Zaubertricks oder Telekinese
In den 1970er-Jahren, lange vor einem David Copperfield, erlangte der Israeli Uri Geller weltweit Berühmtheit, als er live vor der Fernsehkamera Löffel verbog. Seine Geschicklichkeit stellte die Beobachter lange vor die Frage, wie er das ohne „höhere“ Kräfte oder spezielle Begabung hinbekam.
Wie es bei einem guten Zauberer und Illusionisten ist, wird der Trick dahinter nie wirklich verraten. Allerdings hat sich das Löffel verbiegen zu einem Art „Evergreen“ in der Zauberkunst entwickelt und daher sind einige Methoden der Täuschung an die Öffentlichkeit gelangt.
Mit zwei Löffeln oder mit Säge arbeiten
Ein guter Mummenschanz, der nach ein wenig Geschicklichkeitstraining für Staunen sorgen wird, ist das Nutzen zwei absolut identischer Löffel. Einer wird unterhalb der Löffelmulde im rechten Winkel so gebogen, dass die Kellenfläche nach oben vom Stiel wegzeigt. Der entscheidende Kniff ist, beim Wechsel vom geraden zum verbogenen Löffel, den Fokus der Betrachter von den Fingerbewegungen abzulenken.
Bei einem vorher durchgesägten Löffel kann das Verbiegen noch imposanter dargestellt werden. Durch das Drücken zwischen Finger und Daumen wird der Eindruck geschaffen, den Löffel „stufenlos“ zu verbiegen. Nach dem Absägen des Stiels etwa einen Zentimeter unterhalb des Muldenansatzes sollten die gesägten scharfen Kanten mit Schleifpapier entschärft und entgratet werden.
Erklärungsversuche
Obwohl Uri Gellers Löffelbiegerei schon Anfang der 1970er-Jahre dem großen Publikum bekannt wurde, hält sich eine eifrige Diskussion bis heute. Erklärungsansätze werden meist in physikalischer Richtung gesucht. Mutmaßungen über elektromagnetische Ströme, die durch die Hände als außen liegende Extremitäten des menschlichen Körpers besonders stark fließen oder Materialeigenschaften des Stahls wie ein niedriger Schmelz- und Verformungspunkt werden angeführt.
Selbst sehr kritische Beobachter sind allerdings immer wieder auf Darstellungen des Löffel Verbiegens gestoßen, die jede bis dahin verfolgte Theorie verwarf. Das Gleiche passierte bei den Versuchen, die Tricks der diversen Löffelbieger zu entschlüsseln.
Legierung und Erwärmung für Besteck
Insbesondere bei Stahlbestecken aus Legierungen ohne Nickelanteil und Aluminiumbestecke können Löffel beim Gebrauch verbiegen. Die Kunst des Korrigierens und Zurückbiegens ist eine vorsichtige Erwärmung. Auch wenn der Löffel sich kalt verbiegen lässt, sollte darauf verzichtet werden. Der Stahl beziehungsweise das Metall erleidet im kalten Zustand schnell substanzielle „Verspannungen“.
Außer einer gut dosierbaren Wärmequelle wie warmem Wasser oder einem rußfreien Feuerzeug ist eine stabile Unterlage beziehungsweise eine Auflagehilfe ideal. Je gleichmäßiger beim Verbiegen der Druck auf den Löffel verteilt wird, desto material- und substanzschonender vollzieht sich der Vorgang.