Dreidimensionale Mauerwerksstruktur auf der Fassade
Eine Lisene ist eine senkrecht verlaufende Mauerverstärkung auf Fassaden oder an den Ecken. Vor allem bei älteren Villen der gehobenen Klasse beispielsweise aus den 30er-Jahren und herrschaftlichen Stadthäusern der historischen Bürgerschicht finden sich diese Mauerblenden.
Sie bestehen aus nur wenige Millimeter hervorstehende Steinsäume, die aber auch größere Tiefen aufweisen können und dann aufgesetzten Säulenhälften ähneln. Das waagerechte Pendant der Lisene wird als Gesims bezeichnet. Gesimse können aus herausstehenden Bordüren, Borten, glatten Mauersteinbalken oder auskragenden Schmuckelementen bis hin zu Fresken bestehen.
Wenn um ein Fenster an der Fassade eine Umrandung gestrichen wird, handelt es sich um eine Fasche. Bestünde dieser Anstrich aus Mauervorsprüngen, wären die senkrechten Umrandungen Lisenen und die waagerechten Ränder oben und unten Gesimse.
Gestaltungsvarianten mit Anstrichen
Besitzt die Fassade eines Hauses Lisenen und/oder Gesimse, stellt sich die Frage, wie mit der Außenfarbe des Hauses umgegangen wird. Folgende Möglichkeiten kommen in Betracht:
- Die Lisenen und/oder Gesimse werden komplett wie die restliche Fassade gestrichen
- Die Lisenen und/oder Gesimse werden farblich an der Vorderseite abgesetzt
- Die Lisenen und/oder Gesimse werden farblich an der Vorderseite und den seitlichen Kanten abgesetzt
- Einzelne Lisenen (beispielsweise nur an den Gebäudeecken) werden abgesetzt
Wenn nur die Lisenen abgesetzt werden, wirkt sich das streckend auf die Fassadenoptik aus. Komplett farblich abgesetzte Gesimse und Lisenen betonen die Fenster. Meist werden die Fassadenflächen heller gestrichen als Gesimse und Lisenen.
Viele Gesimse und Lisenen an alten Häusern bestehen aus Naturstein, der aufgesetzt oder eingemauert wurde. Eine Sandstrahlreinigung ohne Anstrich ist dann meist die dekorative Lösung.