Ursachen und Anzeichen von Lochfrass
Um Lochfrass in Kupferrohren effektiv zu bekämpfen, ist es essenziell, die zugrunde liegenden Ursachen genau zu kennen.
Ursachen von Lochfrass:
- Wasserqualität: Wasser mit einem niedrigen pH-Wert unter 6 kann die schützende Oxidschicht auf Kupferrohren angreifen. Chloridionen und andere aggressive Stoffe im Wasser fördern ebenfalls die Korrosion.
- Temperaturschwankungen: Starke Temperaturschwankungen können die Schutzschicht auf den Rohren beeinträchtigen, was die Entstehung von Lochfrass begünstigt.
- Fertigungsmängel: Mangelhaft entgratete Rohrenden oder Rückstände von Lötpaste können Schwachstellen erzeugen, die für Korrosion anfällig sind.
- Metallische Verunreinigungen: Fremdmetalle, die bei der Herstellung oder Nutzung in die Rohre gelangen, können Korrosionszentren bilden.
- Betriebsbedingungen: Lange Stagnationszeiten des Wassers und hohe Strömungsgeschwindigkeiten können Erosionskorrosion fördern, die zu Lochfrass führt.
Anzeichen von Lochfrass:
- Feuchte Stellen: Feuchte Stellen an Wänden oder Decken weisen auf eine Undichtigkeit in den Rohren hin.
- Sichtbare Beschädigungen: Achten Sie auf kleine Löcher oder grüne Ablagerungen auf den Kupferrohren.
- Systemausfälle: Ein plötzlicher Druckabfall im Wassersystem kann auf ein Leck und somit auf Lochfrass hinweisen.
Mit diesem Wissen können Sie frühzeitig Maßnahmen ergreifen, um größere Schäden zu vermeiden und die Integrität Ihrer Wasserleitungen zu gewährleisten.
Lösungsansätze zur Innensanierung
Um Ihre Kupferrohre von innen zu sanieren und die Lebensdauer Ihrer Wasserleitungen zu verlängern, stehen verschiedene Methoden zur Verfügung. Die Wahl der Methode hängt vom Schadensausmaß ab.
1. Reinigung und Neubeschichtung:
Die Rohre werden zunächst durch ein Korund-Luft-Gemisch gründlich von innen gereinigt, wodurch alle Ablagerungen wie Rost und Kalk entfernt werden.
Anschließend werden die Rohre getrocknet und mit einer nahtlosen Innenbeschichtung versehen, die speziell für Trinkwasserleitungen entwickelt wurde. Diese Beschichtung, oft auf keramischer Basis, erhöht die Wasserqualität und schützt vor zukünftiger Korrosion.
2. Epoxidharz-Verfahren:
Bei kleineren Schäden wird Epoxidharz innerhalb der Rohre aufgetragen und bildet nach dem Aushärten eine schützende und abdichtende Schicht.
Dieses Verfahren ermöglicht eine punktuelle Sanierung, die zeit- und kostensparend ist.
3. Punktuelle Reparaturen:
Für leicht zugängliche kleine Leckagen können Knetmassen oder spezielle Dichtungsprodukte verwendet werden. Diese Maßnahmen sind als temporäre Lösung geeignet, bieten jedoch keinen langfristigen Schutz.
4. Rohrinnensanierung als Allround-Lösung:
Bei umfassenden Problemen wird eine vollständige Rohrinnensanierung empfohlen. Nach der Reinigung der Rohrinnenflächen wird eine durchgängige Beschichtung aufgetragen, die den gesamten Innendurchmesser schützt.
Jede Methode hat ihre Vor- und Nachteile. Die richtige Wahl hängt von der spezifischen Situation und dem Schadensgrad ab. Achten Sie auf eine fachgerechte Durchführung, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.
Vorbeugende Maßnahmen
Um Lochfrass in Kupferrohren zu vermeiden, sollten präventive Schritte unternommen werden.
1. Optimierung der Wasserqualität:
Sorgen Sie für einen neutralen pH-Wert Ihres Leitungswassers, idealerweise zwischen 6,5 und 8,5. Installieren Sie Wasserfilter, um aggressive Chemikalien wie Chloride und Sulfate zu entfernen, die die Integrität der Rohre angreifen können.
2. Vermeidung von Metallmischungen:
Verwenden Sie keine unterschiedlichen Metallarten in Ihrem Rohrsystem, da chemische Reaktionen durch Elektrolyse zu Lochfrass führen können. Achten Sie darauf, geeignete und korrosionsbeständige Werkstoffe zu verwenden.
3. Schutzmaßnahmen während der Installation:
Lassen Sie Kupferrohre fachgerecht installieren und vergewissern Sie sich, dass alle Rohrenden sauber entgratet sind. Achten Sie bei Lötarbeiten auf eine sorgfältige Durchführung, um übermäßige Hitzeentwicklung und Zunderschichtbildung zu vermeiden.
4. Regelmäßige Überprüfung und Instandhaltung:
Planen Sie regelmäßige Inspektionen Ihrer Rohrleitungen ein, um frühzeitig Anzeichen von Korrosion zu erkennen. Führen Sie Durchspülungen der Rohrsysteme durch, um Ablagerungen und Verunreinigungen zu entfernen.
5. Installation von Schutzanlagen:
Setzen Sie Schutzanoden ein, die als Opferanode fungieren und die Rohrleitungen schützen, indem sie selbst korrodieren. Erwägen Sie den Einsatz von Ionisationssystemen, die die Wasserchemie optimieren und Korrosion ohne chemische Zusätze bekämpfen.
Diese präventiven Maßnahmen tragen erheblich dazu bei, kostspielige Reparaturen und aufwendige Sanierungen zu vermeiden. Ein durchdachtes Wartungs- und Inspektionsprogramm hält Ihr Rohrsystem nachhaltig in einem optimalen Zustand.