Das Wichtigste zuerst: Die DIN 18531 und die Abdichtung Ihrer Loggia
Wenn Sie Ihre Loggia abdichten möchten, ist die DIN 18531-5 Ihre Referenznorm. Seit ihrer Einführung im Juli 2017 regelt diese Norm spezifisch die Abdichtung von Balkonen, Loggien und Laubengängen. Diese Bauteile müssen starken mechanischen Belastungen und Witterungseinflüssen standhalten. Die Norm ist in fünf Teile gegliedert, wobei Teil 5 besonders für die Abdichtung von Balkonen, Loggien und Laubengängen relevant ist.
Wichtige Aspekte dieser Norm umfassen:
- Anschlüsse an aufgehende Bauteile: Diese müssen gemäß der Norm eine Mindesthöhe von 15 cm aufweisen, beispielsweise an Hauswänden oder vertikalen Konstruktionen.
- Abschlusshöhen an Dachrändern: Bei genutzten Dächern und ähnlichen Strukturen muss eine Mindesthöhe von 10 cm eingehalten werden.
- Türanschlüsse: Für den Türbereich gilt eine Anschlusshöhe von mindestens 15 cm. Bei verringerten Höhen sind besondere Maßnahmen wie ein Entwässerungsrost notwendig, insbesondere bei barrierefreien Übergängen.
Für begehbare Flächen im Freien verlangt die Norm ein Gefälle von mindestens 1,5 %, das eine ordnungsgemäße Entwässerung sicherstellt und Pfützenbildung verhindert. Achten Sie bei der Planung darauf, die spezifischen baulichen Anforderungen und Gegebenheiten Ihres Projekts zu berücksichtigen.
Lösungsansätze für die Abdichtung Ihrer Loggia
Die Wahl der Abdichtungsmethode hängt vom Zustand des Untergrunds, der Nutzung Ihrer Loggia und spezifischen baulichen Gegebenheiten ab. Zwei häufig angewendete Methoden sind Flüssigkunststoffe und Bitumenbahnen.
Flüssigkunststoffe
Flüssigkunststoffe bieten vielfältige Vorteile und lassen sich nahtlos auftragen, was sie für komplexe Geometrien ideal macht. Folgende Schritte sind notwendig:
- Untergrundvorbereitung: Der Untergrund muss sauber, trocken und tragfähig sein. Entfernen Sie lose Teile und gleichen Sie Unebenheiten aus.
- Grundierung: Tragen Sie eine passende Grundierung auf.
- Auftrag des Flüssigkunststoffes: Applizieren Sie die Abdichtung in mehreren Schichten. Oft wird ein Verstärkungsvlies eingearbeitet.
- Schutzbeschichtung: Eine zusätzliche Schicht für UV-Schutz und mechanische Beanspruchung.
Bitumenbahnen
Bitumenbahnen sind robust und widerstandsfähig. Bei der Anwendung gehen Sie wie folgt vor:
- Untergrundvorbereitung: Säubern, trocknen und tragfähig herrichten des Untergrunds.
- Grundierung: Auftragen einer spezialisierten Bitumengrundierung.
- Bahnenverlegung: Verlegen der Bitumenbahnen mit Überlappung, diese durch Verkleben oder Verschweißen sichern.
- Oberflächenschutz: Eine Schutzschicht schützt vor UV-Strahlung und mechanischen Belastungen.
Kunststoff- und Kautschukbahnen
Diese Bahnen bieten durch ihre Flexibilität eine gute Alternative zu Bitumenbahnen und werden ähnlich verlegt:
- Untergrundvorbereitung: Reinigen und Glätten des Untergrunds.
- Bahnenverlegung: Kunststoff- oder Kautschukbahnen überlappend verlegen und verkleben oder verschweißen.
- Schutzschicht: Eine Schutzschicht kann physischen Schäden vorbeugen.
Zusätzliche Hinweise zur Abdichtung
Baustoffe und Materialien: Wählen Sie geeignete Abdichtungsmaterialien wie flüssige Kunststoffe, Bitumenbahnen oder Kunststoffbahnen. Diese Materialien bieten spezifische Vorteile hinsichtlich Dehnfähigkeit und Witterungsbeständigkeit.
Pflegemaßnahmen: Führen Sie regelmäßige Wartungen durch und überprüfen Sie die Abdichtungen auf Beschädigungen oder Abnutzungen.
Dampfbremse: Eine Dampfbremse unterhalb der Dämmung kann Feuchtigkeitsschäden verhindern. Sie muss nahtlos verlegt werden.
Notentwässerung: Installieren Sie Notabläufe, um Überschusswasser bei Starkregen abzuleiten.
Wärmebrücken vermeiden: Planen und führen Sie die Dämmung und Abdichtung sorgfältig aus, um Wärmebrücken zu verhindern.
Verklebung und Schweißverfahren: Bahnenmaterialien wie Bitumen oder Kunststoff sollten Sie in breiten Überlappungen verkleben oder verschweißen, um eine durchgehende Abdichtung sicherzustellen.
Indem Sie diese Maßnahmen beachten, können Sie die Abdichtung Ihrer Loggia effizienter und langlebiger gestalten.