Im privaten Umfeld oft vergessen
Wenn private Handwerker überlegen, alten Lack zu entfernen, entscheiden sie sich oft für das Abschleifen. Was im professionellen Gewerbe Standard ist, wird im Privatbereich häufig übersehen. Fast jedes Entfernen von Lackfarbe lässt sich auch mit nassem Schleifen erledigen.
Ein Arbeitsgerät mit automatischer Wasserzuführung ist zwar praktisch, aber das manuelle Zufügen von Emulsion, Öl oder Wasser ist ebenfalls problemlos möglich. Was gegen nasses Schleifen sprechen kann, ist ein empfindlicher Untergrund beispielsweise aus Holz, das sehr feuchtigkeitsempfindlich ist.
Vorteile des nassen Schleifens
Ein Vorteil wird nicht von jedem Schleifer als solcher bewertet. Beim trocknen Schleifen entsteht Staub und beim nassen Schleifen Schlamm. Es ist Ansichtssache, welche Art Schmutz ein Arbeitender als schmutziger wahrnimmt. Neben diesem Aspekt der Perspektive gibt es folgende Vorteile, die unumstritten sind:
- Das Kühlen des Werkstücks erlaubt eine wesentlich schnellere Arbeitsgeschwindigkeit
- Das Entfernen des Schleifschlamms geht schneller als das großflächige „Einsammeln“ von Staub in jeder Ritze
- Das Ergebnis des Schliffs wird ebener und glatter
- Die Schleifmittel nutzen sich langsamer ab
Trockenes und nasses Schleifen kombinieren
Insbesondere wenn von Holz Lack abgeschliffen wird, empfiehlt sich eine dreistufige Methode:
1. Grobschliff trocken mit 40er- bis 120er-Körnung
2. Mittelschliff feucht mit 150er- bis 250er-Körnung
3. Feinschliff feucht und finaler Durchgang trocken mit 250er- bis 400er-Körnung
Die Holzoberfläche wird mit einem vollgesogenen Schwamm befeuchtet. Alternativ ist auch eine Sprühflasche ein gutes Hilfsmittel. Dieses Vorgehen nach dem trockenen Grobschliff hat den Vorteil, dass sich Holzfasern aufrichten und beim Schleifen „geköpft“ werden. So entsteht eine spiegelglatte Oberfläche.