Meist mehrere Durchgänge notwendig
Holzbeize gibt es in vielen Farbtönen, die oft auch für Produkte aus Leder erwünscht sind. Wenn die Voraussetzung des echten Vollleders erfüllt ist, ist das Umfärben ziemlich problemlos möglich.
Je nach Beschaffenheit des Leders müssen mehrere Durchgänge erfolgen. Das Ergebnis ist auch vom Grad der Abdunklung abhängig. Je heller die Ausgangsfarbe des Leders ist, desto präziser wird der Farbton der Beize entstehen. Bei dunkleren Ausgangsfarben können sich Mischfarben bilden.
Glattes und raues Leder
Die Oberfläche des Leders lässt mehr oder weniger Holzbeize eindringen. Dementsprechend muss die Anzahl der Durchgänge angepasst werden. Vor dem Auftragen der Beize muss das Leder gründlich gereinigt werden. Nach dem Abstauben und Bürsten sollte das Leder mit einem Entfetter nach Herstellerangaben bearbeitet werden.
Anilin- und Glattleder
Glatte Lederoberflächen sind verhältnismäßig wenig aufnahmefähig und entwickeln in manchen Fällen den sogenannten Lotuseffekt, durch den Flüssigkeiten abperlen. Es hilft, wenn das Leder mit feinem Schleifpapier (1000er-Körnung) angeraut wird. Die Beize wird mit einem Pinsel dünn und gleichmäßig aufgetragen. Nach jeweils etwa 24 Stunden kann das Farbergebnis beurteilt und gegebenenfalls nachgefärbt werden.
Rau- und Wildleder
Nach dem Abbürsten und Entfetten wird die Holzbeize dünn und gleichmäßig aufgetragen. Nach etwa zwölf Stunden kann der Effekt beurteilt werden.
Sehr wichtig ist das vollkommen natürlich Austrocknen des Leders nach der Reinigung und Entfettung. Keinesfalls sollte der Vorgang durch einen Föhn oder eine Heizung beschleunigt werden. Vor dem Auftrage der Holzbeize müssen alle am Leder befindlichen Fremdstoffe wie Knöpfe, Nähte, Reißverschlüsse und Sohlen abgeklebt werden.