Formaldehyd in Laminat: Risiko und Lösungen
Formaldehyd ist ein bekanntes Gesundheitsrisiko, das in einigen Laminatböden vorkommen kann. Dieses gasförmige Stoff kann Augen und Atemwege reizen und sogar krebserregend wirken. Es ist daher wichtig, beim Kauf und Verlegen von Laminat auf Aspekte zu achten, die Ihre Raumluftqualität verbessern und das gesundheitliche Risiko minimieren.
Emissionsarme Produkte wählen
Achten Sie auf Laminatböden, die strengen Emissionsklassen unterliegen. Produkte, die als emissionsarm zertifiziert sind, setzen nur minimale Mengen Formaldehyd frei, die weit unter den gesetzlich festgelegten Grenzwerten liegen. Orientieren Sie sich an vertrauenswürdigen Prüfsiegeln und Zertifikaten.
Prüfsiegel und Zertifikate beachten
Zertifikate und Prüfzeichen wie der Blaue Engel weisen darauf hin, dass die Produkte umfassend auf Schadstoffbelastungen geprüft wurden. Untersuchen Sie vor dem Kauf, welche Prüfmethoden und Grenzwerte für die angegebenen Siegel gelten.
Optimale Verlegetechniken
Bei der Verlegung Ihres Laminats sollten Sie darauf achten, alle Fugen sorgfältig abzudichten und die Verlegeanleitungen des Herstellers genau zu befolgen. Dies verringert die Möglichkeit, dass Formaldehyd austreten kann. Für zusätzlichen Schutz können Sie auf klickbare Laminatsysteme zurückgreifen, die ohne Klebstoffe auskommen und somit die Raumluft nicht belasten.
Richtiges Lüften
Nach dem Verlegen ist intensives und regelmäßiges Lüften unerlässlich. Dies hilft, eventuelle Schadstoffkonzentrationen in der Raumluft zu senken. Lüften Sie insbesondere in den ersten Tagen nach der Verlegung möglichst häufig.
Weitere Schadstoffe und Lösungsansätze
Beim Kauf von Laminatböden sollten Sie sich nicht nur auf die Formaldehyd-Emissionen konzentrieren, sondern auch auf andere potenziell schädliche Substanzen achten. Hier sind einige häufige Schadstoffe und mögliche Lösungsansätze:
Flüchtige organische Verbindungen (VOCs)
Diese Stoffe können aus Klebstoffen, Beschichtungen und dem Laminat selbst entweichen und die Raumluftqualität negativ beeinflussen. VOCs stehen im Verdacht, gesundheitliche Probleme wie Kopfschmerzen, Atemwegserkrankungen und Allergien zu verursachen. Achten Sie auf Laminatböden und Verlegewerkstoffe, die als emissionsarm zertifiziert sind.
Weichmacher (Phthalate)
Einige Laminatböden enthalten Weichmacher, die zur Flexibilität der Materialien beitragen. Bestimmte Phthalate sind bekannt dafür, hormonstörende Wirkungen zu haben und die Fortpflanzungsfähigkeit zu beeinträchtigen. Um Risiken zu vermeiden, sollten Sie auf Produkte achten, die ausdrücklich als phthalatfrei deklariert sind.
Biozide und Pestizide
Diese chemischen Stoffe können in älteren Laminatböden oder in der Oberflächenbehandlung neuer Böden vorkommen, um Schimmel und Schädlinge abzuhalten. Solche Substanzen können jedoch gesundheitsschädlich sein. Wählen Sie daher laminierte Produkte, bei deren Herstellung keine Biozide oder Pestizide zum Einsatz kamen.
Klebstoffe und Bindemittel
Verwenden Sie, wenn möglich, mechanische Verlegungssysteme wie Klick-Laminate, die ohne Klebstoffe auskommen. Falls Klebstoffe verwendet werden müssen, entscheiden Sie sich für lösemittelfreie Alternativen. Diese sind besser für die Raumluftqualität und reduzieren das Risiko giftiger Dämpfe im Brandfall.
Phänole und Cresole
Diese Konservierungsstoffe können in Bodenbeschichtungen und Klebstoffen enthalten sein. Sie können über längere Zeit ausdünsten und dabei unangenehme Gerüche sowie potenzielle Gesundheitsrisiken verursachen. Achten Sie beim Kauf auf Produkte, die als frei von solchen Stoffen gekennzeichnet sind.
Schadstoffgeprüftes Laminat: Worauf Sie achten sollten
Beim Kauf von Laminatböden ist es unerlässlich, auf Schadstoffgeprüftheit zu achten, um gesundheitliche Risiken vorzubeugen. Hier sind einige Aspekte, die Sie berücksichtigen sollten:
Genaue Prüfung der Prüfsiegel
Prüfsiegel signalisieren oft, dass ein Produkt auf Schadstoffe untersucht wurde. Wichtig ist jedoch, konkret zu wissen, welche Stoffe geprüft und welche Grenzwerte eingehalten wurden. Achten Sie darauf, dass das Siegel von einer vertrauenswürdigen Institution stammt, die strenge Kriterien anlegt.
Emissionswerte und Raumluftqualität
Produkte mit niedrigen Emissionswerten tragen maßgeblich zu einer besseren Raumluftqualität bei. Achten Sie daher auf Laminat, das strengen Emissionsklassen unterliegt. Diese Klassen geben die maximale Menge an Schadstoffen an, die das Material in die Luft abgeben darf.
Vermeidung von Bioziden und Pestiziden
Einige Laminatprodukte können Biozide oder Pestizide enthalten, die zur Schimmel- und Schädlingsabwehr eingesetzt werden. Diese können jedoch gesundheitliche Risiken bergen. Es ist ratsam, auf Laminat umzusteigen, das ohne solche chemischen Zusätze hergestellt wurde.
Alternative Bodenbeläge
Falls Sie empfindlich auf Schadstoffe reagieren oder das geringe Risiko von Schadstoffen trotz Vorsichtsmaßnahmen vermeiden wollen, gibt es verschiedene Alternativen zu Laminatböden, die sowohl gesundheitlich unbedenklich als auch umweltfreundlich sind.
Holzböden
Massivholzböden bieten eine natürliche, langlebige und nachhaltige Option. Achten Sie darauf, dass das Holz aus zertifizierter, nachhaltiger Forstwirtschaft stammt. Verwenden Sie für die Oberflächenbehandlung natürliche Öle oder Wachse, die frei von Schadstoffen sind. Das Vermeiden von synthetischen Lacken kann die Wohngesundheit zusätzlich fördern.
Korkböden
Kork ist ein erneuerbarer Rohstoff, der durch seine natürlichen antistatischen und schalldämmenden Eigenschaften besticht. Es ist jedoch wichtig sicherzustellen, dass bei der Verarbeitung und Oberflächenbehandlung keine gesundheitsschädlichen Chemikalien verwendet werden. Kork bietet auch eine angenehme Fußwärme und ist besonders fußfreundlich.
Fliesen und Steinböden
Fliesen und Steinböden sind äußerst robust und einfach zu reinigen. Sie sind praktisch schadstofffrei, doch aufgrund ihrer kühlen Oberfläche können sie weniger gemütlich wirken als Holz- oder Korkböden. Wenn Wärme ein entscheidender Faktor ist, überlegen Sie, bestimmte Bereiche mit kleinen, waschbaren Teppichen zu versehen oder beheizte Fußbodenbereiche zu installieren.
Linoleum
Linoleum besteht hauptsächlich aus natürlichen Materialien wie Leinöl, Korkmehl, Holzmehl und Jutegewebe. Es ist biologisch abbaubar und gilt als ein besonders umweltfreundlicher Bodenbelag. Achten Sie darauf, dass auch hierbei keine Schadstoffe bei der Herstellung oder Oberflächenbehandlung verwendet werden.
Bambusböden
Bambus ist ein schnell nachwachsender Rohstoff, der sich durch hohe Festigkeit und Langlebigkeit auszeichnet. Als naturnahe Alternative sollte Bambus aus zertifiziert nachhaltigem Anbau stammen und ohne schädliche Chemikalien verarbeitet sein. Dies gewährleistet eine gesundheitsfreundliche Umgebung.
Teppichböden
Obgleich Teppichböden häufig für Allergiker als ungeeignet galten, gibt es mittlerweile schadstofffreie Alternativen. Wählen Sie Teppiche aus natürlichen Materialien wie Wolle, Kokos oder Sisal und achten Sie darauf, dass diese keine Biozide oder Weichmacher enthalten. Eine natürliche Rückenschicht aus Naturlatex oder Polypropylen kann ebenfalls zur Wohngesundheit beitragen.
Indem Sie alternative Bodenbeläge wählen und auf schadstofffreie Materialien und Verarbeitung achten, können Sie ein gesundes und angenehmes Wohnumfeld schaffen.