Ursachen für Korrosion in Kupferrohren
Korrosion in Kupferrohren ist ein komplexes Phänomen, das durch verschiedene Faktoren beeinflusst wird. Das Verständnis dieser Ursachen ist entscheidend, um geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen und langfristige Schäden zu verhindern.
Ungünstige Wasserzusammensetzung
Wasser mit hohen Konzentrationen an Sulfaten und Nitraten sowie niedrigen Hydrogencarbonat- und Chloridgehalten kann die Bildung von Lochkorrosion begünstigen. Weiches Wasser mit einem geringen Kalkgehalt bildet keine schützende Schicht auf den Rohren und fördert so die Korrosion.
Kohlenstoffbeläge
Kohlenstoffreste, die bei der Herstellung auf der Innenoberfläche von Kupferrohren zurückbleiben, können erheblich zur Lochkorrosion beitragen. Diese Beläge fördern die Entstehung von Vertiefungen und Leckagen.
Betriebsbedingungen
Lange Stagnationszeiten, häufige Temperaturschwankungen und ungünstige Fließbedingungen können den Korrosionsprozess beschleunigen. Wasser, das längere Zeit steht oder häufigen Temperaturänderungen unterliegt, kann die Schutzschicht der Rohre abnutzen.
Schlechte Lagerung und Transport
Unsachgemäße Lagerung und Transport der Rohre vor dem Einbau können zu Oberflächenverunreinigungen führen, die die Korrosion fördern. Metallische Verunreinigungen durch Fremdmetalle während der Produktion oder Lieferung spielen ebenfalls eine Rolle.
Rohrqualität und unsaubere Verarbeitung
Die Qualität des verwendeten Kupfers sowie die Art der Verarbeitung (z.B. Hartlöten) beeinflussen die Anfälligkeit für Korrosion. Schlecht entgratete Rohrenden und unsachgemäße Installationspraktiken können die Bildung von Lochkorrosion begünstigen.
Fremdstoffe und Partikel
Eindringen von Partikeln und Fremdstoffen während der Installation oder Inbetriebnahme kann als Katalysator für Korrosion wirken. Staub, Schmutz und Metallpartikel können Mikrobenutzungspunkte schaffen, die die Korrosion beschleunigen.
Effektive Lösungen gegen Korrosion
Der Schutz von Kupferrohren vor Korrosion erfordert verschiedene Ansätze, die je nach spezifischer Situation angepasst werden können. Hier sind bewährte Lösungen zur Vorbeugung und Behebung von Korrosionsschäden:
Optimierung der Wasserqualität
Die Wasserzusammensetzung spielt eine entscheidende Rolle bei der Verhinderung von Korrosion. Verschiedene Techniken können eingesetzt werden:
- Anwendung einer Dosieranlage: Dosieranlagen ermöglichen die präzise Zuführung von Mineralstoffen ins Wasser, wodurch sowohl Korrosions- als auch Kalkprobleme effektiv minimiert werden.
- Einsatz von Filtern: Partikelfilter entfernen Verunreinigungen wie Sand oder Rostpartikel aus dem Wasser, die als Katalysatoren für Korrosion wirken.
Aufbau einer Schutzschicht
Eine natürliche Schutzschicht an den Innenwänden der Rohre kann als Barriere gegen weitere Materialverluste wirken. Geräte zur aktiven Bildung dieser Schutzschicht beschleunigen die Homogenität und Dichte der Schichtbildung, wodurch der Rohrschutz optimiert wird.
Reparaturmethoden
Bei vorhandenen Schäden ist eine schnelle Reparatur wichtig:
- Provisorische Leckabdichtung: In Notfällen können Epoxidharz oder spezielle Knetmasse verwendet werden, um Leckagen vorübergehend zu verschließen.
- Austausch beschädigter Rohrabschnitte: Bei schweren Schäden empfiehlt sich der Austausch der betroffenen Rohrabschnitte. Präzises Arbeiten und die richtige Wahl der Verbindungstechniken wie Hart- oder Weichlöten sind dabei unerlässlich.
- Innere Rohrreinigung und -versiegelung: Für neuere Rohrtypen mit Innenbeschichtung kann eine Reinigung und Versiegelung der Rohre durch Sandstrahlen eine Option sein.
Passiver Korrosionsschutz
Passive Methoden des Korrosionsschutzes, die keine Chemikalien verwenden, können ebenfalls effektiv sein:
Merus Ringe: Diese Ringe verändern die Struktur des Wassers physikalisch, was Ablagerungen aufbricht und neue verhindert. Sie fördern die Bildung eines schwarzen Oxidfilms, der das Kupfer vor weiterem Korrosionsangriff schützt.
Präventive Installationstechniken
Richtig installierte Rohre von Anfang an sind weniger anfällig für Korrosion:
- Materialwahl: Verwenden Sie nur hochwertige Kupferrohre und achten Sie darauf, dass keine elektrochemischen Spannungsdifferenzen über 50 mV zwischen verschiedenen Werkstoffen bestehen.
- Fachgerechte Installation: Eine sachgerechte Montage durch Fachkräfte verhindert Materialschwächen und unsachgemäße Verarbeitung.
- Wartung und Inspektion: Regelmäßige Kontrollen und Wartungsmaßnahmen wie die optische Inspektion oder das Spülen der Rohre helfen, frühzeitig Veränderungen zu erkennen und darauf zu reagieren.
Mit diesen Maßnahmen können Sie sicherstellen, dass Ihre Kupferrohrleitungen vor Korrosion geschützt sind und deren Lebensdauer maximiert wird.