Die verschiedenen Löttechniken für Kupferrohre
Wenn verlötete Kupferrohre undicht werden, können Sie diese gegebenenfalls nachlöten. Dazu muss man allerdings wissen, wie die jeweiligen Kupferrohre verlötet wurden. Für das Löten von Kupferrohren gibt es verschiedene Techniken:
- das Weichlöten
- das Hartlöten
- das Hochtemperaturlöten (HTL)
- das Schweißen
Weichlöten
Das Weichlöten von Kupferrohren unterscheidet sich maßgeblich von Hartlöten von Kupferrohren. So ist das Weichlöten wesentlich schwieriger und erfordert viel Erfahrung, um die optimale Löttemperatur über den gesamten zu verlötenden Bereich genau zu treffen.
Das Hartlöten
Beim Hartlöten muss das Kupferrohr einfach nur kirschrot glühend erwärmt werden. Die Temperaturen zum Weichlöten beginnen für Zinnlot bei gut 100 Grad Celsius und reichen bei Kupferrohren etwa bis 300 Grad. Das Hartlöten beginnt bei 450 Grad, wobei Kupferrohre bei rund 500 und bis 700 Grad hartgelötet werden.
Nicht einfach nachlöten
Doch je nach Löttechnik muss vor dem Nachlöten nicht nur das richtige Lot gewählt werden. Man muss auch wissen, welches Lot beim erstmaligen Löten verwendet wurde. Hinzu kommen Vorschriften und Regelungen, nach denen nicht jedes Lot und auch nicht jedes Lötverfahren für jede Anwendung (siehe Lebensmittelbereich wie z.B. Trinkwasserleitungen) eingesetzt werden darf.
Dichtheit unmittelbar nach der Erstmontage erforderlich
Hat man all diese Informationen, ist es zudem wichtig, die Ursache der undichten Lötstelle in Erfahrung zu bringen. Trat die Undichtigkeit unmittelbar nach der erstmaligen Kupferrohrmontage auf, ist in den meisten Fällen entweder eine kalte Lötstelle (Weichlöten) oder ein mechanischer Defekt am Kupferrohr zu vermuten.
Nachlöten aufgrund unsachgemäßer Erstmontageschritte
Denn bei der Verarbeitung von Kupferrohren müssen die einzelnen Arbeitsschritte zwingend befolgt werden. Je nach Rohrgröße und Monteur werden die einzelnen Schritte jedoch immer wieder unsachgemäß oder gar nicht ausgeführt. Dies gilt sowohl für das Ablängen der Kupferrohre als auch für das Entgraten der Kupferrohre (innen und außen) sowie für das Kalibrieren der Kupferrohre.
Fehler bei der Verarbeitung können schwerwiegende Folgen haben. Wird das Rohr nicht entgratet und kalibriert, besteht die Gefahr, dass der Abstand zwischen den beiden ineinander gesteckten Rohren nicht mehr stimmt (0,1 bis 0,2 mm). Dadurch kann der Kapillareffekt nicht mehr genutzt werden und das geschmolzene Lot wird nicht in den Spalt gezogen.
Nachlöten wegen Korrosion an der Lötstelle
Treten später Undichtigkeiten durch Korrosion am Kupferrohr im Bereich der Lötstelle auf, so deutet dies in der Regel auf Lochfraß des Kupferrohrs hin. Dieser entsteht beispielsweise dann an der Lötstelle, wenn das Rohr hier beim Hartlöten nicht gründlich gereinigt wurde.
Nicht entfernter Zunder kann zu Lochfraß führen
Durch die hohen Temperaturen beim Hartlöten kann sich im Inneren des Kupferrohres Zunder bilden. Dieser verhindert selbst bei optimalen Bedingungen für die Bildung einer Passivschicht (Oxidschicht) deren Entstehung in diesem Bereich. Die Folge ist bei ansonsten nicht angegriffenen Rohren Lochfraß im Lötbereich. Dieser kann aber auch bei unterschiedlichen Loten auftreten, die miteinander reagieren.
Erosionskorrosion durch nicht entgratete Kupferrohre
Eine nicht durchgeführte Entgratung des Inneren von Kupferrohren kann insbesondere bei höheren Fließgeschwindigkeiten des Transportmediums zu Verwirbelungen führen. Diese begünstigen die Erosionskorrosion auch an der Lötstelle. Deshalb ist es wichtig, die Ursache aus der eine Lötstelle am Kupferrohren nachgelötet werden muss, zu kennen.