Ausbesserungsarbeiten bei kleinen Rissen und Löchern
Um kleine Risse und Löcher im Lehmputz erfolgreich zu reparieren, sollten Sie methodisch vorgehen. Hier sind die Schritte, die Sie befolgen können:
1. Vorbereitung der Schadstelle:
Entfernen Sie lose Putzreste, Staub und Schmutz sorgfältig mit einer Bürste oder einem Spachtel.
Befeuchten Sie die Umgebung der Schadstelle leicht, um die Haftung des neuen Materials zu verbessern.
2. Materialwahl:
Verwenden Sie möglichst denselben Lehmputz, der ursprünglich verwendet wurde, für eine einheitliche Optik.
Alternativ können Sie Lehmfarbe einsetzen, um die Ausbesserungen farblich abzustimmen.
3. Anmischen:
Bereiten Sie die Spachtelmasse nach den Anweisungen des Herstellers vor. Sie sollte eine cremige Konsistenz haben, um sauber und gleichmäßig verarbeitet werden zu können.
4. Auftragen:
Füllen Sie die Risse oder Löcher mit einem Spachtel gleichmäßig auf. Achten Sie darauf, die Masse gut anzudrücken und eine glatte Oberfläche zu erzielen.
Bei größeren Löchern oder breiteren Rissen ist es ratsam, das Füllen in mehreren Schichten durchzuführen. Lassen Sie jede Schicht gut trocknen, bevor Sie die nächste auftragen.
5. Trocknung:
Geben Sie der ausgebesserten Stelle ausreichend Zeit zum Trocknen. Der Trocknungsprozess kann, abhängig von der Schadensgröße und den Umgebungsbedingungen, etwa 24 Stunden dauern.
Tiefe Risse und großflächige Schäden beheben
Bei tieferen Rissen und großflächigen Schäden im Lehmputz sind konkrete und sorgfältige Maßnahmen notwendig, um eine dauerhafte Reparatur zu gewährleisten. Gehen Sie wie folgt vor:
- Ursachenermittlung: Bevor Sie mit den Reparaturarbeiten beginnen, sollten Sie die Ursache der Risse feststellen. Stellen Sie sicher, dass keine strukturellen Probleme oder Feuchtigkeitsschäden vorliegen, die zuerst behoben werden müssen, um ein erneutes Auftreten zu vermeiden.
- Schadensausmaß festlegen: Bestimmen Sie das Ausmaß der Schäden. Bei großflächigen Rissen sollten Sie erwägen, den betroffenen Putz komplett zu entfernen und neu aufzutragen.
- Entfernung des beschädigten Putzes: Entfernen Sie den losen und beschädigten Putz mit einem geeigneten Werkzeug wie Hammer und Meißel. Achten Sie darauf, die Risse V-förmig zu verbreitern, um eine bessere Haftung der neuen Putzschichten zu gewährleisten.
- Untergrund vorbereiten: Säubern Sie die freigelegten Stellen gründlich von Schmutz und Staub. Befeuchten Sie die Oberfläche leicht, um die Haftung des neuen Lehmputzes zu verbessern.
- Verfüllung tiefer Risse: Für tiefere Risse und Löcher verwenden Sie Reparaturmörtel. Tragen Sie ihn in mehreren Lagen auf und drücken Sie ihn tief in die Risse. Lassen Sie jede Schicht vollständig trocknen, bevor Sie die nächste Schicht auftragen.
- Armierungsgewebe einarbeiten: Um zukünftigen Rissen vorzubeugen, arbeiten Sie Armierungsstreifen entlang der Risslinien in den Putz ein. Diese bieten zusätzlichen Halt und verhindern neue Rissbildung durch Zugkräfte.
- Neu verputzen: Tragen Sie den Lehmputz in zwei Schichten auf: zuerst eine dickere Unterschicht, die eventuelle Unebenheiten ausgleicht, und darüber eine glattere Deckschicht. Achten Sie darauf, dass die erste Schicht vollständig getrocknet ist, bevor Sie die zweite auftragen.
- Oberfläche glätten: Glätten Sie die abschließende Schicht sorgfältig mit einem Reibebrett oder einem Schwammbrett, um eine gleichmäßige Oberfläche zu erzielen.
Zusätzliche Tipps für ein optimales Ergebnis
Für ein bestmögliches Ergebnis beim Ausbessern von Lehmputz sollten Sie einige bewährte Methoden beachten:
- Vorbereitung der Umgebung: Schützen Sie angrenzende Flächen wie Böden und Möbel durch Abdeckmaterialien, um Verschmutzungen zu vermeiden. Sorgen Sie dafür, dass der Arbeitsbereich gut beleuchtet ist, damit Sie alle Details und Unebenheiten gut erkennen können.
- Optimale Klimabedingungen: Arbeiten Sie bei moderaten Temperaturen und Luftfeuchtigkeit, um ein gleichmäßiges Trocknen des Putzes zu ermöglichen. Lehmputz sollte idealerweise nicht bei extrem kalten oder heißen Witterungsverhältnissen aufgetragen werden.
- Regelmäßige Kontrolle: Überprüfen Sie während des Trocknungsprozesses regelmäßig den Fortschritt, insbesondere bei dicken Putzschichten. So können Sie frühzeitig erkennen, ob Nacharbeiten nötig sind.
- Nachbearbeitung: Nach dem Trocknen können Sie die Oberfläche bei Bedarf leicht anschleifen, um eine noch glattere Struktur zu erzielen. Verwenden Sie für diesen Schritt feines Schleifpapier oder ein Schwammbrett.
- Pflege nach der Ausbesserung: Reinigen Sie die ausgebesserte Stelle nach dem vollständigen Trocknen von eventuellem Staub. Bei Bedarf kann die Fläche mit einer natürlichen Lehmfarbe nachbehandelt werden, um das Erscheinungsbild weiter zu verfeinern und zu harmonisieren.
- Vorsichtsmaßnahmen bei der Mischung: Achten Sie beim Anrühren des Lehmputzes penibel auf die Mengenangaben des Herstellers. Eine falsche Dosierung kann die Konsistenz und die Haftfähigkeit des Putzes beeinträchtigen.
- Werkzeugpflege: Reinigen Sie Ihre Werkzeuge sofort nach Gebrauch gründlich, um eine lange Lebensdauer zu gewährleisten und das Anhaften getrockneter Putzreste zu vermeiden.
Durch die Beachtung dieser zusätzlichen Tipps können Sie sicherstellen, dass Ihre Ausbesserungsarbeiten am Lehmputz nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch ansprechend sind. Ihre Lehmwände werden Ihnen dann noch lange Freude bereiten und zu einem gesunden Raumklima beitragen.