Massiv oder nur innen
In Mitteleuropa und speziell Deutschland sind massive Lehmhäuser fast nicht anzutreffen. Wenn es um das Sanieren geht, handelt es sich um Eingriffe im Innenausbau oder das Restaurieren eines Fachwerks.
- Gestopftes Holzgewerk (Fachwerk)
- Lehmplatten oder Ziegel
- Massivbauweise
- Reiner Innenausbau
Einer der großen Nachteile eines Lehmhauses kehrt sich beim Sanieren oft in einen Vorteil um. Lehm löst sich beim Wässern auf und wird theoretisch erneut verarbeitbar. Allerdings ist dieser Vorteil relativ, da nur bei reinem Innenausbau der pure Lehm aus Sand, Schluff und Ton verwendet wurde.
Gewerke und Wände sanieren
Bestehen Wände oder die Zwischenräume in Holzgewerken aus Lehm, muss ermittelt werden, wie „pur“ und „rein“ der Werkstoff vorkommt. Beim Bauen eines Lehmhauses haben fast alle Bauherren immer Zuschlagstoffe verwendet, um spezielle Eigenschaften wie Stabilität zu fördern. Das Herausklopfen und Untersuchung einer repräsentativen „Füllung“ ist unvermeidlich.
In vielen alten Mischungen sind ursprünglich organische Materialien wie Gras, Heu und Stroh enthalten. Sie können in jeder Füllung verrottet, verschimmelt oder zu Staub zerfallen sein. Im Zweifel wird ein Entkernen und Freilegen unumgänglich sein. Bei massiven Lehmhäusern muss vom Zustand auf die Sanierungsfähigkeit geschlossen werden. In der Mehrzahl der Fälle lohnt sich der Aufwand nicht.
Innenausbau sanieren
Von innen beispielsweise auf gemauerte Steinwände aufgetragener Lehm oder purer Lehmputz kann durch Wässern wieder verflüssigt werden. Dann ist er teilweise oder vollständig abtragbar. Um leichtere Sanierungsarbeiten wie das Verstärken von Putz auszuführen, kann ein Anfeuchten und Aufrauen bereits ausreichen. In feuchten und nassen Räumen wie Bad und Küche muss der Lehm durch Anstrich und Zuschläge geschützt werden.