Risse im Lack – Daran kann es liegen
Risse im Lack können durch verschiedene Faktoren entstehen. Eine häufige Ursache ist die unzureichende Vorbereitung des Untergrunds. Oberflächen, die nicht gründlich gereinigt oder geschliffen wurden, bieten keinen optimalen Halt für die Lackschichten, was zu Spannungen und Rissen führen kann. Auch unsachgemäße Anwendung der Materialien spielt eine Rolle. Beispielsweise kann nicht vollständig ausgehärtete Spachtelmasse unter dem Lack Spannungen verursachen, die sich als Risse manifestieren.
Des Weiteren beeinflussen äußere Bedingungen wie starke Temperaturschwankungen während der Trocknungsphase die Lackschicht. Hohe Temperaturen in Kombination mit direkter Sonneneinstrahlung oder starke Abkühlung durch kalte Nächte sind besonders problematisch.
Auch die chemische Zusammensetzung der verwendeten Lacke ist kritisch. Unterschiedliche Lacktypen, die nicht kompatibel sind, können aufeinander reagieren und dadurch Spannungen verursachen. Ein besonders häufiges Problem tritt auf, wenn ein harter, zweikomponentiger Lack auf eine weiche, einkomponentige Lackschicht aufgetragen wird.
Zudem spielt die Dicke der aufgetragenen Lackschichten eine wesentliche Rolle. Wenn der Lack zu dick aufgetragen wird, trocknen die oberen und unteren Schichten unterschiedlich schnell, was zu Spannungen und folglich Rissen führt.
So beheben Sie die Risse im Lack
Die Reparatur von Rissen im Lack erfordert präzises Vorgehen und kann je nach Schadensausmaß unterschiedliche Ansätze notwendig machen:
Methode 1: Spachteln und Lackieren
Diese Methode eignet sich besonders für kleinere und mittelgroße Risse:
- Vorbereitung: Entfernen Sie lose Teile und reinigen Sie die Fläche gründlich von Staub, Schmutz und Fett.
- Spachtelmasse auftragen: Füllen Sie die Risse mit einer passenden Spachtelmasse, drücken Sie die Masse gut in die Risse und glätten Sie die Oberfläche.
- Trocknen lassen: Lassen Sie die Spachtelmasse vollständig aushärten und beachten Sie die Trocknungszeiten des Herstellers.
- Schleifen: Schleifen Sie die gespachtelte Stelle mit feinkörnigem Schleifpapier (zum Beispiel Körnung 240) glatt und entfernen Sie scharfe Kanten und Unebenheiten.
- Reinigen und entfetten: Säubern Sie die geschliffene Stelle und entfernen Sie alle Schleifreste und Fettspuren mit einem Entfetter.
- Lackieren: Tragen Sie den neuen Lack in dünnen Schichten auf. Lassen Sie jede Schicht gut trocknen und versiegeln Sie die Oberfläche abschließend mit einem Klarlack.
Methode 2: Lackieren in mehreren Schichten
Diese Methode eignet sich für größere Risse und umfangreichere Schäden:
- Alter Lack entfernen: Schleifen oder abbeizen Sie den alten Lack vollständig ab, bis nur noch die glatte Grundierung oder der Untergrund übrig bleibt.
- Vorbereitung: Reinigen und entfetten Sie die freigelegte Oberfläche gründlich, um eine optimale Haftung des neuen Lacks sicherzustellen.
- Grundierung auftragen: Beginnen Sie mit einer gut haftenden Grundierung und lassen Sie diese vollständig trocknen.
- Mehrere dünne Lackschichten auftragen: Lackieren Sie die Fläche in mehreren dünnen Schichten und warten Sie jeweils die vollständige Trocknung ab, bevor Sie die nächste Schicht auftragen.
- Versiegeln: Versiegeln Sie die Lackierung abschließend mit einer Schicht Klarlack für ein langlebiges Ergebnis.
So vermeiden Sie Risse beim Lackieren
Um Risse im Lack von vornherein zu verhindern, sollten Sie folgende Punkte beachten:
- Geeignete Materialien wählen: Verwenden Sie kompatible Lacke. Tragen Sie beispielsweise keine Zweikomponenten-Lacke auf Einkomponenten-Lacke auf, da dies Spannungen und Risse verursachen kann.
- Korrekten Sprühabstand einhalten: Halten Sie beim Lackieren einen Abstand von 20 bis 30 Zentimetern zur Oberfläche ein. Ein zu geringer Abstand kann zu einer zu dicken Lackschicht führen, die nicht gleichmäßig trocknet.
- Mehrere dünne Schichten auftragen: Tragen Sie den Lack in mehreren dünnen Schichten auf und lassen Sie jede Schicht vollständig trocknen, bevor Sie die nächste auftragen. Dies reduziert Spannungen durch unterschiedliche Trocknungszeiten.
- Trocknungszeiten beachten: Halten Sie sich genau an die vom Hersteller angegebenen Trocknungszeiten. Übersprühen Sie keine noch nicht vollständig getrockneten Schichten, da dies zu Lösemittelansammlungen und Rissen führen kann.
- Arbeiten bei stabiler Temperatur: Lackieren Sie bei konstanter Raumtemperatur und vermeiden Sie starke Temperaturschwankungen. Hohe Temperaturschwankungen können den Lack belasten und Risse verursachen.
- Untergrund ordentlich vorbereiten: Stellen Sie sicher, dass der Untergrund gereinigt, geschliffen und entfettet ist. Eine nicht ausreichend vorbereitete Oberfläche kann zu Haftungsproblemen und Spannungen führen.
Durch die Beachtung dieser Anweisungen können Sie ein makelloses und langlebiges Lackierergebnis erzielen.