Optische Anlässe für das Aus- oder Glattschleifen
Es gibt neben tiefen Kratzern, die bis auf den blanken Untergrund reichen, eine weitere häufige und unerfreuliche Erscheinung. Die Orangenhaut zeigt genau die kleinen Krater, die der Schale der Frucht zu eigen sind. Folgende weitere im Lack eingeschlossene Schäden provozieren es, mit einem Aus- und Glattschleifen zu versuchen:
- Auskocher (ähnelt der Orangenhaut, allerdings mit aufgeplatzten Kratern)
- Im Lack abgezeichnete Tropfen oder „Spucker“
- Lackläufer
- Mattstelle im Klarlack
- Runzeln
- Schatten und Wolken
- Schleifriefen
- Staub in der Lackierung
Idee und Ziel beim glatt schleifen
Es sollen eingeschlossene optische Mängel und Unregelmäßigkeiten im Erscheinungsbild in Tiefen unter der durch Polieren erreichbaren Schicht beseitigt werden. Dabei muss beachtet werden, dass bereits die zweite Schicht unter der Deckschicht (meist Klarlack) einige spezifische Reaktionen zeigt, die in der Deckschicht nicht gegeben sind.
Effekte und Farben der zweiten Lackschicht akut bedroht
Diese zweite Schicht enthält die Farbpigmente und gegebenenfalls Effektpigmente, die dem Lack und der Oberfläche ihre Farbe geben. In dieser Schicht „verletzt“ das Schleifen die Farb- und Effektgebung. Perl- und Metalliclack lassen sich polieren, aber schleifen zerstört die dafür zuständigen Pigmente. Das gleiche Phänomen trifft auf unifarbene Lacke zu, bei denen die Farbpigmente kaputt gehen. Ist das Schleifen unvermeidlich, muss diese Schicht erneuert werden, bevor eine neue Klarlackschicht aufgebracht wird.
Fazit
Neben den überraschenden Kollateralschäden und Nebenwirkungen durch den Lackaufbau braucht es weitere Kenntnisse. Mit welchem Schleifgerät die Schleifmittel Halbedelkorund, Korund mit Stearat und Normalkorund angewendet werden, zählt zum Basiswissen. Korrekturen machen nur bei äußerst hochwertigen Lackierungen und mit mindestens semiprofessionellem Können Sinn. Ansonsten abschleifen und neu lackieren.