Legionellen effektiv beim Duschen vermeiden
Um die Gefahr einer Legionelleninfektion beim Duschen zu minimieren, sollten Sie einige grundlegende Vorsichtsmaßnahmen beachten:
- Fehlendes Wasser vermeiden: Lassen Sie bei längerer Nichtnutzung zunächst das kalte und dann das warme Wasser jeweils einige Minuten laufen. Dies spült stehendes Wasser, in dem sich Legionellen vermehren könnten, aus dem System.
- Erste Wasserdampfkontakt vermeiden: Vermeiden Sie es, den ersten Wasserdampf nach längerer Standzeit der Leitungen einzuatmen. Dies gilt besonders nach Urlaubs- oder längeren Abwesenheitszeiten. Öffnen Sie das Fenster und verlassen Sie den Raum während des Ablaufs des ersten Wassers.
- Temperatur korrekt einstellen: Stellen Sie sicher, dass das Warmwasser in Ihrem Boiler auf mindestens 60°C gehalten wird, um das Wachstum der Bakterien zu verhindern. Durchlauferhitzer gewährleisten durch direkte Erwärmung ebenfalls eine reduzierte Wahrscheinlichkeit einer Legionellenvermehrung.
- Regelmäßige Nutzung: Nutzen Sie Duschen und Wasserhähne regelmäßig, insbesondere in selten verwendeten Räumen wie Gästezimmern oder Ferienwohnungen, da das regelmäßige Fließen des Wassers den Bakterien das Überleben erschwert.
- Richtige Entkalkung und Reinigung: Entkalken und reinigen Sie Duschköpfe und Armaturen regelmäßig. Dies entfernt Ablagerungen von Biofilmen und Kalk, die optimale Wachstumsbedingungen für Bakterien bieten.
Weitere Maßnahmen zum Schutz vor Legionellen
Um das Risiko weiter zu verringern, können Sie verschiedene Präventivmaßnahmen ergreifen:
- Einsatz von Wasserfiltern: Installieren Sie spezielle Legionellenfilter an Wasserhähnen und Duschköpfen. Diese filtern die Bakterien effizient aus dem Wasser und bieten zusätzlichen Schutz. Achten Sie darauf, die Filter regelmäßig, spätestens alle sechs Monate, auszutauschen.
- Chemische Desinfektion: Nutzen Sie chemische Desinfektionsmittel, um Wasserleitungen und Tanks regelmäßig zu reinigen und von Legionellen zu befreien. Beachten Sie die empfohlenen Dosierungen und Einwirkzeiten.
- Thermische Desinfektion: Erhitzen Sie die Warmwasserleitungen regelmäßig auf über 70°C, um Legionellen zuverlässig abzutöten. Eine dauerhafte Warmwassertemperatur von mindestens 60°C im Boiler verhindert zudem das Wachstum von Legionellen.
- Überprüfung von Klimaanlagen: Lassen Sie Klimaanlagen, besonders in Gebäuden mit Wasserkühlung, regelmäßig warten und desinfizieren, um die Ansammlung von Legionellen zu vermeiden. Kontrollieren Sie regelmäßig die Wasserbehälter und Filter der Klimaanlagen.
- Abwesenheitszeiten beachten: Wenn Wasserleitungen über längere Zeit nicht genutzt werden, lassen Sie das Wasser vor der ersten Benutzung gründlich ablaufen. Dieses spült stehendes Wasser, in dem sich Legionellen vermehren könnten, aus den Leitungen.
- Anwendung von Bioziden: Verwenden Sie gegebenenfalls Biozide, um das Wachstum von Legionellen in Wasserleitungen zu verringern. Diese Chemikalien sind gezielt darauf ausgelegt, bakterielle Verunreinigungen zu bekämpfen.
Maßnahmen bei nachgewiesenem Legionellenbefall
Wenn Legionellen in Ihrem Trinkwasser nachgewiesen werden, ist sofortiges Handeln erforderlich:
- Sofortige Schutzmaßnahmen: Installieren Sie kurzfristig Legionellenfilter an Duschköpfen und Wasserhähnen, um die direkte Exposition zu reduzieren. In schwerwiegenden Fällen kann auch ein vorübergehendes Duschverbot sinnvoll sein.
- Erhöhung der Wassertemperatur: Führen Sie eine thermische Desinfektion durch, indem Sie das gesamte Trinkwasserleitungssystem auf mindestens 70°C erhitzen und diese Temperatur für mindestens drei Minuten halten.
- Ursachenermittlung und Sanierung: Untersuchen Sie die betroffene Anlage gründlich, um die Quelle des Befalls zu identifizieren. Nehmen Sie bauliche Maßnahmen wie den Austausch alter Leitungen oder Armaturen vor, um zukünftige Kontaminationen zu verhindern.
- Regelmäßige Probenahme und Kontrolle: Führen Sie fortlaufende Wasseranalysen durch, um sicherzustellen, dass die getroffenen Maßnahmen wirksam sind und keine erneute Kontamination vorliegt.
- Benachrichtigung der Behörden: Informieren Sie innerhalb von 14 Tagen das zuständige Gesundheitsamt, besonders wenn die Legionellenkonzentration die 100 KBE/100 ml überschreitet. Bei höheren Kontaminationsgraden sind möglicherweise zusätzliche behördlich angeordnete Maßnahmen erforderlich.
Durch die Umsetzung dieser Schritte stellen Sie sicher, dass das Risiko für eine Legionelleninfektion minimiert und die Wasserversorgung wieder gefahrlos genutzt werden kann.