Deckenputz erfordert Erfahrung
Wie seit Jahrhunderten die Decken in historischen Gebäuden beweisen, eignet sich Lehmputz auch als Deckenverkleidung. Die physikalische Eigenschaft, dass viele flüchtige Bestandteile der Luft nach oben steigen, gibt seinen spezifischen Vorteilen bezüglich der Feuchtigkeitsregulierung zusätzliche Wirkung.
Um über Kopf cremigen und feuchten Lehmputz aufzubringen, sind Erfahrung, Geduld, Bau- und Werkstoffkenntnis und die perfekte Putzkonsistenz Voraussetzung. Die Mischung des Putzes, für Wände einfacher zu erzielen, lässt sich für Decken nur für sehr erfahrene Hand- und Heimwerker selber machen.
Deckenarten mit Lehmputz
Eine herkömmliche Geschossdecke besteht in gemauerten „normalen“ Häusern und Neubauten aus einer Betonplatte. Auf die ebene Oberfläche wird ein Lehmputz mit der gleichen Technik wie andere Putze aufgetragen. Das schließt auch den Einsatz einer Putzmaschine ein. Auch als Rollputz ist Lehmputz zu verarbeiten.
In Fachwerkhäusern sind Stakendecken verbreitet. Zwischen den Balken befinden sich die Staken und bilden ein Halterost. Hier wird Lehm, gestreckt mit Fasern wie beispielsweise Stroh, von oben aufgebracht. Die nach unten aus den Rostzwischenräumen herausquellenden Lehmputzanteile werden von unten glatt gestrichen.
Wenn die mit Holz oder Mehrzweckplatten verblendeten Räume zwischen offenliegenden Deckenbalken mit Lehmputz bedeckt werden, ähnelt die Aufbringungstechnik der für herkömmliche glatte Geschossdecken.
Maschinell aufbringen
1. Der Lehmputz für die Decke im Wohnzimmer oder jedem anderen Raum kann mit einer Putzmaschine fast wie Farbe aufgebracht werden (siehe Video).
2. Das maschinelle Aufbringen hat eine natürliche Grenze, was die Dicke der Putzschicht betrifft. Der Auftrag ähnelt in einem Arbeitsgang mehr einem reinen Oberputz.
3. Ist eine Stärke von mindestens fünf Millimetern angestrebt, sind zwei bis drei Arbeitsgänge notwendig. Das abschließende Glätten kann in den Zwischenetappen entfallen.