Lohnt sich Brennholz selber machen – eine Kostenfrage
Die Entscheidung, Brennholz selbst zu machen, stellt in erster Linie eine wirtschaftliche Abwägung dar. Während der Kauf von fertig abgelagertem Brennholz je nach Trocknungsgrad zwischen 60 und 200 Euro pro Raummeter kostet, kann das eigene Herstellen von Holz günstiger sein, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.
Die Kosten für selbstgemachtes Holz setzen sich aus verschiedenen Komponenten zusammen:
1. Holzbeschaffung
- Grundstückseigentümer haben den Vorteil, eigenes Holz verwenden zu können, etwa durch Sturmschäden oder Baumkrankheiten.
- Im öffentlichen Wald ist das Sammeln von Klaubholz nur mit einem Holzsammelschein und Zustimmung des Försters erlaubt.
2. Ausrüstung
- Die Anschaffung von Geräten wie Kettensägen, Holzspaltern und Schutzkleidung kann eine erhebliche Anfangsinvestition darstellen.
- Wer diese Geräte bereits besitzt, erspart sich hohe Anschaffungskosten, muss aber dennoch mit Wartungskosten rechnen.
3. Lagerung
Geeignete Lagerorte wie Schuppen oder überdachte Plätze sind unerlässlich, um das Holz zu trocknen und seine Brennwertigkeit zu sichern.
4. Zeit- und Arbeitsaufwand
- Das Sägen, Spalten, Transportieren und Lagern von Brennholz ist zeitaufwendig und fordert körperliche Anstrengung.
- Wer beruflich stark eingespannt ist oder die körperliche Arbeit nicht leisten kann, sollte diesen Aspekt besonders berücksichtigen.
Die potenzielle Kostenersparnis kann verlockend sein, gleicht aber nicht die nötige Zeit und den Einsatz aus, die das eigene Brennholz erfordert. Wenn Sie bereits über die nötige Ausrüstung und ausreichend eigene Ressourcen verfügen, kann das Selbermachen von Brennholz eine lohnenswerte Option darstellen. Fehlen jedoch die Geräte oder die Zeit, könnte der Kauf von Brennholz die bessere Alternative sein.
Methoden der Brennholzgewinnung
Die Gewinnung von Brennholz kann auf verschiedene Weisen erfolgen, die jeweils unterschiedliche Anforderungen an Zeit, Ausrüstung und körperliche Anstrengung stellen.
Klaubholzsammeln im Wald
Mit einem Holzsammelschein dürfen Sie in vielen Regionen Klaubholz, also abgefallene Äste und Zweige, im Wald sammeln. Diese Methode ist umweltfreundlich und kostengünstig, allerdings auch körperlich fordernd und zeitaufwendig. Zudem variiert die Menge des verfügbaren Klaubholzes je nach Witterung und Jahreszeit.
Jagd- und Sammelrecht
Neben dem Sammeln von Klaubholz gibt es die Möglichkeit, ganze Bäume oder Baumteile im Wald zu schlagen. Dies erfordert in der Regel eine Genehmigung und in vielen Fällen einen Motorsägenführerschein. Es ist wichtig, die Sicherheitsvorschriften zu beachten und entsprechende Schutzkleidung zu tragen. Diese Methode bietet potenziell erheblich mehr Holz, erfordert jedoch auch mehr Arbeit.
Holzernte auf dem eigenen Grundstück
Wenn auf Ihrem eigenen Grundstück Bäume stehen, die gefällt werden müssen, ist dies eine praktische Quelle für Brennholz. Auch hier sind Sicherheitsvorkehrungen wichtig, und je nach Größe der Bäume und der verfügbaren Ausrüstung kann die Holzernte erhebliche körperliche Anstrengung erfordern. Ein Vorteil dieser Methode ist, dass keine zusätzlichen Genehmigungen oder Scheine benötigt werden.
Kooperationen mit Land- oder Forstwirtschaften
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, mit Land- oder Forstwirten zu kooperieren, die Holz verkaufen oder Abfallholz bereitstellen. Diese Methode kann weniger körperlich anstrengend sein und erfordert oft nur das Abholen und Verarbeiten des Holzes. Die Kosten variieren je nach Vereinbarung und Holzmenge.
Durch die Wahl der passenden Methode basierend auf Ihren Ressourcen, Ihrer körperlichen Fitness und Ihrem zeitlichen Budget können Sie effektiv und kostengünstig Brennholz gewinnen. Beachten Sie jedoch immer die benötigten Genehmigungen und Sicherheitsvorschriften, um Unfälle und rechtliche Probleme zu vermeiden.
Brennholz verarbeiten
Nachdem Sie das Holz beschafft haben, besteht der nächste Schritt darin, es in ofenfertiges Brennholz zu verwandeln. Die wichtigsten Arbeitsschritte dabei sind Sägen, Spalten und die Vorbereitung zur Lagerung.
Sägen
Beginnen Sie damit, das Holz auf die geeignete Länge für Ihren Ofen zuzuschneiden. In den meisten Fällen haben sich Längen zwischen 30 und 40 cm bewährt. Verwenden Sie dazu eine Kettensäge, um auch dickere Stämme problemlos zu durchtrennen. Platzieren Sie das Holz auf einem stabilen Sägebock, so dass es fixiert ist und nicht wegrutschen kann. Achten Sie darauf, das Sägeblatt regelmäßig zu kontrollieren und zu schärfen, um ein Einklemmen zu vermeiden, das sonst die Effizienz Ihrer Arbeit beeinträchtigt.
Spalten
Das gesägte Holz muss anschließend gespalten werden, um es in handlichere Scheite zu verwandeln, die schneller trocknen und besser brennen. Nutzen Sie hierfür eine Axt, einen Spalthammer oder einen mechanischen Holzspalter. Bei dünneren Ästen ist auch ein Beil ausreichend. Legen Sie das Holz auf einen stabilen Spaltblock, um einen festen Stand zu gewährleisten, und führen Sie präzise, kraftvolle Schläge aus. Mechanische Holzspalter sind zwar eine teurere Anschaffung, bieten aber deutliche Vorteile in puncto Zeitersparnis und geringerem körperlichen Aufwand, besonders wenn größere Mengen Holz zu spalten sind.
Vorbereiten zur Lagerung
Nach dem Spalten ist es wichtig, das Holz richtig zu stapeln, um es optimal trocknen zu lassen. Lagern Sie das Holz an einem trockenen, gut belüfteten Ort, idealerweise unter einem Dach oder einem Vordach. Achten Sie darauf, dass es nicht direkt auf dem Boden liegt, um Feuchtigkeit von unten zu vermeiden. Die seitlichen Stapel sollten etwas Abstand zur Wand haben, um eine ausreichende Luftzirkulation zu ermöglichen. Durch die richtige Lagerung können Sie sicherstellen, dass Ihr Brennholz eine niedrige Restfeuchte erreicht und dadurch einen höheren Brennwert bietet.
Durch den richtigen Einsatz der genannten Werkzeuge und Methoden können Sie effizient Brennholz verarbeiten und optimal auf die kommende Heizsaison vorbereiten.
Brennholz lagern
Um die bestmögliche Qualität Ihres Brennholzes zu gewährleisten, ist eine sachgerechte Lagerung essentiell. Wählen Sie einen gut belüfteten Lagerplatz im Außenbereich, der jedoch vor Witterungseinflüssen geschützt ist. Ein überdachter Platz wie ein Schuppen oder ein Vordach eignet sich ideal, um das Holz vor Regen und Schnee zu bewahren.
Stellen Sie sicher, dass das Holz nicht direkt auf dem Boden liegt, um Feuchtigkeit von unten zu vermeiden. Legen Sie das Holz beispielsweise auf Paletten oder Holzlatten, um eine ausreichende Bodenfreiheit zu gewährleisten, und sorgen Sie für eine gute Luftzirkulation auch von unten. Richten Sie Ihren Holzstapel vorzugsweise an der West- oder Südseite Ihres Hauses ein, wo es gelegentlich etwas Sonneneinstrahlung erhält. Achten Sie darauf, dass die Holzscheite gleichmäßig und stabil gestapelt werden, um ein Umkippen zu verhindern und die Luftzirkulation zu fördern. Dabei sollten Sie einen kleinen Abstand zur Wand einhalten, um die Luftzufuhr zu optimieren.
Optimal gelagertes Brennholz erreicht nach etwa zwei Jahren eine Restfeuchte von unter 20 Prozent, was für eine effiziente und saubere Verbrennung entscheidend ist. Durch die richtige Lagerung sichern Sie nicht nur die Qualität Ihres Brennholzes, sondern tragen auch zu einem höheren Heizwert und geringerem Schadstoffausstoß bei.