Feuchtigkeitsregulierung
Lehmputz reguliert die Luftfeuchtigkeit in Räumen auf natürliche Weise. Er nimmt Feuchtigkeit aus der Umgebung auf und gibt sie bei trockener Raumluft wieder ab. Diese Eigenschaft hält die Luftfeuchtigkeit konstant bei etwa 40 bis 60 Prozent, was ein angenehmes Raumklima schafft und das Risiko von Schimmelbildung mindert. Besonders in Badezimmern verhindert Lehmputz das Beschlagen von Spiegeln und verteilt Feuchtigkeit gleichmäßig. So schaffen Sie ein gesundes und behagliches Wohnklima.
Schadstoffbindung und Geruchsneutralisierung
Lehmputz trägt zur Verbesserung der Innenraumluftqualität bei, indem er Schadstoffe wie Feinstaub und Ausdünstungen absorbiert. Dies ist besonders wertvoll für Haushalte mit Allergikern, da die Belastung durch Luftschadstoffe reduziert wird. Zusätzlich neutralisiert Lehmputz unangenehme Gerüche, die zum Beispiel beim Kochen oder durch Zigarettenrauch entstehen können. Diese Eigenschaften führen zu einer merklich frischeren Raumluft, die das Wohlbefinden fördert.
Wärmedämmung und Wärmespeicherung
Lehmputz zeichnet sich durch seine hervorragenden Wärmedämm- und Wärmespeichereigenschaften aus. Dank seiner hohen spezifischen Wärmekapazität kann Lehm große Mengen an Wärme speichern und gleichmäßig wieder abgeben, was besonders in der kalten Jahreszeit energiesparend wirkt. Im Sommer sorgt der Putz für ein angenehm kühles Raumklima, indem er die Aufheizung der Räume verzögert. Durch die Beimischung von Materialien wie Korkschrot oder pflanzlichen Fasern können die dämmenden Eigenschaften weiter verbessert werden.
Schalldämmung
Lehmputz bietet exzellente Schalldämmung. Seine hohe Masse und poröse Struktur absorbieren Schallwellen und vermindern die Geräuschübertragung zwischen Räumen. Dies ist besonders in Gebäuden mit Holzkonstruktionen nützlich, da Lehmputz verhindert, dass das Holz Schallwellen weiterleitet. Mit minimaler Wanddicke können bemerkenswerte Schallschutzwerte erzielt werden, was zu einer ruhigeren und behaglicheren Wohnatmosphäre führt.
Natürlichkeit und Nachhaltigkeit
Lehmputz wird umweltschonend hergestellt und besteht aus natürlichen, lokal verfügbaren Rohstoffen wie Lehm und Sand. Seine Produktion verursacht geringere CO₂-Emissionen im Vergleich zu konventionellen Wandbeschichtungen. Lehmputz ist vollständig recycelbar, was seine Umweltfreundlichkeit erhöht. Zudem enthält er keine künstlichen Chemikalien oder flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs), was zu einer besseren Raumluftqualität beiträgt.
Brandhemmend
Lehmputz hat hervorragende brandhemmende Eigenschaften und trägt maßgeblich zur Sicherheit bei. Als unbrennbarer Baustoff entspricht er der Baustoffklasse A1, was bedeutet, dass er im Brandfall keine zusätzliche Brandgefahr darstellt. Durch die Energieaufnahme im Brandfall bietet Lehm eine zusätzliche Barriere gegen die Ausbreitung von Feuer, was besonders im Holzbau zu erhöhten Sicherheitsstandards beiträgt.
Diffusionsoffenheit
Lehmputz ist diffusionsoffen, was ihn ideal für die Regulierung des Raumklimas macht. Er nimmt Feuchtigkeit auf und gibt sie kontrolliert wieder ab, wodurch ein gleichmäßiges Raumklima entsteht und Schimmelbildung verhindert wird. Diese Eigenschaft wird durch die kapillare Leitfähigkeit des Lehms unterstützt, die den Transport von Wasserdampf ermöglicht. Diffusionsoffene Anstriche und Beschichtungen ergänzen diese Vorteile und sorgen dafür, dass die Wand atmungsaktiv bleibt.
Verarbeitung und Untergründe
Lehmputz kann auf vielen Untergründen aufgetragen werden, darunter Mauerwerk, Beton, Gipskartonplatten, Lehmbauplatten und Naturstein. Vor dem Auftragen sollte der Untergrund tragfähig, trocken, staubfrei und frei von Fetten sein. Bei glatten oder schwach saugenden Untergründen wie Beton ist eine Vorbehandlung mit Lehmschlämme oder Haftgrund erforderlich. Der Untergrund sollte auch Rauigkeit für eine gute mechanische Haftung aufweisen.
Schichtstärke und Auftragsweise
Die Schichtstärke des Lehmputzes hängt vom gewünschten Verwendungszweck ab. Einlagenputz hat Schichtstärken zwischen 7 und 10 mm und wird häufig für dekorative Oberflächen verwendet. Grundputz dient als Unterputz mit einer Regelstärke zwischen 12 und 15 mm. Dünnere Schichten bis 15 mm können in einem Arbeitsgang aufgetragen werden, dickere Anwendungen erfordern mehrere Schichten. Der Einsatz eines Armierungsgewebes kann bei schwierigen Untergründen notwendig sein, um die strukturelle Integrität zu gewährleisten.
Faserzusätze
Lehmputz kann durch Faserzusätze wie Zellulose, Stroh oder Tierhaare verbessert werden. Diese Fasern verhindern Rissbildung, erhöhen die Festigkeit und verbessern die Verarbeitbarkeit. Organische Fasern unterstützen zudem die Feuchtigkeitsregulierung und verbessern die Haftung auf glatten Untergründen.
Oberflächenbehandlung
Lehmputz bietet vielfältige Möglichkeiten der Oberflächenbehandlung. Sie können ihn mit Wandlasurbindemittel fixieren, um lose Sandanteile zu binden, oder mit natürlichen Polituren wie Wachs oder Öl behandeln, um die Oberfläche wasser- und schmutzabweisend zu machen. Diffusionsoffene Anstriche wie Lehm- oder Kalkfarben bewahren die positiven Eigenschaften des Lehms. Ein farbiger Lehm-Edelputz bietet zudem dekorative Gestaltungsmöglichkeiten.
Einsatz im Badezimmer
Lehmputz eignet sich für Badezimmer, solange er nicht direkt mit Spritzwasser in Berührung kommt. In spritzwassergeschützten Bereichen reguliert er die Feuchtigkeit und verhindert das Beschlagen von Spiegeln und Fenstern. Bereiche wie die Dusche sollten jedoch mit wasserresistenten Materialien verkleidet werden. Eine Vorbehandlung mit Tiefengrund gewährleistet die notwendige Haftung.
Kombination mit Kalkputz
Lehmputz und Kalkputz lassen sich gut kombinieren, um von den Vorteilen beider Materialien zu profitieren. Kalkputz hat antiseptische Eigenschaften und eignet sich gut als Unterputz, während der weichere Lehmputz als Oberputz fungiert. Eine gründliche Vorbereitung des Lehmuntergrunds und das Vornässen verbessern die Haftung und verhindern Spannungsrisse.
Diese Kombination schafft eine funktionale Wandbeschichtung, die ein gesundes Raumklima unterstützt.