Leichtbeton: Zusammensetzung und Herstellung
Leichtbeton zeichnet sich durch die Verwendung leichter Gesteinskörnungen aus, die ihm ein geringes Gewicht und gute Isolationseigenschaften verleihen. Zu den häufigsten Zuschlagstoffen zählen Naturbims, Blähton, Blähglas, Blähschiefer und expandiertes Polystyrol. Diese Materialien führen zu einer Rohdichte von etwa 800 bis 2000 kg/m³, abhängig von den spezifischen Zuschlägen und deren Mischungsverhältnis.
Bei der Herstellung von Leichtbeton ist es entscheidend, die verschiedenen Bestandteile sorgfältig zu dosieren und zu mischen. Folgende Komponenten sind notwendig:
- Zermahlenes Gesteinsmehl als Betonzusatzstoff zur Verbesserung der Eigenschaften
- Hydraulisches Bindemittel nach der Norm EN 197-1
- Flüssigkeit zur Erzielung eines homogenen Gemisches
- Leichte Gesteinskörnungen, beispielsweise Naturbims oder Blähton
Der Mischvorgang beginnt mit der Zugabe eines Teils des Wassers in den Mischer. Danach werden die Zuschlagstoffe und der Zement hinzugefügt. Das restliche Wasser wird schrittweise ergänzt, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Die Mischung wird dann in vorbereitete Formen gegossen und verdichtet, um Luftblasen zu minimieren.
Die Aushärtung kann durch Luftlagerung erfolgen, bei Bedarf auch in Warmluft- oder Niederdruckdampfkammern, was die Aushärtungszeit auf etwa eine Woche verkürzt. Leichtbeton bietet gute Wärmedämmung, ist recycelbar und hat einen niedrigen Primärenergiebedarf bei der Produktion. Allerdings ist er weniger druckfest und nicht frostbeständig, weshalb zusätzliche Schutzmaßnahmen bei Außenanwendungen notwendig sind.
Methoden zur Herstellung von Leichtbeton
Die Herstellung von Leichtbeton richtet sich nach den gewünschten Eigenschaften und den verfügbaren Materialien. Nachfolgend einige gängige Methoden:
Verwendung von natürlichen Leichtzuschlägen
Natürliche Materialien wie Bims, Lava oder Tuff eignen sich aufgrund ihrer porösen Struktur gut für die Herstellung von Leichtbeton.
- Wählen Sie geeignete natürliche Zuschlagstoffe aus.
- Geben Sie einen Teil des Wassers in den Mischer und fügen Sie die Zuschläge und den Zement hinzu.
- Mischen Sie gründlich und ergänzen Sie das restliche Wasser.
- Gießen Sie die Mischung in Formen und verdichten Sie sie gründlich.
Künstliche Leichtzuschlagstoffe
Künstliche Zuschläge wie Blähton, Blähglas oder Steinkohlenschlacke bieten eine gleichbleibende Qualität.
- Wählen Sie künstliche Leichtzuschlagstoffe aus.
- Beginnen Sie ähnlich wie bei natürlichen Zuschlägen mit Wasser und fügen Sie dann die Zuschläge und den Zement hinzu.
- Mischen Sie und ergänzen Sie schrittweise das restliche Wasser.
- Füllen Sie die Mischung in Formen und verdichten Sie sie.
Leichtbeton mit Styropor
Für sehr leichte Anwendungen, wie z.B. Dämmschichten, kann Styropor verwendet werden.
- Verwenden Sie Styroporkügelchen zusätzlich zu Zement, Sand und Wasser.
- Geben Sie zwei Drittel des Wassers in den Mischer und fügen anschließend die Styroporkügelchen und den Sand hinzu.
- Nach dem Mischen geben Sie den Zement und das restliche Wasser hinzu.
- Gießen Sie die Mischung in die gewünschte Form und verdichten Sie sie.
Leichtbeton mit Recyclingmaterialien
Recyclingmaterialien wie zerkleinerte Ziegel oder Flugasche können ebenfalls eingesetzt werden.
- Wählen Sie geeignete Recyclingstoffe aus.
- Beginnen Sie mit der Zugabe eines Teils des Wassers, gefolgt von den Recyclingmaterialien und dem Zement.
- Mischen Sie gründlich und ergänzen das restliche Wasser.
- Gießen Sie die Mischung in Formen und verdichten Sie sie gründlich.
Diese Methoden bieten Flexibilität bei der Herstellung von Leichtbeton, der auf Ihre speziellen Anforderungen zugeschnitten ist.
Herstellung von Leichtbetonsteinen
Die Herstellung von Leichtbetonsteinen umfasst die genaue Mischung der Ausgangsstoffe: porige mineralische Zuschläge, Zement und Wasser. Folgende Schritte sind erforderlich:
- Materialauswahl: Wählen Sie geeignete Zuschlagstoffe wie Bims, Blähton oder Blähglas.
- Mischen der Komponenten: Geben Sie Zement, Zuschlagstoffe und einen Teil des Wassers in einen Mischer.
- Wasserzugabe: Ergänzen Sie schrittweise das restliche Wasser, um die gewünschte Konsistenz zu erreichen.
- Formgebung und Verdichtung: Gießen Sie die fertige Mischung in speziell vorbereitete Stahlformen und verdichten Sie diese.
- Aushärtung: Lassen Sie die geformten Steine an der Luft trocknen und lagern Sie sie zur vollen Aushärtung mindestens vier Wochen.
Für beschleunigte Aushärtung können Warmluft- oder Niederdruckdampfkammern verwendet werden, wodurch die Zeit auf etwa eine Woche verkürzt wird. Leichtbetonsteine bieten ausgezeichnete Wärmedämmung, hohe Maßhaltigkeit, einfache Verarbeitung und einen geringen Primärenergiebedarf. Allerdings sollten sie gegen Frost geschützt werden.
Aushärtung von Leichtbeton
Die Aushärtung von Leichtbeton ist entscheidend für seine Festigkeit und Langlebigkeit. Nach dem Verdichten und Formen beginnt der chemische Prozess, bei dem Wasser und Zement Kristallstrukturen bilden, die dem Beton seine Festigkeit verleihen.
Aushärtungsphasen
- Erstphase (24 bis 36 Stunden): Der Beton erreicht eine erste Formstabilität, die mechanisches Greifen und Stapeln ermöglicht.
- Hauptphase (bis zu 28 Tage): In dieser Phase muss der Beton unter konstanten Bedingungen gelagert werden.
Methoden zur Beschleunigung
Technische Verfahren können die Aushärtungszeit verkürzen:
- Warmluftkammern: Erhöhte Temperaturen beschleunigen die chemischen Reaktionen.
- Niederdruckdampfkammern: Die Nutzung von Dampf verkürzt den Aushärtungsprozess.
Wichtige Hinweise bei der Aushärtung
- Vermeiden Sie extreme Temperaturschwankungen, um Spannungen und Risse zu verhindern.
- Eine gleichmäßige Feuchtigkeit ist essenziell, um die optimale Reaktion zwischen Zement und Wasser sicherzustellen.
Durch eine sorgfältige Aushärtung stellen Sie sicher, dass Ihr Leichtbeton langlebig und robust wird.