Kann man Lasur überlackieren?
Das Überlackieren einer Lasurschicht ist grundsätzlich machbar, erfordert jedoch einige Vorbereitungen. Zunächst muss die Lasur vollständig getrocknet sein. In ungünstigen Bedingungen wie niedrigen Temperaturen oder hoher Luftfeuchtigkeit kann dies bis zu 24 Stunden dauern. Anschließend sollten Sie die Oberfläche leicht anschleifen, um eine bessere Haftung des Lacks zu gewährleisten. Verwenden Sie hierfür feines Schleifpapier und entfernen Sie danach gründlich den Schleifstaub.
Achten Sie darauf, einen Lack auszuwählen, der mit der bestehenden Lasur kompatibel ist. Sowohl Lasur als auch Lack sollten gleicher Basis sein, also entweder wasserbasiert oder lösemittelbasiert, um chemische Reaktionen und mögliche Ablösungen zu vermeiden. Ein Probeauftrag hilft sicherzustellen, dass der Lack gut haftet und das gewünschte Ergebnis erzielt wird. Tragen Sie den Lack in dünnen Schichten auf und lassen Sie jede Schicht gut trocknen, um ein gleichmäßiges und langlebiges Finish zu erzeugen.
Warum Lack auf Lasur auftragen?
Das Auftragen von Lack auf eine bereits lasierte Oberfläche bietet mehrere Vorteile. Lack bietet einen hervorragenden Schutz vor äußeren Einflüssen. Während Lasuren das Holz von innen schützen und seine natürliche Struktur hervorheben, bildet Lack eine zusätzliche Schutzschicht, die gegenüber Feuchtigkeit und Abnutzung widerstandsfähiger ist. Dies erhöht die Witterungsbeständigkeit, besonders in feuchten oder wechselhaften Klimazonen und vermindert die Notwendigkeit häufiger Renovierungsanstriche.
Lack lässt das Holz zudem in einem einheitlicheren und oft brillanteren Glanz erstrahlen. Unterschiedliche Glanzgrade, von matt über seidenmatt bis hin zu hochglänzend, bieten individuelle Gestaltungsmöglichkeiten, die an Ihre spezifischen Vorlieben und Anforderungen angepasst werden können. Ein farbloser Klarlack intensiviert dabei die darunterliegende Farbschicht und verleiht dem Holz ein frischeres und lebendigeres Aussehen.
Durch die Kombination beider Beschichtungen, also die tief eindringende Schutzwirkung der Lasur und die oberflächliche Schutzschicht des Lacks, profitieren Sie von einer insgesamt langlebigeren und ansprechend aussehenden Holzoberfläche.
Worauf Sie beim Lackieren achten sollten
Bevor Sie mit dem Lackieren beginnen, müssen Sie sicherstellen, dass die zu behandelnde Fläche gut vorbereitet ist. Hier sind einige wichtige Schritte und Tipps für ein sauberes und gleichmäßiges Ergebnis:
- Werkzeuge und Schutzmaßnahmen: Für ein optimales Ergebnis benötigen Sie geeignete Werkzeuge: einen Pinsel für Kanten und unebene Flächen, eine Lackierrolle für größere, ebene Flächen und eine Lackwanne. Abdeckmaterial schützt Ihren Arbeitsbereich vor Lackflecken. Tragen Sie geeignete Schutzkleidung, einschließlich Handschuhen und einer Atemschutzmaske, besonders bei Verwendung von lösemittelhaltigen Lacken.
- Vorbereitung des Lacks: Rühren Sie den Lack gut um, um abgesetzte Pigmente und Füllstoffe gleichmäßig zu verteilen. Füllen Sie eine kleine Menge des umgerührten Lacks in eine Lackwanne, damit sich die Rolle gleichmäßig damit bedecken lässt.
- Richtige Anwendungstechnik: Lassen Sie Pinsel und Walze ausreichend Zeit, sich mit Lack vollzusaugen. Tragen Sie den Lack gleichmäßig auf, indem Sie den Pinsel in einfachen Bewegungen oder die Lackrolle verwenden. Arbeiten Sie in kleinen Abschnitten, um eine gleichmäßige Verteilung zu gewährleisten.
- Stehende Oberflächen: Achten Sie bei vertikalen Flächen darauf, den Lack nicht zu dick aufzutragen, um herunterlaufenden Lack und Farbnasen zu vermeiden. Streichen Sie diese Stellen sofort nach, um ein glattes Finish zu sichern.
- Gut belüfteter Arbeitsbereich: Führen Sie Lackierarbeiten in gut belüfteten Räumen oder im Freien durch, um die Freisetzung von Dämpfen zu minimieren. Dies schützt Ihre Gesundheit und verkürzt die Trocknungszeit des Lacks.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Untergrund vorbereiten: Entfernen Sie zunächst alle abnehmbaren Teile wie Griffe oder Scharniere.
- Trocknungszeit der Lasur beachten: Sorgen Sie dafür, dass die Lasur vollständig durchgetrocknet ist.
- Anschleifen: Schleifen Sie die Oberfläche mit feinem Schleifpapier (Körnung 220) leicht an, um eine raue Struktur für die Lackhaftung zu erzeugen.
- Reinigen der Oberfläche: Entfernen Sie nach dem Schleifen den entstandenen Schleifstaub vollständig. Nutzen Sie hierfür einen feuchten Lappen oder ein Mikrofasertuch und lassen Sie die Fläche vollständig trocknen.
- Lack vorbereiten: Rühren Sie den Lack gründlich um und füllen eine kleine Menge in eine Farbwanne.
- Erster Lackauftrag: Tragen Sie den Lack in gleichmäßigen, dünnen Schichten auf, beginnend an den Kanten mit einem Pinsel und für die größeren Flächen verwenden Sie eine Lackierrolle.
- Trocknen lassen: Lassen Sie die erste Lackschicht gut trocknen, unter Berücksichtigung der vom Hersteller angegebenen Trocknungszeit.
- Zwischenschliff: Schleifen Sie die getrocknete Lackschicht leicht an und reinigen Sie die Oberfläche erneut, bevor eine weitere Lackschicht aufgetragen wird.
- Weitere Lackschichten auftragen: Wiederholen Sie den Lackauftrag und die Trocknungsphasen, bis Sie das gewünschte Ergebnis erzielen.
Indem Sie diese Schritte sorgfältig ausführen, sorgen Sie dafür, dass Ihre lasierten Oberflächen optimal geschützt sind und ansprechend aussehen. Bei besonderen Anforderungen oder Unsicherheiten ist es ratsam, einen Fachmann zu konsultieren oder eine Probe an einer unauffälligen Stelle durchzuführen.