Was Sie für mehr Lärmschutz in der Wohnung tun können
Welcher Lärm auf die Nerven geht, ist situativ und vom individuellen Empfinden her recht unterschiedlich. Die Maßnahmen, die Sie in Ihrer Wohnung ergreifen sollten, sind unter anderem von der Art des Schalls abhängig: Körperschall, also vor allem Trittschall von den oberhalb wohnenden Nachbarn durch die Zimmerdecke dringt, reduziert man auf andere Weise als Luftschall durch Straßenverkehr, Stimmen oder Fernseher.
Hier ein paar Vorschläge für unterschiedliche Lärmszenarien:
Vorwiegend Körperschall (Trittschall):
- Schwimmende Estriche
- Bei Holzbalkendecken: Sandschüttung
- Deckenabhängung
- Teppiche auslegen (beim Nachbarn)
Vorwiegend Luftschall:
- Wanddämmung
- Großformatige Möblierung
- Ritzenabdichtungen
Problemfall Trittschall
Grundsätzlich ist Körperschall in der Wohnung schwieriger zu reduzieren als Luftschall. Denn hier entsteht die Lärmquelle direkt an der Bausubstanz und wird über das Material weitergegeben. Der daraus entstehende, von der Decke in die Luft abgegebene, hörbare Luftschall lässt sich im Raum dann nur mäßig dämpfen.
Wenn Sie sich schon vor einem Bau um Lärmschutz kümmern, hat das große Vorteile. So können Sie sich schon im Voraus etwa für schwimmende Estriche in den Etagenzwischenböden entscheiden, die von vornherein auf eine Dämmschicht aufgebracht werden.
Auch Holzbauböden mit dämmender Sandschüttung sind nur vorträglich realisierbar.
Wenn Sie eine Wohnung nachträglich gegen Trittschall-Lärm ausrüsten möchten, bleibt Ihnen die Möglichkeit der Deckenabhängung und der Teppichauslegung. Wichtig: die Deckendämmung durch Abhängen ist aber nur unter Berücksichtigung einiger Regeln wirklich wirksam! Vor allem die Einhaltung ausreichender Abstände zwischen den flächigen Bauelementen und die Verhinderung von Schallbrücken durch unter Spannung stehende Verbindungsteile sind hier wichtig.
Den obigen Nachbarn zu einem Teppich zu überreden, erfordert vielleicht etwas diplomatisches Geschick, kann aber viel bringen.
Maßnahmen gegen Luftschall
Luftschall (Straßen- und Flugverkehr, Stimmen, Musik) können Sie relativ gut durch einfache Maßnahmen aussperren. Die flächige Wanddämmung ist dabei noch die aufwändigste. Gegen Treppenhauslärm können Sie auch die Wohnungstüroberfläche dämmen.
Einiges können Sie auch schon durch große Möbel und Textilien wie Boden- und Wandteppiche erreichen. Sie sorgen für eine insgesamt mehrdimensionalere Innenraum-Oberfläche, die den Schall schlucken und gleichmäßiger verteilen kann. Auch hierbei ist die Vermeidung von Schallbrücken entscheidend: ein noch so großer, schöner, aber an der Wand angeschraubter Schrank bringt so gut wie gar nichts.
Was beim Gesamt-Lärmempfinden auch nicht zu unterschätzen ist, sind kleine Schallpassagen an nicht bündig schließenden Fenstern und Türen. Solche können Sie einfach mit selbstklebenden Dichtungen und Zugluftleisten unterbrechen.
Ideal ist es übrigens gerade bei vorwiegendem Luftschall-Lärm, wenn Sie mehrere der genannten Maßnahmen kombinieren.