Die Ursache für die Ausdehnung von Laminat
Laminat ist empfindlich gegenüber Temperatur- und Feuchtigkeitsänderungen, was zu einer Ausdehnung oder einem Schrumpfen des Materials führen kann. Holzfasern, die den Hauptbestandteil von Laminat bilden, sind hygroskopisch. Dies bedeutet, dass sie Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen und abgeben. Steigende Temperaturen verursachen eine wärmebedingte Ausdehnung des Laminats, während sinkende Temperaturen es zusammenziehen lassen. Eine höhere Luftfeuchtigkeit lässt das Laminat quellen, während trockenere Luft das Material schwinden lässt.
Es ist entscheidend, sowohl bei der Verlegung als auch während der Nutzung auf ein stabiles Raumklima zu achten. Minimieren Sie Temperaturschwankungen und Feuchtigkeitsveränderungen im Raum, um Schäden am Bodenbelag zu vermeiden.
Dehnungsfugen: Der Schlüssel zur Problemlösung
Dehnungsfugen sind bei der Verlegung von Laminatböden besonders wichtig. Sie ermöglichen dem Laminat, sich bei Schwankungen in Temperatur und Feuchtigkeit auszudehnen und zusammenzuziehen, ohne Schäden wie Wölbungen oder Risse zu verursachen. Besonders bei großen Flächen ab etwa 80 m² sind Dehnungsfugen unverzichtbar. Ein gut verlegter Laminatboden sollte einen Mindestabstand zur Wand von 10 bis 15 Millimetern aufweisen.
Für die praktische Umsetzung sind folgende Punkte zu beachten:
- Vorrichtungen bei Türübergängen: Planen Sie auch bei Türübergängen Dehnungsfugen ein, um Spannungen auf größeren, durchgängigen Flächen auszugleichen. Übergangsprofile kaschieren diese Fugen optisch.
- Länge und Breite der Verlegefläche: Überschreiten die Raumlänge oder -breite 8 Meter, sollten Dehnungsfugen nicht nur entlang der Wände, sondern auch innerhalb der Verlegefläche berücksichtigt werden.
- Flexible Materialien: Zum Füllen der Dehnungsfugen eignen sich elastische Materialien wie Silikon, die die Bewegungen des Laminats aufnehmen können.
So überprüfen Sie Ihre Dehnungsfugen
- Freilegung der Fugen: Entfernen Sie die Sockelleisten, um die Dehnungsfugen freizulegen und deren Zustand sowie Maße präzise zu inspizieren.
- Messung der Fuge: Die Breite der Dehnungsfugen sollte mindestens 8 Millimeter betragen. Nutzen Sie hierfür ein Maßband oder einen Zollstock.
- Beurteilung des Zustands: Prüfen Sie, ob die Fugen frei von Verstopfungen und Schmutz sind. Korrigieren Sie die Fugen umgehend, wenn sie zu schmal oder nicht vorhanden sind.
Mit sorgfältig geplanten und ausgeführten Dehnungsfugen sichern Sie die Langlebigkeit und Schönheit Ihres Laminatbodens, unabhängig von jahreszeitlichen Schwankungen.
Möglichkeiten zur Behebung unzureichender Dehnungsfugen
Wenn bei der Verlegung des Laminats keine ausreichenden Dehnungsfugen berücksichtigt wurden, führt dies möglicherweise zu Problemen wie Wölbungen und Stauchungen. Es gibt verschiedene Ansätze zur Behebung dieser Mängel:
1. Dehnungsfuge nachträglich einbringen:
In manchen Fällen können Dehnungsfugen nachträglich eingearbeitet werden, ohne das gesamte Laminat zu entfernen:
- Sockelleisten entfernen: Entfernen Sie die Sockelleisten vorsichtig, um die Schnittkante des Laminats freizulegen.
- Laminat kürzen: Nutzen Sie eine geeignete Säge, wie eine Tauchsäge, um das Laminat entlang der Wände zu kürzen und die notwendige Dehnungsfuge von mindestens 10 mm zu schaffen.
- Sockelleisten anpassen und montieren: Schneiden Sie die Sockelleisten bei Bedarf zu und montieren Sie diese, sodass sie die Dehnungsfugen verdecken.
2. Partieller Austausch und Anpassung:
Ist das nachträgliche Einbringen von Dehnungsfugen unpraktikabel, kann eine teilweise Demontage des Laminats erforderlich sein:
- Laminat teilweise demontieren: Lösen Sie die Paneele ab einer Raumecke vorsichtig voneinander.
- Dehnungsfugen einplanen: Beim Wiedereinbau achten Sie darauf, die Dehnungsfugen von mindestens 10 mm einzuhalten.
- Laminat und Sockelleisten wieder montieren: Bringen Sie das Laminat sauber an und montieren Sie die Sockelleisten so, dass sie die Dehnungsfugen verdecken.
3. Berücksichtigung weiterer Übergangsbereiche:
Oft wird vergessen, dass auch bei Übergängen zu anderen Bodenbelägen oder an Türschwellen Dehnungsfugen notwendig sind:
- Übergangsprofile installieren: Planen Sie Fugen an allen Übergängen und installieren Sie Übergangsprofile, um die Bewegungen des Laminats zu ermöglichen.
- Flexible Materialien nutzen: Verwenden Sie Silikon oder spezielle elastische Fugenmassen, um Dehnungsfugen an Türrahmen und anderen festen Bauteilen zu füllen.
Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen stellen Sie sicher, dass sich Ihr Laminatboden auch bei Temperaturschwankungen ausdehnen und zusammenziehen kann, ohne dass Schäden entstehen.
Zusätzliche Tipps für ein dauerhaft schönes Laminat
- Sanfte Reinigung: Verwenden Sie einen trockenen, weichen Besen oder einen Staubsauger mit Parkettdüse zur täglichen Reinigung. Für die feuchte Reinigung nutzen Sie einen gut ausgewrungenen Wischmopp und spezielle Laminatreiniger.
- Schutzmaßnahmen: Platzieren Sie Filzgleiter unter Möbeln, um Kratzer und Druckstellen zu vermeiden. Heben Sie schwere Möbel beim Verschieben an, statt sie über den Boden zu ziehen.
- Schmutzabweisende Maßnahmen: Legen Sie Fußmatten an Eingangsbereichen aus, um das Laminat vor Abrieb zu schützen.
- Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung: Verwenden Sie Vorhänge oder Rollos, um das Laminat vor intensiver Sonnenbestrahlung zu schützen.
- Sorgfältige Auswahl des Reinigungstuchs: Mikrofaser- oder Baumwolltücher eignen sich besonders, da sie schonend reinigen und Schmutz effektiv aufnehmen.
Mit diesen einfachen Maßnahmen bleibt Ihr Laminatboden stabil und attraktiv für viele Jahre.