Die Gründe, die für das Verlegen von Landhausdielen sprechen
Holz ist eines der besten Naturprodukte, welches im Wohnbereich Einzug halten konnte. Entsprechend der Luftfeuchtigkeit der Umgebungsluft wirken die Landhausdielen wie ein Wasserspeicher, der das Raumklima spürbar wohltuend für Menschen reguliert. Darüber hinaus können moderne Ansprüche wie Schall- und Wärmedämmung hervorragend integriert werden. Optisch sind Landhausdielen auffallend ansprechend. Das oft für Möbeldesigns geschundene Wort „zeitlos“ ist hier wirklich noch zutreffend. Krönend dazu sind fachgerecht verlegte Landhausdielen ein Bodenbelag, der mühelos Jahrhunderte überdauern kann und dabei immer gepflegt und neu wirkt.
Landhausdielen verschrauben
Welche Vorbereitungen beim Verlegen von Landhausdielen zu erfüllen sind, hängt stark von den baulichen Voraussetzungen ab. Alt- und Bestandsbauten sind oft mit minderwertigen Grundböden ausgestattet. Das reicht von der Holzzwischendecke bis zum groben und unebenen Zementboden. Für solche Böden empfiehlt sich der Aufbau eines Holzunterbaus, auf den die Landhausdielen später verlegt werden. Je nach baulichen Gegebenheiten und individuellen Ansprüchen kann das ein Vor- als auch ein Nachteil sein, denn der Unterbau bedeutet eine zusätzliche Bodenhöhe von bis zu 6,50 cm ohne die Dielen.
Landhausdielen verkleben
Allerdings bietet die Baustoffindustrie heute zahlreiche Möglichkeiten, einen Blindboden mit weniger Aufbauhöhe zu verwenden. Auf modernen Grundböden wie Trockenestrich, Anhydrit, Gussasphalt und Zement können die Landhausdielen sogar grundsätzlich verklebt werden, während auch beim Landhausdielenverlegen mit Holzunterbau schon lange nicht mehr genagelt, dafür aber geschraubt wird. Moderne Estrichböden, wie eben aufgeführt, bieten einen weiteren Vorteil: Dampfsperre und Trittschalldämmung sind bereits unter dem Boden verlegt. Ist der Untergrund also eben, kann direkt mit dem Verkleben begonnen werden. Nachfolgend erhalten Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Verlegen von Landhausdielen nach beiden zeitgemäßen Verlegetechniken.
Schritt für Schritt Landhausdielen fachgerecht und hochwertig verlegen
- bei Holzunterbau:
- Landhausdielen
- Abstandskeile
- Holzschrauben
- PE-Folie 0,2 mm als Dampfsperre
- Holzlattung für Unterbau
- Ausgleichsholzplättchen
- Dämmmaterial
- Trittschalldämmung
- Kleber
- Fließspachtel
verklebt:
- Gehrungs- und Kappsäge
- Bohrmaschine mit Kreisbohrer (Holz)
- Hammer
- Schlagholz
- Abstandskeile
- Zug- und Hebeeisen
- Wasserwaage
- gegebenenfalls Laminateinpasser
- Winkelschmiege
- Akkuschrauber
- Richtschnur
- Teppichmesser
- Zahnspachtel
bei Holzunterbau:
verklebt:
1. Vorbereitung
mit Holzunterbau
Zunächst rollen Sie die PE-Folie aus, die als Dampfsperre wirkt. Bahnen sollten 20 bis 40 cm überlappen, an den seitlichen Rändern können Sie die Folie 10 cm überstehen lassen und nach dem Landhausdielenverlegen mit dem Teppichmesser abschneiden.
Nun wird die Lattung installiert, auf der Sie die Landhausdielen später verlegen. Spannen Sie wenigsten drei Mal eine Richtschnur (links, mittig, rechts) längs und quer im Raum auf der Aufbauhöhe des Untergestells. Nur so können Sie gewährleisten, dass die gesamte spätere Landhausdielenfläche im Wasser ist. Wo die Maße nicht stimmen, verwenden Sie die Unterlegplättchen.
Abschließend verlegen Sie auf dem Untergestell die Trittschalldämmung. So gewährleisten Sie, dass Unterbau und Landhausdielen voneinander entkoppelt sind.
verklebt
Falls der Untergrund eben ist, können Sie ihn nun reinigen. Er sollte völlig staub- und partikelfrei sein, damit der Kleber später besser aufgetragen werden kann. Sind tiefere Senken und Risse vorhanden, verwenden Sie bitte den Fließspachtel und gleichen Sie diese Unebenheiten aus.
2. Das Vermessen und Zuschneiden der ersten Landhausdiele
Moderne Landhausdielen haben Nut und Feder, können also ineinander gesteckt werden. Im Gegensatz zum Laminat, bei dem Sie das letzte Paneel einpassen, wird das beim Dielenverlegen bereits mit der ersten Diele bewerkstelligt.
Rechnen Sie anhand des gesamten Dielenbedarfs die maximale Breite der letzten Diele aus. Nun kürzen Sie die erste Landhausdiele an der Nutseite entsprechend, dass die letzte Diele vollständig verlegt werden kann. Bedenken Sie jedoch die rundherum benötigte Dehnungsfuge von 10 bis 15 mm. Verlegen Sie die Landhausdielen in einem Altbau, dessen Wände nicht exakt im 90-Grad-Winkel sind, ermittelt Sie Ihre Abschnittkante mit der Winkelschmiege.
Sollte Ihnen das zu schwierig sein, können Sie auch die letzte Diele mit einem Laminateinpasser anzeichnen, sobald nur noch die letzte Diele zu verlegen ist. Den nicht exakten Winkel der Wände müssen Sie aber dennoch mit der Winkelschmiege auf die erste Landhausdiele übertragen.
3. Das Verlegen der ersten Landhausdiele
mit Holzunterbau
Um die Dehnungsfuge exakt einzuhalten, verwenden Sie die Abstandskeile. Nun Schrauben Sie wandseitig nah (an der Nutseite der Diele) senkrecht von oben versenkend in das Untergestell. Federseitig setzen Sie die Schrauben im 45-Grad-Winkel, zur Innenseite der Diele zeigend, an den Federansatz der Landhausdiele an und schrauben sie ebenfalls versenkend ein.
verklebt
Tragen Sie den Kleber auf dem Untergrund auf, exakt der Auflagefläche der Landhausdiele entsprechend. Beim Verwenden des Klebers beachten Sie bitte die spezifischen Herstellerhinweise. Zusammen mit einer Wasserwaage auf der Diele drücken Sie die Landhausdiele nun in das Kleberbett und lassen es antrocknen. Damit die Dehnungsfuge erhalten bleibt, verwenden Sie die Abstandskeile.
4. Verlegen der restlichen Landhausdielen
Nun können Sie die restlichen Landhausdielen zügig weiterverarbeiten. Beim Versatz bieten sich Ihnen zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten an: wilder Verband (Landhausdielenlänge inklusive Abschnitt (wie sie gerade kommen), fortlaufend (abgelängte Diele, Abschnitt, abgelängte Diele, Abschnitt usw.), Schiffsverband, Backsteinverband und vieles mehr. Schlagen Sie die zweite Landhausdiele nach dem Ablängen mit der Kapp- und Gehrungssäge vorsichtig mit Hammer und Schlagholz in die Feder der ersten Diele.
mit Holzunterbau
Am Federansatz drehen Sie nun die Schrauben wie schon bei der ersten Landhausdiele im 45-Grad-Winkel nach innen zeigend ein. So gehen Sie bis zur letzten Diele vor.
verklebt
Jetzt tragen Sie jeweils den Kleber für die benötigte Fläche der gerade zu verlegenden Landhausdiele auf und drücken Sie ebenfalls in das Kleberbett. So gehen Sie bis einschließlich der letzten Landhausdiele beim Verlegen und Verkleben vor.
5. Die letzte Diele (Holzunterbau)
Bei der letzten Diele arbeiten Sie jetzt wie schon bei der ersten. Schlagen Sie die Landhausdiele vorsichtig in die Feder der vorangegangenen Landhausdiele. Außen, wandseitig, drehen Sie die Schrauben wieder senkrecht und versenkt in die Landhausdiele ein. Diese versenkten Schrauben der ersten und letzten Landhausdiele werden später durch die Abschlussleiste verdeckt.
6. Heizungsrohre
Für Heizungsrohre benötigen Sie den Lochkreisbohrer. Mit einem Radius, der circa 10 bis 15 mm größer als der Rohrdurchmesser ist, schneiden Sie die Kreislöcher aus der Landhausdiele. Später können Sie es mit entsprechenden Rosetten abdecken.
Es müssen nicht zwingend bereits lasierte, gebeizte, geräucherte, geölte oder gelaugte Landhausdielen verwendet werden. Sämtliche Nachbehandlungen können auch nach dem Landhausdielenverlegen und dem späteren Schleifen durchgeführt werden.