Was sind Leichtbetonplatten und wofür werden sie eingesetzt?
Leichtbetonplatten sind spezielle Bauelemente, die durch die Beimischung leichter Zuschlagstoffe wie Blähton oder Bimsstein hergestellt werden. Diese Zusätze verleihen den Platten ihr geringes Gewicht und beeindruckende Wärmedämmeigenschaften. Aufgrund ihrer reduzierten Dichte, die zwischen 800 und 2.000 Kilogramm pro Kubikmeter liegt, sind Leichtbetonplatten besonders vielseitig und helfen, die Gesamtlast einer Konstruktion zu minimieren.
Leichtbetonplatten bieten vielfältige Einsatzmöglichkeiten im Bauwesen:
- Wärmedämmung: Ihre isolierenden Eigenschaften machen sie ideal für Wärmedämmverbundsysteme (WDVS), was zur Reduzierung von Heiz- und Kühlkosten beiträgt.
- Gewichtsreduktion: Diese Platten sind ideal für Bauprojekte, in denen das Gewicht reduziert werden muss, wie beispielsweise beim Bau von Hochhäusern oder schwimmenden Strukturen.
- Tragende und nichttragende Wände: Leichtbetonplatten sind sowohl für tragende als auch nichttragende Wände geeignet und tragen zur Energieeffizienz und Statik des Gebäudes bei.
- Füllmaterial: Sie werden als Füllmaterial für Hohlräume genutzt und verbessern durch ihre Eigenschaften die Stabilität und Isolation des Bauwerks.
Leichtbetonplatten finden Anwendung bei Wänden, Deckenplatten, Dachkonstruktionen und als vorgefertigte Bauelemente wie Brückenfertigteile. Sie sind vielseitige, praktische Lösungen für unterschiedliche Bauprojekte.
Arten von Leichtbetonplatten und ihre Anwendung
Leichtbetonplatten gibt es in verschiedenen Ausführungen, jede mit spezifischen Vorteilen für unterschiedliche Anwendungen.
Gefügedichter Leichtbeton
Gefügedichter Leichtbeton enthält poröse Zuschläge, die eine gute Kombination aus Festigkeit und geringem Gewicht bieten. Er ist besonders geeignet für:
- Tragende Wände: In mehrgeschossigen Gebäuden aufgrund hoher Festigkeit.
- Deckenplatten: Ideal für Deckenkonstruktionen, die hohe Tragfähigkeit bei Gewichtseinsparung benötigen.
Haufwerksporiger Leichtbeton
Haufwerksporiger Leichtbeton nutzt poröse Gesteinskörnungen, die viele Hohlräume schaffen und dadurch die Wärmedämmung verbessern. Typische Anwendungen umfassen:
- Leichte Trennwände: Besonders im Innenausbau geeignet.
- Fertigteile: Ausgezeichnet für Mauersteine und Dachplatten.
Porenbeton
Porenbeton besitzt eine geschlossenzellige Struktur mit feinen Poren. Dies macht ihn leicht und isolierend. Er wird verwendet für:
- Mauersteine: Für Wände, die leicht und isolierend sein müssen.
- Bewehrte Wandtafeln: Geeignet für tragende Wände und Deckenplatten, die zusätzliche Festigkeit erfordern.
Infraleichtbeton
Infraleichtbeton ist eine extrem leichte Variante und wird hauptsächlich für spezifische Dämmanwendungen und als Füllmaterial verwendet. Seine besondere Leichtigkeit macht ihn ideal für:
- Dämmmaterial: Für Projekte mit höchsten Wärmedämmanforderungen.
- Füllmaterial: Um Hohlräume zu füllen und gleichzeitig die Konstruktion zu isolieren.
Zementgebundene Leichtbetonplatten
Diese faserverstärkten Platten sind robust und eignen sich sowohl für Innen- als auch Außenanwendungen:
- Fassadenverkleidungen: Aufgrund ihrer Festigkeit und Beständigkeit.
- Feuchträume: Ideal für Badezimmer und Pools aufgrund ihrer Feuchtigkeitsresistenz.
Durch die spezifischen Eigenschaften jeder Leichtbetonplatte können Sie das passende Material für Ihr Projekt auswählen, um sowohl bauliche als auch energetische Ziele zu erreichen.
Verarbeitung von Leichtbetonplatten
Um Leichtbetonplatten effektiv zu verarbeiten, ist eine präzise Vorbereitung und die richtige Technik entscheidend. Dies gewährleistet, dass die Platten optimal verbaut werden und ihre ausgezeichneten Eigenschaften voll zur Geltung kommen.
Schneiden und Bearbeiten
Leichtbetonplatten lassen sich leicht an die gewünschten Maße anpassen. Verwenden Sie dafür eine Handsäge mit Hartmetallblatt oder eine spezielle Schneidemaschine. Führen Sie langsame und gleichmäßige Schnitte, um eine glatte Kante zu gewährleisten und Absplitterungen zu vermeiden.
Verkleben
Für eine stabile Verbindung der Platten eignet sich ein spezieller Leichtbeton- oder Fliesenkleber. Tragen Sie den Kleber gleichmäßig mit einem Zahnspachtel auf, um eine durchgehende Haftfläche zu schaffen. Drücken Sie die Platten fest an, damit der Kleber gleichmäßig verteilt wird und eine stabile Fixierung entsteht.
Verschrauben und Verklammern
Bei Platten mit Stufenfalz wird das Verschrauben oder Verklammern erleichtert. Verwenden Sie korrosionsbeständige Schrauben oder Klammern, um die Platten sicher zu befestigen, und achten Sie darauf, die Schraubabstände entsprechend den Herstellervorgaben einzuhalten, um eine gleichmäßige Lastverteilung zu gewährleisten.
Oberflächenbehandlung
Nach dem Anbringen der Leichtbetonplatten können Sie die Oberfläche weiter bearbeiten. Dazu gehören das Spachteln und Verputzen, um eine glatte Oberfläche zu erzielen, oder das Verlegen von Fliesen für zusätzliche Funktionalität. Wählen Sie geeignete Materialien für die Oberflächenbehandlung unter Berücksichtigung der Zementfaserstruktur der Platten.
Zusätzliche Hinweise
Die Handhabung von Leichtbetonplatten erfordert aufgrund ihrer guten Dämm- und Festigkeitseigenschaften keine zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen, was ihre Verwendung besonders benutzerfreundlich und vielseitig macht.
Durch Befolgung dieser Verarbeitungsschritte können Sie die Vielseitigkeit und Vorteile von Leichtbetonplatten optimal nutzen und die Qualität und Langlebigkeit Ihrer Bauprojekte verbessern.
Spezifische Hinweise zur Verarbeitung von fermacell Powerpanel
Zementgebundene Leichtbetonplatten mit Glasfaserarmierung wie fermacell Powerpanel sind besonders vielseitig und können sowohl im Innen- als auch im Außenbereich eingesetzt werden.
Vorbereitung und Zuschnitt
Die Platten sind in Formaten von 1250 x 500 mm erhältlich und haben eine Stärke von 12,5 mm bzw. 25 mm bei doppelten Platten. Bei einem Gewicht von 16 bis 17 kg pro Platte sind sie leicht zu handhaben. Zum Schneiden verwenden Sie eine Handsäge mit Hartmetallblatt oder eine elektrische Schneidemaschine.
Anwendung in Feucht- und Nassräumen
Fermacell Powerpanel eignet sich hervorragend für hoch beanspruchte Feuchträume wie Badezimmer, Duschen und Wellnessbereiche. Sie können die Platten sowohl waagerecht als auch senkrecht anbringen und dabei die Traghölzer mit maximal 62,5 cm Achsabstand berücksichtigen.
Verlegung und Befestigung
Die Platten haben eine Stufenfalz, die das Verkleben und Verschrauben erleichtert, was eine stabile Verbindung und Feuchtigkeitsschutz gewährleistet. Verwenden Sie korrosionsbeständige Schrauben oder Klammern und achten Sie darauf, die Schraubabstände gemäß den Herstellerangaben einzuhalten.
Oberflächenbehandlung
Nach der Montage können die Platten direkt gestrichen oder verputzt werden und sind auch als Untergrund für Fliesen, PVC oder Linoleum geeignet. Die Platten sind vollständig hydrophobiert, was die kapillare Feuchtigkeitsaufnahme verhindert und die Wasserdampfdurchlässigkeit erhält.
Sicherheitsaspekte
Beim Schneiden und Brechen der Platten werden keine gesundheitsschädlichen Stäube freigesetzt, wodurch keine besonderen Sicherheitsmaßnahmen erforderlich sind. Die Glasfaserarmierung sorgt für hohe Druck- und Biegezugfestigkeit und macht die Platten besonders dauerhaft.
Durch die Beachtung dieser spezifischen Hinweise können Sie zementgebundene Leichtbetonplatten optimal verarbeiten und ihre vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten voll ausschöpfen.