Lehmoberputz auftragen: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung
Sie möchten Ihren Wänden mit einem Lehmoberputz den letzten Schliff geben? Mit der richtigen Vorbereitung und ein wenig Geduld erzielen Sie ein wunderschönes und gesundes Oberflächenfinish. Hier finden Sie eine detaillierte Anleitung, wie Sie Lehmoberputz richtig auftragen.
Untergrund vorbereiten
Der Untergrund muss sorgfältig vorbereitet werden. Überprüfen Sie die Oberfläche auf Sauberkeit, Tragfähigkeit und Trockenheit. Entfernen Sie Schmutz, Staub und filmbildende Trennmittel vollständig. Stark saugfähige Untergründe sollten leicht befeuchtet werden, um die Saugfähigkeit zu regulieren.
Grundierung auftragen
Bereiten Sie die Lehmhaftschlämme vor, indem Sie sie mit Wasser zu einer joghurtartigen Konsistenz anrühren. Tragen Sie die Grundierung mit einem Quast oder einer Sprühflasche in einer Dicke von etwa 1-2 mm auf den vorbereiteten Untergrund auf.
Lehmputz anmischen
Geben Sie den Lehmputz und klares Wasser in einen Mörtelkübel und folgen Sie den jeweiligen Herstellervorgaben zur Wassermenge. Nutzen Sie ein elektrisches Rührwerk, um den Putz zu einer homogenen, klumpenfreien Masse anzurühren.
Lehmputz auftragen
Tragen Sie den frisch angerührten Lehmputz mit einer rostfreien Glättkelle auf die vorbereiteten und noch matt-feuchten Wände auf. Achten Sie darauf, den Putz gleichmäßig zu verteilen. Die Gesamtputzdicke sollte je nach Bedarf etwa 5 mm betragen. Für dickere Schichten lassen Sie jede Lage vollständig trocknen, bevor Sie die nächste auftragen.
Lehmputz abziehen
Ziehen Sie den aufgetragenen Putz mit einer Kartätsche oder einer Abziehlatte ebenmäßig ab. Schnellputzleisten können Ihnen dabei helfen, eine besonders glatte und lotrechte Oberfläche zu erzielen.
Oberflächenbearbeitung
- Putz aufrauen: Falls Sie eine zweite Schicht auftragen möchten, rauen Sie die Oberfläche des noch feuchten Putzes mit einem Straßenbesen oder einem Gitterrabot auf. Dies verbessert die Haftung der nächsten Lage.
- Oberfläche glätten (optional): Nach einer kurzen Trocknungszeit können Sie die Oberfläche mit einem Filzbrett glätten. Feuchten Sie die Fläche leicht an und bearbeiten Sie sie mit kreisenden Bewegungen.
- Lehmfestiger auftragen (optional): Nach vollständiger Trocknung des Putzes mischen Sie Lehmfestiger mit Wasser und tragen ihn mit einem feinvernebelnden Sprühstrahl auf. Dies schließt und schützt die Oberfläche.
Trocknungszeit beachten
Lehmputz sollte ausreichend Zeit zum Trocknen haben, um Spannungsrisse zu vermeiden. Eine gute Belüftung ist während der gesamten Trocknungsphase wichtig. Rechnen Sie mit etwa 1-2 Tagen pro Millimeter Putzdicke.
Mit diesen Schritten verleihen Sie Ihren Wänden eine natürlich elegante und funktionale Oberfläche, die das Raumklima positiv beeinflusst.
Alternative Methoden für den Auftrag des Lehmoberputzes
Es gibt verschiedene Methoden, den Lehmoberputz aufzutragen, die sich je nach Arbeitsvolumen und dem gewünschten Finish unterscheiden. Hier sind einige Alternativen:
Maschinelles Aufspritzen
Für größere Flächen bietet sich das maschinelle Aufspritzen des Lehmputzes an. Mit speziellen Putzmaschinen wird der Lehmputz effizient und gleichmäßig auf die Wand gebracht. Diese Methode spart Zeit und erleichtert das Anrühren großer Mengen des Materials.
Sprühtechnik für Oberputze
Auch für den Oberputz kann eine Sprühtechnik verwendet werden, um eine gleichmäßige Schicht aufzutragen. Die Struktur der Oberfläche lässt sich durch nachträgliches Glätten oder Abfilzen mit verschiedenen Werkzeugen beeinflussen. Nutzen Sie Schwammbretter oder Glättkellen, um die gewünschte Textur zu erzielen.
Zuschlagstoffe für dekorative Effekte
Zum Erzeugen besonderer optischer Effekte können Sie verschiedene Zuschlagstoffe beimischen. Materialien wie Glimmer oder Perlmutt erzeugen faszinierende Oberflächenstrukturen und Lichtreflexionen. Diese Methode erfordert eine sorgfältige Vorbereitung und gleichmäßiges Einmischen der Zuschläge.
Einsatz von Armierungsgewebe
Das Einbetten von Armierungsgewebe in den Lehmputz erhöht die Stabilität und verhindert Rissbildung. Diese Methode ist besonders bei Holzuntergründen oder Flächen mit Wandheizung zu empfehlen. Das Gewebe wird in die noch feuchte Putzschicht eingearbeitet und verteilt die Spannungen besser.
Mehrlagiger Aufbau
Für besonders dicke Putzschichten ist ein mehrlagiger Aufbau sinnvoll. Tragen Sie den Lehmputz in mehreren dünnen Schichten auf, wobei jede Lage vollständig trocknen sollte, bevor die nächste aufgebracht wird. Dies garantiert eine optimale Haftung und minimiert Spannungsrisse.
Diese alternativen Methoden bieten Ihnen flexible Ansätze, den Lehmoberputz je nach Bedürfnis und baulichen Gegebenheiten aufzutragen, und garantieren dennoch ein hervorragendes Endergebnis.