Haftungsprobleme verstehen: Warum ist Dispersionsfarbe nicht ideal?
Dispersionsfarbe bildet eine glatte, nicht poröse Oberfläche, die für Lehmfarbe suboptimal ist. Diese dichte Schicht der Dispersionsfarbe vermindert die Möglichkeit der Lehmfarbe, mechanisch zu haften, was das Risiko von späterem Abblättern erhöht. Zudem reduziert die glatte Oberfläche die Fähigkeit der Wand, Feuchtigkeit zu regulieren, was ein Merkmal der Lehmfarbe ausmacht. Damit die Lehmfarbe dennoch auf der Dispersionsfarbe hält, sind zusätzliche Maßnahmen wie das Anschleifen der Oberfläche oder das Aufbringen spezieller Grundierungen notwendig.
Lösungen für einen gelungenen Anstrich mit Lehmfarbe
Ein Anstrich mit Lehmfarbe auf Dispersionsfarbe erfordert spezielle Vorbereitungen, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Hier sind bewährte Methoden, die Ihnen dabei helfen:
Vorbereitung des Untergrunds
1. Untergrundreinigung:
Stellen Sie sicher, dass die Oberfläche sauber, trocken und tragfähig ist. Entfernen Sie Staub, Fette und lose Partikel, um eine solide Basis für die nachfolgenden Schritte zu schaffen.
2. Anschleifen der Dispersionsfarbe:
Durch leichtes Anschleifen der Dispersionsfarbe mit Schleifpapier (Körnung 100-120) wird die Oberfläche aufgeraut. Dieser Schritt verbessert die Haftung der Lehmfarbe. Vergessen Sie nicht, den Schleifstaub gründlich zu entfernen, bevor Sie mit dem nächsten Schritt fortfahren.
Anwendung von Grundierungen
3. Verwendung von Tiefengrund:
Tragen Sie einen Tiefengrund auf, der sich für nicht saugende Untergründe eignet. Dieser sorgt für eine bessere Haftung und stabilisiert die Oberfläche. Achten Sie darauf, den Tiefengrund gleichmäßig aufzutragen und ausreichend trocknen zu lassen.
4. Haftgrund für Lehmfarbe:
Nutzen Sie spezielle Haftgründe, die die Haftung der Lehmfarbe auf Dispersionsfarbe optimieren. Diese Produkte sind speziell dafür ausgelegt, die Verbindung zwischen den beiden Farbschichten zu verbessern. Achten Sie auf die spezifischen Anwendungshinweise des Herstellers hinsichtlich Trocknungszeiten und Verarbeitung.
Alternative Methoden
5. Zwischenschicht mit Tapete:
Bringen Sie eine Raufasertapete auf die Dispersionsfarbe auf. Diese dient als zusätzliche Haftschicht und sorgt für eine stabilere Basis. Nach dem Trocknen der Tapete können Sie problemlos die Lehmfarbe auftragen.
6. Direktes Auftragen:
In einigen Fällen ist das direkte Auftragen der Lehmfarbe auf gut haftende Dispersionsfarbe möglich. Führen Sie an einer unauffälligen Stelle einen Probeanstrich durch, um die Haftung und das Endergebnis zu testen.
Finish und weitere Hinweise
Mehrere Schichten:
Um eine gleichmäßige und deckende Oberfläche zu erzielen, sind oftmals mehrere Schichten Lehmfarbe notwendig. Lassen Sie jede Schicht gut trocknen, bevor Sie die nächste auftragen. In der Regel sind zwei bis drei Schichten ausreichend.
Streichtechnik:
Verwenden Sie die Kreuz-Und-Quer-Streichtechnik, um Streifenbildung und sichtbare Trocknungskanten zu vermeiden. So erzielen Sie ein gleichmäßiges und ansprechendes Streichergebnis.
Werkzeuge:
Für den Anstrich können Sie Farbroller, Pinsel oder Lasurbürsten verwenden. Achten Sie darauf, diese direkt nach dem Gebrauch auszuwaschen, um ein Antrocknen der Farbe zu verhindern.
Durch diese vorbereitenden Schritte und sorgfältige Verarbeitung können Sie sicherstellen, dass die Lehmfarbe optimal haftet und Ihr Raum langfristig von den Vorteilen der natürlichen Wandgestaltung profitiert.