L-Steine können mehr, als sie für eine Mauer brauchen
L-Steine sind statisch darauf ausgelegt, Erdlasten zu tragen. Daher eignen sie sich problemlos als Bauteile für eine Mauer aus Betonelementen. Ihre Stabilität kommt dem stabilen Stehen entgegen und kann so schon als fast überdimensioniert bezeichnet werden.
Betonfertigteile werden auf ein vorbereitetes Streifenfundament gesetzt und mit einer dünnen Mörtelschicht befestigt. Dieser Vorgang bringt einen großen Zeitvorteil gegenüber dem herkömmlichen Aufmauern mit Steinen. Nachteilig ist der unverzichtbare Bedarf für einen schweren Bagger oder Kran, um die tonnenschweren Elemente setzen zu können.
Mauersteinimitate als Fertigelemente erhältlich
Eine Mauer aus L-Steinen kann relativ einfach und auf viele Arten verschönert werden. Mauerverblender erzeugen eine verblüffend echt wirkende normale Maueroptiken. Die Verblender können auch beidseitig angebracht oder mit einer anderen Verkleidung wie Putz kombiniert werden. Einige Anbieter und Betonwerke bieten L-Steine mit bereits montiertem Natursteinvorsatz an. Eine andere beliebte Variante besteht in einem halbhohen Unterbau einer Mauer aus L-Steinen und einem darauf montierten Sichtschutz in Form eines Zauns.
Bauphysikalische Aspekte
Mauerwerke ab 77 Zentimetern Höhe brauchen einen Nachweis ihrer Statik, die der örtlichen Baubehörde nachzuweisen ist. Wenn es aus L-Steinen besteht, fallen einige der folgenden Erklärungen und einzelnen Ausführungsdetails weg oder reduzieren sich in Umfang:
- Ausführung und Breite des Fundaments
- Beschaffenheit der Steine
- Bewehrungsformen (L-Steine werden bewehrt oder unbewehrt gewählt)
- Böschungsmauer mit Neigung
- Einbindetiefe
- Eingebunden oder freistehend
- Ein- oder zweischalige Ausführung
- Feuchtegehalt und Eigengewicht
- Fugenausspülung
- Haftung des Mauermörtels
- Höhe der Mauer
- Kippmoment (Ausbauchung, Schiefstellung)
- Mauer mit Kronenbefestigung
- Mauersteinverband und Dicke
- Senkrechte Böschungsmauer
- Verhältnis der Höhe zur Stärke bezüglich Thermik
- Versetzt oder unversetzt
- Verwitterungsanfälligkeit
- Wasserablauf und Drainage
- Windlasten