Lacke, Farben und Lasuren
Grundsätzlich kann man einmal unterscheiden zwischen Lacken, Farben und Lasuren.
Farben
Farben werden vor allem zur Wanddekoration eingesetzt. Im Handel und im Handwerk überwiegen dabei Kunstharzdispersionsfarben. Sie sind sehr beständig und haben eine hohe Deckkraft, allerdings muss man dabei auch mit Umweltbelastungen und fallweise auch mit Gesundheitsgefahren rechnen.
Daneben sind auch noch folgende Farben im Handel erhältlich:
- Naturharzdispersionen (meist hoher Lösungsmittelgehalt, können eine Zeitlang riechen)
- Latexfarben (sehr teuer, wasserbeständig und abwaschbar, meist nur als „Pseudo-Latexfarben“ erhältlich, nicht überstreichbar
- Reinsilikatfarben (enthalten Wasserglas, sehr gesundheitsfördernd, da keine künstlichen Stoffe enthalten)
- Kunstharzsilikatfarben (enthalten nur rund 5% Kunstharzstoffe, fast so gut wie Reinsilikatfarben)
- Kalkfarben (lösungsmittelfrei, konservierungsmittelfrei)
- Leimfarben (wasserlöslich, abwaschbar, keine organischen Lösungsmittel enthalten, heute selten)
- Kaseinfarben (enthalten Milchproteine, natürliche Bestandteile, können aber Ammoniak bilden)
Lacke
Lacke versiegeln die Oberfläche von lackierten Gegenständen mit einer dünnen, undurchlässigen Schicht. Sie dienen daher auch zum Schutz dieser Gegenstände.
Lack lassen sich einteilen in:
- nach dem verwendeten Bindemittel
- nach der Art der Verarbeitung (Tauchlacke, etc.)
- nach der Funktion (Grundierungslack, Decklack, Versiegelungslack)
- nach dem Lösungsmittelgehalt (wasserlöslich, lösungsmittelhaltig)
Am gesundheitsgefährlichsten und am umweltschädlichsten sind die sogenannten Nitrolacke. Auch Kunstharz- und Alkydharzlacke haben ein hohes Schädigungspotenzial für Umwelt und Gesundheit, da sie bis zu 50 Prozent aus organischen Lösungsmitteln bestehen können.
Dispersionslacke sind dagegen besonders lösungsmittelarm und damit gut geeignet. Allerdings sind ihre Eigenschaften nicht immer für alle Einsatzzwecke ausreichend.
Die sogenannten High Solid Lacke sind für den Einsatz im Heimbereich meist gut geeignet, da sie dicke und stabile Lackschichten bilden und mit einem Lösungsmittelgehalt von zwischen 10 und 30 Prozent noch einigermaßen umwelt- und gesundheitsverträglich sind.
Lasuren
Lasuren sind – anders als Lacke – immer lichtdurchlässig. Lasiert wird in der Hauptsache Holz, fallweise kommen Lasuren aber auch bei anderen Materialien zum Einsatz.
Technisch unterscheidet man Dünnschicht- und Dickschichtlasuren. Dünnschichtlasuren enthalten immer eine hohe Menge Lösungsmittel, sie sollten nach Möglichkeit im Innenraum nicht eingesetzt werden. Bei Dickschichtlasuren gibt es sowohl lösemittelfreie als auch lösungsmittelhaltige Produkte.
Wichtig ist bei Lasuren immer ein regelmäßiges Nachstreichen, da sich die Lasurschicht mit der Zeit abnutzt.