei Kupfer.
Unter Einwirkung von UV-Licht (Sonneneinstrahlung) können Kunststoffleitungen teilweise sehr schnell verspröden und brüchig werden. Im Bereich der Installation im Wandinneren ist das selbstverständlich kein Problem.
Im Fall von Trinkwasserleitungen gestaltet sich die Druckprüfung bei Kunststoffrohren deutlich aufwändiger als bei Metallrohren.
Arten von Kunststoffen
Zur Herstellung von Rohren werden verschiedene Kunststoffe mit jeweils ganz besonderen Eigenschaften verwendet. Durch die Auswahl des Kunststoffs können gezielt Rohre mit ganz bestimmten Eigenschaften erzeugt werden.
Kunststoffrohre lassen sich dabei in drei Hauptgruppen unterteilen:
- Thermoplaste (finden hauptsächlich im Sanitärbereich Verwendung)
- Duroplaste
- Elastomere
Thermoplaste zeichnen sich durch ihre hohe Temperaturbeständigkeit (bis etwa 120 °C, je nach Kunststoff).
Duroplaste sind sehr harte, glasartige Kunststoffe, sogenannte Polymere. Anders als Thermoplaste können sie nicht mehr aufgeschmolzen werden, wenn sie ausgehärtet sind. Diese Kunststoffe kommen vor allem für Gehäuse oder Kabelbahnen und Verlegerohre zum Einsatz. Auch der Trabi besteht aus Duroplast-Kunststoff.
Elastomere sind Kunststoffe, die sehr elastisch sind. Sie können sich leicht verformen und kehren danach wieder in ihre Ausgangsform zurück. Ein Beispiel für Elastomere sind Gummiringe. Für Rohr- und Schlauchleitungen kommen sie allerdings nur äußerst selten zum Einsatz.
Die wichtigsten Thermoplaste bei Rohren im Haushalt
Bei den im Bereich des Haushalts verwendeten Rohrleitungen kommen praktisch ausschließlich Thermoplaste zum Einsatz. Die wichtigsten sind:
- PVC (Polyvinylchlorid)
- PE (Polyäthylen)
- PB (Polybuten)
- PP (Polypropylen)
PE-Rohre für die ?asserversorgung
PE-Rohre werden hauptsächlich im Bereich der Trinkwasserversorgung verwendet. Sie bieten einen hervorragenden Kompromiss zwischen Verformbarkeit und Ringsteifigkeit. Damit sind sie sogar für die Erdverlegung geeignet.
Ihr Gewicht ist besonders gering, und sie sind widerstandsfähig gegenüber vielen aggressiven Chemikalien.
Höherwertige Rohre sind die PE-RT Rohre, die temperaturbeständiger sind als gewöhnliche PE-Rohre. Sie können mit bis zu 10 bar Druck betrieben werden. Rohre aus vernetztem Polyethylen werden dagegen PEX genannt. Sie können aus als Mehrschicht-Verbundrohre mit einem Aluminiumkern und einer inneren und äußeren Umhüllung aus PEX ausgeführt sein.