Lehmputz an der Decke auftragen: Möglichkeiten und Vorteile
Ein Lehmputz an der Decke bringt viele Vorteile mit sich und verbessert das Raumklima erheblich, besonders für Allergiker. Lehm reguliert die Luftfeuchtigkeit, absorbiert Schadstoffe und schafft eine angenehme Akustik. Hier sind die wichtigsten Verfahren, um Lehmputz an die Decke zu bringen, und ihre jeweiligen Vorteile:
Methoden des Auftrags
1. Maschineller Auftrag
Nutzen Sie eine Putzmaschine für größere Flächen, um den Lehmputz effizient und präzise aufzutragen. Der vorbereitete Lehm wird in die Maschine eingefüllt und über Schläuche zur Decke gepumpt, wo er mit einer Sprühdüse verteilt wird. Dies ermöglicht ein schnelles und gleichmäßiges Auftragen, ohne dass die Oberfläche vorab benässt werden muss. Halten Sie Fenster und Türen während des Auftrags geschlossen, um Zugluft und ungleichmäßige Trocknung zu vermeiden.
2. Manueller Auftrag
Bei kleineren Projekten bietet sich der manuelle Auftrag mit Traufel und Kelle an. Der Lehmputz wird dabei mit der Traufel auf die Decke aufgetragen und durch Ziehen der Kelle gleichmäßig verteilt. Dies ermöglicht eine präzise Anpassung der Schichtdicke und Struktur. Arbeiten Sie zügig, um ein Antrocknen des Lehms zu verhindern, und üben Sie ausreichend Druck aus, um den Putz gut zu befestigen.
Allgemeine Vorteile von Lehmputz an der Decke
Lehmputz an der Decke bietet eine Vielzahl an Vorteilen:
- Feuchtigkeitsregulierung: Lehmputz nimmt überschüssige Feuchtigkeit auf und gibt diese bei Bedarf wieder ab, was das Raumklima verbessert.
- Luftreinigung: Er absorbiert Schadstoffe und trägt zu einer gesünderen Raumluft bei.
- Ästhetik: Der natürliche Look des Lehmputzes verleiht Ihrem Raum eine warme und einladende Atmosphäre.
- Langlebigkeit: Lehmputz ist sehr robust und widersteht Rissen sowie anderen mechanischen Schäden.
- Schallabsorption: Die feine Struktur des Lehmputzes sorgt für eine angenehme Raumakustik.
Die Wahl der geeigneten Methode hängt von den spezifischen Anforderungen Ihres Projekts ab. Egal ob maschinell oder von Hand – ein fertiggestellter Lehmputz an der Decke kann das Raumgefühl deutlich verbessern.
Oberfläche glätten und gestalten
Nach dem Auftragen der letzten Schicht Lehmputz ist es wichtig, die Oberfläche sorgfältig zu glätten und zu gestalten, um ein optimales Endergebnis zu erzielen. Verwenden Sie eine Glättkelle oder ein Schwammbrett, um die noch plastische Oberfläche zu bearbeiten. Durch kreisende Bewegungen mit der Glättkelle können Sie Unebenheiten beseitigen und eine feine Körnung erzeugen.
Lassen Sie die geglättete Oberfläche vollständig trocknen, was je nach Luftfeuchtigkeit und Raumtemperatur mehrere Tage dauern kann. Verwenden Sie dann feines Schleifpapier oder einen Schleifschwamm, um letzte Unregelmäßigkeiten zu entfernen. Kehren Sie die trockene Oberfläche mit einem weichen Besen ab, um lose Sandanteile zu entfernen. Für eine naturbelassene Oberfläche können Sie ein Wandlasurbindemittel auftragen, das den Putz fixiert und die Struktur beibehält.
Wenn Sie eine farbige Oberfläche bevorzugen, streichen Sie den Lehmputz mit diffusionsoffenen Farben wie Lehm- oder Silikatfarben. Diese Farben sind atmungsaktiv und unterstützen die positiven Eigenschaften des Lehms. Experimentieren Sie mit verschiedenen Techniken und Werkzeugen wie Bürsten, Kämmen oder Schwämmen, um einzigartige Muster und Texturen zu erstellen. Für besonders ansprechende Effekte können Sie Lehmedelputz verwenden, der mit Glimmer oder Perlmutt gemischt wird.
Durch das gründliche Glätten und kreative Gestalten der Lehmputzoberfläche erzielen Sie eine ästhetisch ansprechende, langlebige und funktionale Deckenverkleidung.
Lehmputz auf Ziegeldecken: Besondere Hinweise
Ziegeldecken bieten eine herausfordernde Basis für Lehmputz, da die Haftung rein mechanisch erfolgt. Um ein stabiles und langlebiges Ergebnis zu erzielen, sollten Sie einige wichtige Vorkehrungen treffen.
Bringen Sie einen Putzträger wie Schilfrohrmatten oder ein Drahtgeflecht an der Ziegeldecke an, um eine verbesserte Haftung des Putzes zu gewährleisten und das Risiko des Abplatzens zu reduzieren. Dieser sollte idealerweise mit rostfreien Befestigungsmaterialien fixiert werden.
Tragen Sie den Lehmputz in mehreren Schichten auf. Beginnen Sie mit einer ersten Lage Lehm-Unterputz, die auch Strohzuschläge enthalten kann. Diese dient als Haftgrund. Nach dem Trocknen folgen eine oder mehrere Schichten Lehm-Oberputz, je nach gewünschtem Endergebnis.
Für eine optimale Haftung empfehlen wir, eine Grundierung aufzutragen, die für Lehm geeignet ist und die Oberfläche nicht versiegelt. Achten Sie während der gesamten Trocknungsphase darauf, dass die Räume gut belüftet, aber frei von Zugluft sind, um Spannungen und Rissen im Putz vorzubeugen.
Die Integration eines Glasfasergewebes in den Lehmputz kann helfen, Risse zu vermeiden, stellt jedoch keinen Ersatz für einen Putzträger dar, sondern dient als zusätzliche Armierung.
Durch die Beachtung dieser Hinweise können Sie sicherstellen, dass Ihr Lehmputz auf einer Ziegeldecke dauerhaft und ästhetisch ansprechend bleibt.
Anstrich des Lehmputzes
Um den Lehmputz farbig zu gestalten, sollten Sie diffusionsoffene Farben verwenden, die die positiven Eigenschaften des Lehms unterstützen. Besonders geeignet sind Lehm- oder Silikatfarben, da sie atmungsaktiv sind und die Feuchtigkeitsregulierung des Lehms nicht beeinträchtigen.
Schritte für einen erfolgreichen Anstrich
Stellen Sie sicher, dass die Lehmputzoberfläche sauber, trocken und frei von losen Partikeln ist. Kehren Sie die trockene Oberfläche vorsichtig mit einem weichen Besen ab. Vermeiden Sie stark deckende Farben, um die Atmungsfähigkeit des Lehms zu erhalten.
Ein Vorstrich kann besonders bei stark saugenden Lehmputzoberflächen hilfreich sein. Verwenden Sie hierfür eine verdünnte Lehmfarbe, die als Grundierung dient. Ein bis zwei Schichten können notwendig sein, um eine gleichmäßige Basis zu schaffen.
Tragen Sie die deckende Farbe gleichmäßig mit einer Rolle oder Bürste auf. Mehrere dünne Schichten gewährleisten ein gleichmäßiges Ergebnis. Lassen Sie jede Farbschicht vollständig trocknen, bevor Sie die nächste auftragen, um die maximale Deckkraft und Farbbrillanz zu erzielen.
Tipps für besondere Effekte
Experimentieren Sie mit verschiedenen Auftragstechniken wie Tupfen, Wischen oder Ziehen, um interessante Texturen zu erzeugen, die den natürlichen Charakter des Lehms unterstreichen. Eine Kombination aus Lehmputz und feinkörnigem Streichputz kann einen raffinierten Effekt erzeugen, der die Oberfläche optisch aufwertet und gleichzeitig die Funktionalität des Lehms beibehält.