Loch fräsen mit der Oberfräse und Schablone
Die Kombination einer Oberfräse mit einer Schablone ermöglicht präzise, kreisförmige Ausstanzungen in Werkstücken. Um ein einwandfreies Ergebnis zu erzielen, sollten Sie die nachfolgenden Schritte befolgen:
- Schablone vorbereiten: Für Ihre Schablone benötigen Sie eine Lochsäge mit dem gewünschten Außendurchmesser. Markieren Sie den Mittelpunkt auf dem Schablonenmaterial und sägen Sie das Loch aus. Die Mittellinien auf Ihrer Schablone erleichtern später das genaue Positionieren auf dem Werkstück.
- Werkstück anzeichnen: Zeichnen Sie den Mittelpunkt des Kreises, den Sie fräsen möchten, auf Ihr Werkstück. Stellen Sie sicher, dass die Markierung gut sichtbar ist, um die Schablone daran auszurichten.
- Schablone ausrichten und befestigen: Positionieren Sie die Schablone auf dem Werkstück, indem Sie die Mittellinien beider Teile exakt übereinanderlegen. Fixieren Sie die Schablone fest, um ein Verrutschen während des Fräsvorgangs zu verhindern.
- Fräswerkzeug wählen: Wählen Sie einen Fräser sowie einen Kopierring, die zu Ihrer Oberfräse passen. Der Durchmesser des zu fräsenden Loches ergibt sich aus der Formel: Durchmesser der Lochsäge – Durchmesser des Kopierrings + Durchmesser des Fräsers. Achten Sie darauf, dass das Fräswerkzeug mittig geschliffen ist, um präzise arbeiten zu können.
- Fräsvorgang durchführen: Starten Sie den Fräsvorgang in der Mitte der Schablone und arbeiten Sie sich langsam und gleichmäßig nach außen vor. Lassen Sie die Oberfräse dabei gleichmäßig mit kontinuierlicher Geschwindigkeit laufen, um Beschädigungen durch Überhitzung zu vermeiden.
Indem Sie diese Schritte sorgfältig befolgen, stellen Sie sicher, dass Ihre kreisförmigen Ausstanzungen präzise und sauber ausgeführt werden. Ort und Tiefe der Fräsung lassen sich auf diese Weise einfach variieren, was Ihnen eine hohe Flexibilität bei Ihren Projekten bietet.
Zusätzliche Tipps
- Achten Sie darauf, dass sämtliche markierten Linien sowohl auf der Schablone als auch auf dem Werkstück lang und durchgehend gezeichnet sind. Dies erleichtert das genaue Ausrichten und Befestigen.
- Arbeiten Sie bei großen Durchmessern in mehreren kleinen Schritten, um die Belastung auf Werkstück und Fräswerkzeug zu verringern und unnötige Hitzeentwicklung zu vermeiden.
- Mehrere Sets an unterschiedlich großen Lochsägen und Kopierringen ermöglichen eine größere Flexibilität bei der Arbeit. Überprüfen Sie regelmäßig den Zustand Ihrer Werkzeuge, um präzise Ergebnisse zu gewährleisten.
Durch die Berücksichtigung dieser Hinweise können Sie Ihre Fräsarbeiten effizienter und mit größerer Genauigkeit umsetzen.
Loch fräsen – Die richtige Kombination aus Fräser und Kopierring
Für das exakte Fräsen eines Lochs spielt die Wahl des Fräsers und des Kopierrings eine bedeutende Rolle. Entscheidend ist dabei, das richtige mathematische Verhältnis zwischen Schablone, Kopierring und Fräserdurchmesser zu ermitteln. Hier können Sie folgendermaßen vorgehen:
- Durchmesser bestimmen: Prüfen Sie zunächst den Durchmesser Ihrer Schablone und des gewünschten Lochs.
- Berechnung des Versatzes: Der Versatz wird durch die Differenz von Schablone und Kopierring bestimmt. Beispiel: Sie besitzen eine Schablone mit 68 mm Außendurchmesser und einen 30 mm Kopierring. Die Differenz beträgt 38 mm.
- Auswahl des Fräsers: Nun benötigen Sie einen Fräser, dessen Durchmesser so gewählt ist, dass er zusammen mit dem Versatz auf den gewünschten Lochdurchmesser kommt. Möchten Sie ein 40 mm Loch fräsen, das durch die Formel: Schablonendurchmesser – Kopierringdurchmesser + Fräserdurchmesser entsteht, benötigen Sie beispielsweise einen 2 mm Fräser (68 mm – 30 mm + 2 mm = 40 mm).
- Praktische Anwendung: Falls die Berechnung komplizierter wird, können Sie auch mit anderen Fräsergrößen und Kopierringen experimentieren. Wenn Sie beispielsweise einen 12 mm Fräser nutzen, ergibt die Rechnung: 68 mm – 30 mm + 12 mm = 50 mm.
Die exakte Kombination von Fräser und Kopierring lässt sich also einfach ermitteln und führt zu präzisen Ergebnissen. Je mehr verschiedene Lochsägen und Kopierringe Sie besitzen, desto flexibler können verschiedene Lochdurchmesser gefräst werden. Vermeiden Sie unnötige Investitionen in selten genutzte Bohrgrößen, indem Sie stattdessen auf bereits vorhandene Werkzeuge zurückgreifen und diese sinnvoll kombinieren.
„Loch fräsen“ mit übermittig geschliffenen Fräsern
Übermittig geschliffene Fräser, wie zum Beispiel 2-schneidige Langlochfräser, sind speziell dafür geeignet, ins Material einzutauchen und dabei Langlöcher oder Taschennuten zu erzeugen. Diese Fräser haben eine über die Mitte gehende Schneide, welche das Eintauchen ermöglicht.
Vorteile und Einsatzbereiche
Übermittig geschliffene Fräser sind besonders nützlich, wenn Sie unregelmäßige Formen oder längliche Vertiefungen erstellen möchten. Sie sind geeignet für Arbeiten wie das Fräsen von Langlöchern oder Vertiefungen für Dübelfräsungen.
Wichtige Hinweise
Beachten Sie, dass die mit übermittig geschliffenen Fräsern erzeugten Vertiefungen oft nicht dem Maß entsprechen, das Sie von einer Bohrung erwarten würden. Achten Sie darauf, das Werkstück fest zu fixieren, um Vibrationen und ungenaue Fräsungen zu vermeiden. Führen Sie die Fräse langsam und gleichmäßig, um Überhitzung und Materialüberlastung zu verhindern.
Mit diesen speziellen Fräsern erweitern Sie Ihre handwerklichen Möglichkeiten und können vielfältige Fräsarbeiten durchführen, die mit herkömmlichen Bohrern nicht möglich wären.
Loch bohren vs. Loch fräsen
Die Entscheidung zwischen dem Bohren und Fräsen von Löchern hängt stark von Ihren spezifischen Anforderungen und den verfügbaren Werkzeugen ab. Beide Verfahren bieten unterschiedliche Vorteile und sind für verschiedene Anwendungen geeignet.
Loch bohren
Beim Bohren wird Material durch drehende Schneiden und Vorschub des Bohrers abgetragen. Typische Werkzeuge sind Spiralbohrer oder Kernlochbohrer. Diese Methode ist besonders effizient und präzise für standardisierte und tiefere Löcher. Spiralbohrer mit Zentrierspitzen sind ideal für Holzarbeiten, da sie die Späne effektiv nach oben fördern und ein präzises Loch erzeugen.
Loch fräsen
Das Fräsen von Löchern, speziell mit übermittig geschliffenen Fräsern, bietet eine höhere Flexibilität bei der Herstellung von unregelmäßigen Vertiefungen oder Langlöchern. Eine Oberfräse in Kombination mit einer Schablone ermöglicht es, präzise und ausrissfreie kreisförmige Schnitte zu erzielen, die oft sauberer als gebohrte Löcher sind. Achten Sie dabei auf die richtige Kombination aus Fräser und Kopierring, um die gewünschte Lochgröße zu erreichen.
Anwendungskriterien
Berücksichtigen Sie bei der Wahl der Methode, wie viel Material abgetragen werden muss. Die Abtragsmenge beim Fräsen ist in der Regel geringer als beim Bohren, was es ineffizient für große Materialmengen macht. Für Projekte mit verschiedenen Lochdurchmessern und geringer Stückzahl ist Fräsen ideal, während Bohren bei standardisierten Durchmessern und hohen Stückzahlen wirtschaftlicher ist. Fräsen bietet oft eine höhere Oberflächengüte und ist besonders geeignet, wenn keine Markierung von der Zentrierspitze gewünscht ist.
Indem Sie diese Kriterien berücksichtigen, können Sie die optimale Methode für Ihr spezifisches Projekt wählen und effizient arbeiten.