Arten von levitiertem Wasser
Die am weitesten verbreitete Art von levitiertem Wasser ist das sogenannte Grander-Wasser. Es ist schon seit Jahrzehnten bekannt und wird von vielen Menschen als hochwirksam angesehen.
Daneben ist die Verwirbelung des Wassers eine weitere Methode, Wasser zu „beleben“, „wirksamer zu machen“ und mit „Heil- und Ordnungskräften“ zu versehen.
Nach Ansicht einiger Menschen hat Wasser auch eine Funktion als „Informationsspeicher“. Es kann daher mit positiven Informationen „bestrahlt“ werden, die es dann aufnimmt und an alles, womit es in Berührung kommt, weitergibt. Um Wasser zu „informieren“ gibt es verschiedene Methoden, die teilweise auch kombiniert angewendet werden.
Wissenschaftliche Belege
Für keine Art der Wasserbelebung gibt es derzeit zuverlässigen wissenschaftliche Belege, die eine wie auch immer geartete Veränderung des Wassers erkennen lassen. Das gilt auch für Grander-Wasser.
Viele Behauptungen der Verkäufer oder Benutzer widersprechen auch anerkannten wissenschaftlichen Grundlagen. Sie sind aufgrund der physikalischen und chemischen Gegebenheiten, die sich tagtäglich als richtig und zutreffend erweisen, nicht kompatibel.
Studien, die von einzelnen Anbietern solcher Wasserarten fallweise zitiert werden, werden zumeist ohne Quellenangaben zitiert und sind nicht überprüft.
Verbot der Werbung
Mit nicht wissenschaftlich belegten Angaben zur Gesundheitswirkung von Wasser darf in Deutschland nicht geworben werden. Auch in der Schweiz ist es verboten, mit gesundheitlichen Wirkungen von Wasser zu werben. Wasser gilt in beiden Ländern als Lebensmittel.
Diskussion um Grander-Wasser
Das schon seit vielen Jahren beworbene häufig verkaufte Grander-Wasser wird von Johann Grander, einem Tiroler Unternehmer hergestellt. Das Unternehmen macht einen Umsatz von rund 12 Millionen EUR pro Jahr.
Behauptet werden positive Wirkungen auf die menschliche Gesundheit, auf die Lebensdauer und den Verkalkungsgrad von Maschinen, und auf positive Wirkungen auf den Getreideanbau. Die Wirkung des Wassers wird immer indirekt über Kundenberichte an die Öffentlichkeit gegeben, es handelt sich also nie um Behauptungen des Herstellers.
Johann Grander behauptet von sich, in besonderer Verbindung zu Gott zu stehen, und das von ihm behandelte Wasser übertrage heilsame Kräfte. Leitungs- und Flaschenwasser sei „totes“ Wasser, das von ihm „belebte“ und „informierte“ Wasser sei hingegen lebendig.
Einige Gerichtsverfahren blieben bislang ergebnislos, da die Kunden bei Wasserbelebungsgeräten ein dreimonatiges Rücktrittsrecht haben. Damit ist der Tatbestand des Betrugs nach dem Oberlandesgericht Wien nicht erfüllt. Lediglich in Neuseeland musste die Vertriebsfirma 72.000 EUR Schadenersatz und Strafe wegen nicht erwiesener Wirksamkeit bezahlen.
Kritik an einzelnen Behauptungen
Es gibt weder eine wissenschaftlich haltbare Begründung noch reproduzierbare Erfahrungen in Bezug auf die angeblichen Wirkungen des Grander-Wassers. Zu diesen angeblichen Wirkungen gehören unter anderem die folgenden Behauptungen:
- Bäckereien würden für die gleiche Menge Teig weniger Wasser benötigen, wenn sie Grander-Wasser verwenden
- Die Wasserhärte soll durch die Anwendung von Wasserbelebungsgeräten nach Grander sinken – auch das ist durch Messungen nicht belegbar.
- Eine Verkeimung des Wassers würde sich reduzieren. Auch das ist nicht messbar.
- Die „Haltbarkeit“ von Wasser würde sich verlängern
- Ablagerungen in Geräten, Wasserspeichern oder Kühltürmen würden verhindert
- Gesundheit und Wohlbefinden würde steigen, Krankheiten würden geheilt werden.
Ähnliche Behauptungen werden teilweise auch für verwirbeltes oder „informiertes“ Wasser gemacht. Auch dort erweisen sie sich als unzutreffend und wissenschaftlich nicht reproduzierbar.
Laut Grander kann die heilsame Wirkung von Grander-Wasser auch ohne Kontakt sondern durch bloße Anwesenheit auf anderes Wasser übergehen. Ähnliches behaupten auch viele Hersteller von anderen Arten levitierten Wassers.
Verwirbelung von Wasser
In speziellen Geräten soll Wasser verwirbelt werden, und damit „energetisiert“ und „in einen Zustand höherer Ordnung versetzt“ werden. Alternativ funktioniere auch, das „tote“ Leitungswasser, das aus abgestandenem Wasser in Rohrleitungen stamme, in einer sogenannten Schüttelflasche von Hand aufzuschütteln.
Information des Wassers
Wasser kann durch das Einlegen von Edelsteinen mit bestimmten Eigenschaften sowie durch das Anbringen bestimmter Symbole auf oder unter Wasserkrügen mit positiven, heilsamen Informationen versetzt werden. Die Molekülstruktur von Wasser würde sich dadurch verändern, das Wasser würde eine „höhere Schwingung“ erhalten, und diese Informationen weitergeben.
Einen Hinweis auf eine solche „Informationsspeicherfunktion des Wassers“ gibt es wissenschaftlich nicht, auch wenn vor kurzem ein Hinweis darauf gefunden wurde, dass die homöopathische Wirksamkeit von Stoffen auch wissenschaftlich reproduzierbar ist. Exakte Forschungsergebnisse stehen aber noch aus.
Allgemeine Kritik an verändertem Wasser
Wasser ist ein unverzichtbares Lebensmittel, das jeder benötigt. Mit der Werbung für Wasser, das angeblich heilsame Wunderwirkungen haben soll, ist demnach eine Menge Geld zu verdienen.
Wasser in seiner ursprünglichen Form, als Quellwasser oder auch als Trinkwasser aus der Leitung verfügt über alle chemischen und biologischen Eigenschaften, die unser Körper braucht.
Technische Veränderungen können dagegen vielfach auch nachteilige Wirkungen haben. Solche Arten von Wasser – etwa destilliertes Wasser oder Osmosewasser sind dagegen für den technischen Bereich gedacht und für den menschlichen Körper nicht gesundheitsförderlich.
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