Kombination aus mehreren Arbeitsschritten
Moderne Lacke der letzten fünfzig Jahre haben eine Vielzahl an speziellen Eigenschaften entwickelt. Wer sie kennt, kann das optische Maximum aus der Lackschicht herausarbeiten. Dazu gehören Kenntnisse, wie Vorgängen von Abstumpfen, Ausbleichen, Verwittern und Zerkratzen am effektivsten begegnet wird.
Das Aufbereiten des Lacks setzt sich aus einer sehr detaillierten, gründlichen und tiefen Reinigung mit Spezialmitteln, dem Auspolieren von Kratzern, dem Polieren und Versiegeln zusammen.
Reinigen und waschen
Beim professionellen Aufbereiten dauert das perfekte Reinigen manchmal schon bis zu zwei Stunden. Der Lack wird weniger gereinigt als gewaschen. Eine individuell auf die Lackart und die Art und den Grat der Verschmutzung eingestellte chemische Reinigung entfernt auch Anhaftungen von Kohlenmonoxid, Flugrost, Reste von Insekten, Teerrückstände und andere mikroskopisch kleine Partikel. Eine eventuell vorhandene Versiegelung oder Wachsschicht wird ebenfalls abgewaschen, um direkt am Lack arbeiten zu können.
Lackanalyse und Arbeitsplan
Anschließend wird mit dem „theoretischen“ Teil der Aufbereitung fortgefahren. Bei der Lackanalyse werden die Parameter entwickelt, mit denen das praktische Vorgehen geplant wird. Zwei wichtige Hilfsmittel sind das Glanzmessgerät und das Schichtdickenmessgerät. Mit den Ergebnissen dieser Geräte wird zum einen die mögliche Bearbeitungstiefe ermittelt und zum anderen der maximal mögliche Glanzgrad in der Maßeinheit GU erkannt.
Außerdem werden in diesem Stadium Schadensbilder lokalisiert, protokolliert und als Einzelziele in den Anforderungskatalog aufgenommen. Folgende gängige Schäden können auftreten:
Verursacher von Kratzern
- Bälle
- Handwäsche (Hologramme)
- Poliermaschine
- Waschanlage
Reaktive Beschädigungen
- Beulen, Dellen und Verformungen
- Bitumenreaktion
- Farbnebel
- Kupferfunkenflug
- Putzstaubverätzung
- Rostpickel
- Steinschlag
- Vogelkot
- Waschschlieren
Kratzer und andere Schäden auspolieren
Nach einer weiteren Zwischenwäsche beginnen die groben Polierarbeiten, mit denen Kratzer und Beschädigungen ausgearbeitet werden. Individuell eingestellte Schleifpasten mit unterschiedlichen Körnungen im einstelligen Mikrometerbereich sind das hauptsächliche Arbeitsmittel der Wahl. Nach Fertigstellung dieses Arbeitsschritts und einer erneuten Wäsche wird bereits der Zustand des nackten Lacks sichtbar.
Hochglanz polieren
Für viele Aufbereiter startet jetzt die Königsdisziplin, dass Polieren auf Hochglanz. Das genaue Vorgehen weicht von Polier zu Polier ab. Jeder Experte hat, ähnlich wie bei Küchenrezepten, seine ganz eigenen Kniffe und Tricks auf Lager, um den Hochglanz auf Spiegelungsniveau zu polieren. Hier kommen auch die Besonderheiten zum Tragen, die das richtige Polieren von Metallic-Lack ausmachen.
Schützen durch Versiegeln
Je nach Wunsch erfolgt zum Abschluss eine Lackversiegelung oder ein Wachsen der glänzenden Oberfläche. Keramik- und Polymerversiegelungen sind für Nanoversiegelungen mit Lotuseffekt (abperlendes Wasser) beliebt und verbreitet.