Verschiedene Löttechniken auch für Kupfer
Beim Löten wird vor allem nach dem Temperaturbereich unterschieden, in dem gelötet werden soll. Außerdem ist auch danach zu unterscheiden, was gelötet werden soll, also beispielsweise Werkstücke wie Kupferprofile oder Kupferrohre löten. Bezüglich der Löttemperatur wird folgendermaßen unterschieden:
- Weichlöten (Temperaturen unter 450 Grad Celsius)
- Hartlöten (Temperaturen über 450 Grad)
- Hochtemperaturlöten HTL (900 bis 1.200 Grad)
Eine Besonderheit – das Löten von Kupferrohren
Insbesondere beim Löten von Rohren ist es erheblich, ob hart- oder weichgelötet werden soll. Das Weichlöten von Kupferrohren ist gesetzlich nicht überall gestattet und verlangt viel Erfahrung. Das Hartlöten von Kupferrohren dagegen erzeugt Zunder, der beseitigt werden muss.
Beim Löten von Kupferkabeln zu beachten
Das Lötwerkzeug
Der Lötkolben muss hochwertig und die Temperatur gut regelbar sein. Ein professioneller Lötkolben bzw. eine Lötstation ist mit verschiedenen Lötspitzen ausgestattet, damit dünne Platinendrähte ebenso wie stärkere Drähte gelötet werde können. Eine runde oder flache Spitze ist eher zweitrangig und hängt vom Können und den Vorlieben des Löters ab.
Löthilfsmittel
Beim Lot ist immer hohles Zinnlot zum Löten von Kupferdrähten zu bevorzugen, welches mit Flussmittel gefüllt ist. Außerdem wird ein kleiner Schwamm benötigt, um die heiße Lötspitze reinigen zu können. Entsprechend muss dieser Schwamm der Hitze des Lötkolbens standhalten. Herkömmliche Haushaltsschwämme sind also völlig ungeeignet.
Weitere Hilfsmittel
Je nachdem, wie geschickt Sie sind, aber auch abhängig von den Dimensionierungen und den grundsätzlichen Schwierigkeiten bei Ihrem konkreten Lötvorhaben, sind gegebenenfalls weitere Hilfsmittel wie eine kleine Schraubzwinge, eine mechanische Haltevorrichtung (dritte Hand) und verschiedene Pinzetten erforderlich. Für die Kupferkabel außerdem Werkzeuge zum Abisolieren oder Drahtbürste, Alkohol, Schleifpapier zum Reinigen und Abisolieren vom Kupfer.
Schrittweise Anleitung zum Löten von Kupferkabeln
- die zu verlötenden Kabel
- Lötzinn mit Flussmittel
- Alkohol zum Reinigen
- Lötkolben oder Lötstation
- Schwamm
- gute Beleuchtung
- Hilfsmittel wie Greifer
- Pinzetten
- Werkzeug zum Abisolieren
1. Vorbereitungsarbeiten
Während die Lötstation auf die passende Temperatur gebracht wird, werden die Kupferkabel vorbereitet. Dazu gehört das Abisolieren, gegebenenfalls das Entfernen von Kupferoxid oder das Reinigen vom Kupferdraht mit Alkohol, wenn dieser beispielsweise mit den Fingern berührt wurde.
2. Das Löten von den Kupferkabeln
Nun kann mit dem eigentlichen Löten begonnen werden. Die Kupferkabel werden mit einer Pinzette zusammengehalten. Gleich mit dem Berühren der Lötspitze mit dem Kupfer wird an die Stelle, an der die Lötspitze das Kupfer berührt, das Lötzinn eingebracht. Für Anfänger empfiehlt es sich, das Lötzinn in mehreren Schritten zuzuführen.
Wenn das Lötzinn gleichmäßig verlaufen ist und glänzt, ist die Lötstelle gut geworden. Die Lötstelle sollte dabei nach innen gewölbt sein (Kehlnaht). Ist die Lötnaht jedoch bauchig (nach außen gewölbt), kann die Ursache dafür sein, dass der Draht das Lötzinn nicht angenommen hat, beispielsweise wegen zu geringer Löttemperatur. Daher auch die Ausdrucksweise „kalte Lötstelle“.
3. Abschlussarbeiten
Normalerweise ist nun das Löten abgeschlossen. Sie müssen warten, bis die Lötstelle vollständig abgekühlt ist, bevor Sie sie (erforderlichen) Belastungen aussetzen. Natürlich ist grundsätzlich darauf zu achten, dass jede Lötstelle möglichst nicht belastet wird. Außerdem können Sie jetzt überstehenden Draht abzwicken, falls Sie das noch nicht vor dem Löten der Kupferkabel getan haben.