Wie entstehen Legionellen in der Wasserleitung?
Als Legionelle wird ein stäbchenförmiges Bakterium bezeichnet, das in Wasser vorkommt und in erhöhten Konzentrationen zu Infektionskrankheiten führen kann. Da sich der Erreger in stockendem und stehendem Wasser mit einer Temperatur zwischen 25°C und 55°C besonders wohl fühlt, vermehrt es sich unter diesen Bedingungen.
Insbesondere stagnierende Wasserleitungen sind daher oft betroffen. Die Legionellen siedeln sich auf dem Biofilm und einer etwaigen Inkrustation an, was die Trinkwasserhygiene stark reduziert. In einigen Fällen ist auch ein Duschverbot die Folge.
Wann ist eine Legionellen-Sanierung notwendig?
Sollten Legionellen im Brauchwasser vermutet werden, ist eine Überprüfung notwendig. Das geht entweder mit einer Wasseranalyse, einem speziellen Testgerät oder Teststreifen. Im Fall der Fälle wird das gesamte Leitungssystem zuerst gespült, wobei Warmwasser mit einer Temperatur von mindestens 60°C verwendet wird.
Befinden sich Engstellen, Korrosionsschäden und Inkrustationen in der Leitung, ist zumeist ein zusätzliches Desinfektionsmittel notwendig. In diesem Zusammenhang wird von einer Legionellen-Sanierung gesprochen, zu der auch schon die thermische Desinfektion mit heißem Wasser gehört.
Welche Verfahren gibt es zur Sanierung?
Im DVGW Arbeitsbericht werden zur Legionellen-Sanierung unterschiedliche Verfahren genannt. Welches am besten passt, ist vom verbauten Trinkwassererwärmer abhängig. Die möglichen Maßnahmen sind:
- Thermische Desinfektion: Spülen mit heißem Wasser
- Chemische Desinfektion: Zugabe von hochkonzentriertem Chloroxid, das mehrere Stunden in der Wasserleitung verbleibt
- UV-Bestrahlung: Abtötung der Legionellen mit UV-Licht, sodass die DNA der Bakterien durch eine fotochemische Reaktion zerstört wird
- Elektrolytische Reaktion: Das Kochsalz im Leitungswasser wird durch eine Reaktion in hypochlorige Säure (HOCl) umgewandelt, was die Legionellen abtötet.