Risikofaktor Restfeuchtigkeit im Untergrund
Ein Estrich ist darauf angelegt, einen ebenen, geraden und trockenen Unterboden zu bilden, der Bodenbeläge aller Art gut trägt. Aus oder mit Kunststoff produzierte Varianten wie Auslegeware mit Schaumbasis, Vinyl und Fliesen oder Platten können problemlos auf ausreichend getrocknetem Estrich direkt verlegt werden.
Das trifft auch für die meisten natürlichen Bodenbeläge aus echtem Holz wie Dielen und Parkett, Kork und Linoleum zu. Eine schwierigere Ausgangssituation entsteht bei Laminat, dessen Trägerschicht aus gepressten Fasern besteht. Die Paneele können schnell aufquellen, wenn der Estrich als Untergrund zu viel Feuchtigkeit abgibt.
Abbinde- und Trocknungszeiten gängiger Estriche
Unterschiedliche Estricharten und Materialstärken beeinflussen die Abbinde- oder Trocknungszeiten. Fließestriche bilden eine Ausnahme. Ihre Trocknungszeiten sind am längsten und beginnen bei zwei Tagen für einen Zentimeter Stärke. Pro Zentimeter kommt der Rechenfaktor eines Quadrats hinzu. Auf zwei Zentimeter Estrich darf Laminat frühestens nach sieben Tagen, bei drei Zentimetern nach 15 Tagen und bei vier Zentimetern frühestens nach 26 Tagen verlegt werden.
Folgende Mindestzeiten müssen anderen frischen Estricharten eingehalten werden:
Estrichart | Basis | Trocknungszeit |
---|---|---|
Gussasphaltestrich | Wasser | 7 Tage |
Zementestrich | Wasser | 21 Tage |
Kalziumsulfatestrich | Wasser | 14 Tage |
Kunstharzestrich | Lösemittel | 2-3 Tage |
Magnesiaestrich | Lösemittel | 4-6 Tage |
Zu beachten ist, dass nach dem Trocknen bei den lösemittelbasierten Estrichen Ausdünstungen noch weiter entstehen. Generell kann als Faustregel davon ausgegangen werden, dass ein sicheres Verlegen des Laminats bei entsprechenden Messwerten frühestens drei bis Wochen möglich ist.
Kunststofffolie als Dampfsperre
Bei der Frage, ob eine Dampfsperre eingebracht wird, sollte bei einer Fußbodenheizung wie bei Fliesen auch auf Estrich dafür entschieden werden. Folgende Messergebnisse der Restfeuchtigkeit mit dem Kalziumkarbidverfahren (CM-Messung) verlangen nach weiterer Trockenzeit:
- Anhydritestriche 0,3 Prozent
- Zementestriche 1,8 Prozent