Was ist Lochfraßkorrosion?
Lochfraßkorrosion, auch als Pitting bezeichnet, ist eine spezifische Art der Korrosion, die dazu führt, dass sich auf metallischen Oberflächen kleine, punktförmige Löcher oder Vertiefungen bilden. Diese Form der Korrosion verursacht oft schwer erkennbare, tiefgehende Schäden, die die strukturelle Integrität des Materials gefährden können.
Lochfraßkorrosion tritt typischerweise in chloridreichen Umgebungen auf, wie in Meeresnähe oder bei der Verwendung von Streusalz. Chloridionen durchdringen die schützende Passivschicht von Metallen wie Edelstahl oder Aluminium und führen zur Bildung korrosiver Stellen, die sich zu tiefen Gruben ausweiten können.
Ein charakteristisches Merkmal von Lochfraß ist die stark begrenzte Oberflächenbetroffenheit bei zugleich beträchtlicher Angriffstiefe. Wenn die schützende Schicht durchbrochen ist, schreitet die Korrosion unter der Oberfläche fort und ist daher schwer frühzeitig zu erkennen.
Typische sichtbare Anzeichen von Lochfraß sind kleine, oft rötlich-braune Stellen an der Metalloberfläche. Diese Anzeichen deuten darauf hin, dass die Korrosion bereits fortgeschritten ist und unter der Oberfläche weitere Schäden vorhanden sein könnten. In leitfähigen Flüssigkeiten wie in Rohren und Tanks kann Lochfraß zur Bildung korrodierter Bereiche führen, die letztendlich Leckagen und teure Reparaturen verursachen können.
Wie Sie Lochfraßkorrosion verhindern
Um Lochfraßkorrosion von vornherein zu verhindern, sind mehrere konkrete Maßnahmen und Vorsichtsmaßnahmen notwendig:
- Korrosionsbeständige Materialien verwenden: Setzen Sie auf Legierungen mit hohen Anteilen an Titan, Chrom und Molybdän, die besonders widerstandsfähig gegen Lochfraß sind. Bestimmte Edelstahlsorten wie Edelstahl 316 sind ebenfalls empfehlenswert.
- Schutzbeschichtungen anbringen: Schutzbeschichtungen können Metalloberflächen wirksam vor korrosiven Umwelteinflüssen abschirmen. Zinkphosphatgrundierungen oder chemische Beschichtungen sind häufig verwendete Methoden.
- Kathodischer Schutz: Nutzen Sie den kathodischen Schutz, indem Sie das zu schützende Metall mit einem unedleren Metall koppeln. Dieses Opfermetall korrodiert zuerst und schützt so das Hauptmetall.
- Umweltbedingungen kontrollieren: Reduzieren Sie die Chloridkonzentration und andere korrosive Stoffe in der Luft und halten Sie die Umgebung so trocken wie möglich. Vermeiden Sie hohe Temperaturen in korrosionsgefährdeten Bereichen.
- Korrosionsinhibitoren anwenden: In speziellen Umgebungen, wie in Öl- und Gasanlagen, können chemische Inhibitoren korrosive Reaktionen unterdrücken. Diese sollten den Materialien und Bedingungen entsprechend ausgewählt werden.
- Regelmäßige Pflege und Wartung: Regelmäßige Inspektionen und Reinigungsmaßnahmen helfen, potenzielle Korrosionsstellen früh zu identifizieren und zu behandeln. Entfernen Sie regelmäßig Verunreinigungen, die die Korrosion fördern könnten.
- Optimierte Systemauslegung: Vermeiden Sie die Bildung enger Spalten, in denen sich Feuchtigkeit oder korrosive Medien ansammeln können. Nutzen Sie geschweißte anstelle von geschraubten Verbindungen und verwenden Sie nicht saugfähige Dichtungen aus Materialien wie Teflon.
Mit diesen Maßnahmen können Sie das Risiko von Lochfraßkorrosion erheblich minimieren und die Lebensdauer Ihrer metallischen Komponenten verlängern.
Was tun, wenn Lochfraßkorrosion bereits aufgetreten ist?
Wenn Lochfraßkorrosion trotz Vorsichtsmaßnahmen auftritt, sollten Sie sofortige Maßnahmen ergreifen, um die Schäden zu begrenzen und die Integrität des betroffenen Materials wiederherzustellen.
- Lokalisieren und Markieren der betroffenen Bereiche: Untersuchen Sie die Metalloberflächen gründlich und identifizieren Sie alle Bereiche mit Lochfraß. Markieren Sie die betroffenen Stellen zur gezielten Behandlung.
- Entfernung von Korrosionsprodukten: Entfernen Sie sämtliche rostigen Ablagerungen und andere Korrosionsprodukte von den betroffenen Stellen durch mechanisches Bürsten oder schonendes Sandstrahlen. Vermeiden Sie den Einsatz von Chemikalien, um weitere Schäden zu verhindern.
- Schadensanalyse und Reparaturoptionen: Prüfen Sie nach der Reinigung das Ausmaß des Korrosionsschadens. Entscheiden Sie, ob die betroffenen Teile repariert oder ersetzt werden müssen. Mögliche Maßnahmen umfassen das Auffüllen von Löchern mit speziellen Füllmaterialien oder die Verstärkung der betroffenen Bereiche mit Metallplatten.
- Korrosionsschutz für die Zukunft: Behandeln Sie die gereinigten und reparierten Flächen mit Schutzmaßnahmen wie korrosionsbeständigen Beschichtungen oder dem Einsatz von Korrosionsinhibitoren. Nutzen Sie den kathodischen Schutz zur elektrochemischen Stabilisation des Metalls.
- Regelmäßige Inspektion und Wartung: Erstellen Sie einen Inspektionsplan, der auf die spezifischen Anforderungen und Umweltbedingungen Ihrer Anlage abgestimmt ist. Eine kontinuierliche Überwachung hilft, erneuten Lochfraß frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden.
Durch schnelles und gezieltes Eingreifen können Sie die Auswirkungen der Lochfraßkorrosion minimieren und die Lebensdauer Ihrer metallischen Komponenten verlängern.