Welche Lötverfahren eignen sich für Kupferdachrinnen?
Kupfer ist ein zähes Schwermetall und braucht deshalb für Verbindungen etwas intensivere Verfahren als Dachrinnen aus Aluminium oder Titanzink. Grundsätzlich kann man Kupfer sowohl weich-, als auch hartlöten. Aufgrund der hohen Dichte von Kupfer sollte man allerdings, wenn möglich, besser hartlöten. Insbesondere bei der Verbindung der einzelnen Rinnenstücke für die Erstinstallation empfiehlt es sich, gleich die solidere Methode anzuwenden. Denn hierbei entstehen die Verbindungsnähte für den dauerhaften Einsatz. Bei kleineren Reparaturen an Stellen, die keine große Last tragen, kann man eine Kupferdachrinne aber auch weichlöten.
Was braucht man zum Hartlöten einer Kupferdachrinne?
Das Hartlöten einer Kupferdachrinne erfordert zum einen passendes Werkzeug und Material und zum anderen Erfahrung. Denn Hartlöten ist nicht ungefährlich, zumal bei Kupfer das Metall auf hohe Temperaturen gebracht werden muss und bei unsachgemäßem Vorgehen Explosionsgefahr besteht. Folgende Werkzeuge und Materialien benötigen Sie zum Hartlöten einer Kupferdachrinne:
- Schweißbrenner (Propangasbrenner oder Brenner mit Acetylen- und Sauerstoffflasche)
- kupferhaltiges Lötzinn (CuP 284)
Mit einem einfachen Propangasbrenner lässt sich eine Kupferdachrinne problemlos hartlöten, mit einem Brenner mit Acetylen- und Sauerstoffflasche geht es aber etwas komfortabler. Hierbei müssen Sie allerdings vorsichtig mit dem Sauerstoff und der Flamme umgehen. Als Lötzinn verwenden Sie solches mit der Bezeichnung CuP 284, das zu 80% aus Kupfer besteht.
Worauf ist der Sicherheit halber zu achten?
Der Umgang mit einem Schweißbrenner sollte Ihnen geläufig sein, wenn Sie das Projekt selbst angehen. Insbesondere beim Hantieren mit einem Autogenbrenner mit Acetylen- und Sauerstoffflasche ist Vorsicht angesagt: denn der Sauerstoff kann bei offener Flamme explodieren. Es ist also darauf zu achten, dass die Sauerstoffflasche beim Zünden des Brenners geschlossen ist und erst dann geöffnet wird, wenn die Flamme brennt. Als Schutzausrüstung eignen sich schwer entflammbare, möglichst anliegende Schutzhandschuhe, eine Schutzbrille und schwer entflammbare Schutzkleidung.
Wie geht man beim Hartlöten vor?
Die zu verbindenden Stellen der Kupferdachrinne müssen zunächst angeschliffen und gereinigt werden. Der Spalt der Verbindungsstelle darf nicht breiter als einen halben Zentimeter sein. Dann werden die Rinnenelemente an den Verbindungsstellen so weit erhitzt, dass sie rot glühen. Dann geben Sie das Lot dazu und lassen es in den Spalt ziehen.
Wie geht man beim Weichlöten vor?
Um Kupferdachrinne weichzulöten, brauchen Sie neben einem Gaslötkolben bleifreies Lötzinn mit der Bezeichnung Sn97Cu3. Es enthält nur 3% Kupfer. Schleifen und reinigen Sie auch hier die zu verbindenden Stellen und sorgen für einen möglichst kleinen Spalt. So kann das Lot durch die Kapillarwirkung lückenlos von selbst einziehen. Damit die weichgelöteten Verbindungen besser halten, sollten Sie sie zusätzlich mit Blindnieten verstärken.