Chlor und Brom als Auslöser
Bei den meisten für Lochkorrosion empfindlichen Metallen stellen Chlorionen oder Bromionen in einer wässrigen Lösung den Auslöser für Lochfraßkorrosion dar. Die einzige Ausnahme bildet Kupfer: Dort sind es vor allem hohe Mengen an Sulfaten, die die Lochfraßkorrosion auslösen können.
Welche Stoffe vom Lochfraß betroffen sind
Vor allem jene Metalle, die ein niedriges elektrisches Normalpotenzial haben, sind für Lochfraßkorrosion besonders anfällig. Das Normalpotenzial reiht die Werkstoffe in die sogenannte Spannungsreihe ein, in der die Normalpotenziale der einzelnen Stoffe einander gegenüber gestellt sind.
Betroffen sind vor allem:
- Aluminiumlegierungen
- Magnesiumlegierungen
- Kupferlegierungen – allerdings nur unter bestimmten Bedingungen
- einzelne Stahllegierungen
Faktoren die Lochfraß begünstigen können
Der Lochfraß läuft umso schneller und intensiver ab, je höher die Temperatur ist, je niedriger der Sauerstoffgehalt im Elektrolyten ist (geringere Repassivierung) und je niedriger der pH-Wert der Elektrolytlösung ist.
Auch niedrige Strömungsgeschwindigkeiten im Elektrolyten wirken begünstigend für die Entstehung von Lochfraß.
Repassivierung
Einzelne Metalle haben eine „Selbstheilungsfunktion“ für ihre Passivschicht. Die Schädigung der Oxidschicht an einzelnen, punktförmigen Stellen erfolgt dadurch, dass ein Sauerstoffatom von einem Chlor- oder Bromatom verdrängt wird.
In der Folge lagern sich immer weitere Atome an der Fehlstelle an, an der die Passivschicht unterbrochen ist. Gelingt es nun einem Sauerstoffatom, seinen Platz zurückzuerobern, und das Chloratom oder Bromatom zu verdrängen, ist die Schwachstelle wieder repariert. Das wird Repassivierung genannt.
Rostfreie Stähle
Nur einige wenige Stahlsorten sind für Lochfraß anfällig. In der Regel sind das rostfreie Stähle. Die Anfälligkeit kann aber durch Legieren von Molybdän in den Stahl behoben werden. Je höher der Molybdängehalt, desto besser der Schutz vor Lochfraß.