Übereinstimmungen und Unterschiede von Kalk und Lehm
Lehmputz und Kalkputz sind mineralische Putze, die einige Eigenschaften gemeinsam besitzen. Sie sind diffusionsoffen und können Luftfeuchtigkeit aufnehmen und abgeben. Beide reinigen die Luft, da Schmutzpartikel „eingefangen“ werden.
Zu den Unterschieden der Putze gehört die Härte. Ein Lehmputz ist weicher als ein Kalkputz und muss daher immer als Oberputz aufgebracht werden. Wenn Kalkputz als härterer Oberputz aufgetragen wird, ist ein Reißen fast nicht zu vermeiden. Kalk tötet durch seine Alkalinität organischen Schmutz wie Keime und Sporen. Lehm kann schimmeln.
Lehmputz und andere Werkstoffe
In manchen Bauwerken ist Feuchtigkeit im Mauerwerk nicht zu unterbinden. Oft sind Keller und manche Außenwände von aufsteigendem Wasser und damit verbundenen Salzen betroffen. Lehmputz hält bei diesen Bedingungen nicht. Das Verlegen eines Unterputzes aus Kalk löst das Problem.
Die drei gängigen Innenputzarten vertragen sich mit Lehmputz wie folgt:
- Kalkputz kann problemlos mit Lehmputz kombiniert werden, muss aber angeraut werden, damit der Lehmputz Halt findet
- Lehmputz auf Gipsputz hält nicht und die beiden Werkstoffe „vertragen“ sich nicht
- Kalkzementputz kann bedingt mit Lehmputz überzogen werden. Es kommt auf die anteiligen Mischungsverhältnisse an
In jedem Fall muss der Unterputz durchgetrocknet sein, bevor der Oberputz aus Lehm aufgebracht wird. Die Aufbauhöhe des Oberputzes sollte die des Unterputzes nicht überschreiten. Zehn bis 15 Millimeter für jede Schicht sind ideal.
Da Lehmputz dünnflüssig angerührt werden kann, ist er auch als Rollputz verarbeitbar. So kann er auch gut direkt als einschichtiger Oberputz auf Fliesen und Rigips aufgerollt werden.