Feuchtigkeit im Keller: Lehmputz ja oder nein?
In Kellern ist Feuchtigkeit oft ein Problem. Trotz seiner diffusionsoffenen Eigenschaften ist Lehmputz nur bedingt für Kellerwände geeignet. Er kann Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen und wieder abgeben, was ihn ideal für Wohnräume macht. In sehr feuchten Kellern hingegen kann Lehmputz die hohe Feuchtigkeitsbelastung nicht bewältigen und neigt dazu, zu durchnässen, was Schimmelbildung und Schäden an der Bausubstanz zur Folge haben kann.
In gut abgedichteten Kellern mit moderater Feuchtigkeit kann Lehmputz seine feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften entfalten und zu einem angenehmen Raumklima beitragen. Es ist jedoch ratsam, die Feuchtigkeitsbedingungen vor Ort sorgfältig zu analysieren. Alternativ können Kalk- oder Zementputze in Betracht gezogen werden.
Alternativen zu Lehmputz im Keller
Wenn Lehmputz aufgrund der hohen Feuchtigkeitsbelastung nicht geeignet ist, gibt es verschiedene Alternativen, die effektiver und langlebiger sind:
Tonputz: Tonputz besteht größtenteils aus Ton ohne Sandzusätze und hat hervorragende Puffereigenschaften. Er kann Feuchtigkeit effizient aufnehmen und abgeben, was ihn ideal für den Einsatz im Keller macht.
Holz: Holz hat eine hygroskopische Zellstruktur, die Wasser aus der Luft aufnehmen und bei Bedarf wieder abgeben kann. Es eignet sich gut, um ein angenehmes Raumklima zu fördern.
Silikatputz: Silikatputz ist hoch diffusionsoffen und schimmelhemmend. Er ist besonders geeignet für historische Mauerwerke und Konservierungsprojekte.
Kalk-Trass-Mörtel: Dieser Mörtel kombiniert die Feuchtigkeitsregulierung von Kalk mit der besseren Verarbeitbarkeit durch Trass. Er ist eine gute Wahl für Bereiche, in denen eine schnelle und zuverlässige Verarbeitung erforderlich ist.
Gipsputz: Gipsputz ist allgemein für Wohnräume geeignet, sollte aber in feuchten Kellerräumen vermieden werden, da er schimmelanfällig sein kann. Er sollte nur in den trockensten Bereichen eines Kellers verwendet werden.
Spezielle feuchtigkeitsresistente Materialien und Verfahren können zusätzlich zur Verbesserung des Raumklimas beitragen und helfen, Kellerwände trocken und schimmelfrei zu halten.
Die richtige Wahl treffen
Die Wahl des richtigen Putzes für Ihren Keller ist entscheidend, um ein gesundes Raumklima zu schaffen und langfristige Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden. Mehrere Faktoren sollten dabei berücksichtigt werden:
Raumnutzung: Überlegen Sie, wie der Keller genutzt werden soll. Wohnräume stellen andere Anforderungen an den Putz als Lagerräume. Wohnräume profitieren von Putzen, die ein angenehmes Raumklima fördern.
Zustand der Wände: Beurteilen Sie den Zustand der Kellerwände sorgfältig. Eventuelle Schäden und Feuchtigkeitsprobleme sollten vor dem Verputzen beseitigt werden. Trockenlegung und Abdichtung der Außenwände können notwendig sein, um den neuen Putz langfristig zu schützen.
Feuchtigkeitsmanagement: Wählen Sie eine Putzart, die die Feuchtigkeitsregulierung unterstützt. Mineralische Putze wie Kalk-, Silikat- oder Zementputz sind besonders geeignet. Zementputz ist für hoch feuchte Wände empfehlenswert, während Kalk- und Silikatputze für moderat feuchte Wände ideal sind.
Praktische Gesichtspunkte: Neben bautechnischen Aspekten sollten auch praktische Überlegungen in die Entscheidung einfließen. Lehmputz ist beispielsweise einfach zu verarbeiten und kann bei Unzufriedenheit leicht korrigiert werden, eignet sich aber nur für trockene oder mäßig feuchte Umgebungen.
Mit der Berücksichtigung dieser Faktoren und der richtigen Wahl des Putzes schaffen Sie eine ästhetisch ansprechende und funktionale Lösung für Ihren Keller.