Kategorien von Inhaltsstoffen im Leitungswasser
Mineralien
Leitungswasser stammt aus natürlichen Vorkommen. Auf dem Weg zur Quelle oder ins Grundwasser nimmt Regenwasser je nach Bodenbeschaffenheit und Weglänge unterschiedliche Stoffe in unterschiedlicher Menge aus dem Boden auf. Alle diese natürlich vorkommenden Stoffe werden auch Mineralien genannt.
In vielen Fällen enthalten in Flaschen abgefüllte sogenannte „Mineralwässer“ sehr viel weniger Mineralien als Leitungswasser. Die Bezeichnung ist also irreführend. Nur Heilwässer haben einen so hohen Mineraliengehalt, dass sie sogar als Arzneimittel gelten.
Mineralien werden im menschlichen Körper teilweise in lebensnotwendige Mineralstoffe umgewandelt.
Bestimmte Verbindungen dürfen aber nach der Trinkwasserverordnung nur in bestimmter Menge vorkommen. Nicht alle Mineralien sind gesundheitlich unbedenklich. Das gilt besonders, wenn sie in hohen Mengen vorkommen.
Unerwünschte Stoffe
Neben den Mineralien finden sich auch unerwünschte Stoffe im Trinkwasser:
- Pestizide
- Reste von Medikamenten
- Hormone
- Schwermetalle
- chemische Stoffe in Spuren
Der Grund für die unerwünschten Stoffe sind oft eine hohe Bodenbelastung, etwa mit Düngemitteln, eine ungenügende Klärung von Abwässern oder belastete Gewässer und Grundwässer. Diese Stoffe werden im Zuge der Wasseraufbereitung nicht immer geprüft, da sie oft nur in winzigsten Spuren vorhanden sind.
Mikroorganismen und Keime
Dazu werden neben Bakterien auch Viren, Einzeller und bestimmte nicht-lebende Krankheitserreger wie Prionen gezählt.
Im Regelfall ist eine geringe Anzahl einzelner Keime unbedenklich, das Maß dafür ist die Anzahl der sogenannten KBE (Kolonien bildenden Einheiten) bei der Trinkwasserprüfung. Nur bestimmte Keime dürfen im Trinkwasser gar nicht vorkommen, etwa Kolibakterien.
Ein Infektionsrisiko besteht bei fast allen Keimen erst aber einer 100fachen Überschreitung der geltenden Grenzwerte. Die meisten Keime sind zudem nicht pathogen – sie führen also zu keinen Erkrankungen. Es besteht jedoch das Risiko der Kumulation und der Verkeimung. Dadurch kann die Keimkonzentration schnell überschritten werden.
Einzelne Stoffe ebenso wie einzelne Keime gelten auch als Indikatoren für andere Belastungen. Es braucht daher nicht auf jeden einzelnen Stoff und jeden einzelnen Keim geprüft werden.