Die Werbung – nicht immer auf der Seite des Verbrauchers
Die Werbebranche und die Verkäufer selbst sind natürlich darauf fokussiert, ihren Verkauf zu maximieren. Dabei werden nicht selten Grenzen überschritten und Vorteile suggeriert, die es nicht oder nur bedingt gibt. Ein gutes Beispiel ist das Bewerben von Dampfreiniger, die angeblich gegen Milben helfen.
Luftbefeuchter nicht zwingend gegen Hausstaub geeignet
Ein ähnliches Phänomen gibt es bei Luftbefeuchtern. Einige Anbieter (vor allem spezielle Seiten im Internet, die allgemein für eine Produktgruppe werben, oft als angebliche Tests verpackt) führen dann Eigenschaften auf, die nicht zwingend zutreffend sind. Das ist beispielsweise der Einsatz von einem Luftbefeuchter gegen Hausstaub. Hier gibt es sogar zwei Aspekte, die besonders berücksichtigt werden sollten. Dazu aber später mehr.
Ein herkömmlicher Luftbefeuchter kann die Belastung sogar erhöhen
Zunächst einmal liegt die Antwort, ob Luftbefeuchter gegen Staub geeignet sind, weitgehend in der Bezeichnung. Luftbefeuchter erhöhen die Luftfeuchtigkeit, aber sie reinigen diese nicht zwingend. Das wäre eventuell die Luftdusche oder gezielt der Luftreiniger. Die reine Luftbefeuchtung kann ein Staubproblem sogar signifikant erhöhen.
Dazu wollen wir ein Beispiel aus anderen Regionen unserer Welt bringen, in denen von Haus aus eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit herrscht – die Tropen. Wer sich länger in den Tropen aufhält, wird dort vielleicht einen Ventilator zum Kühlen benutzen. Wird dieser täglich genutzt, zeigen sich oft nach wenigen Tagen starke Verschmutzungen an den Kanten der Flügel sowie an den Schutzgittern. Dieselbe Einsatzintensität in Deutschland dagegen verursacht eine deutlich geringere Verschmutzung.
Woran liegt das? Ganz einfach. Die hohe Luftfeuchtigkeit wirkt wie ein Klebstoff auf Schmutz- und Staubpartikel. Staubpartikel werden durch die Wassertröpfchen förmlich in der Luft gebunden. Diesen Effekt können Sie auch hierzulande erleben. Nach einem Gewitter beispielsweise. Zuvor ist die Luft stickig und es ist schwül. Unmittelbar nach dem starken Gewitterregen ist die Luft buchstäblich gefühlt sauber und klar (bevor der Regen wieder verdampft, also in einem kurzen Zeitfenster). Denn der Regen fängt die Verschmutzungen quasi auf und befördert sie auf den Boden.
Gegen Hausstaub benötigen Sie einen Luftbefeuchter mit HEPA-Filter
Sie benötigen also einen Luftreiniger oder einen Luftbefeuchter mit einem entsprechenden Filter. Bei diesen speziellen Filtern werden folgende Typen unterschieden:
- EPA-Filter (Efficient Particulate Air filter)
- HEPA-Filter (High Efficiency Particulate Air filter)
- ULPA-Filter (Ultra Low Penetration Air filter)
Diese HEPA-Filter auch bei Hausstauballergien effizient
Wer an einer Hausstauballergie leidet, ist eigentlich gegen Milben und deren Abscheidungen allergisch. Dazu gehören Milbeneier und eben Ausscheidungen. Diese Ausscheidungen können durch einen entsprechenden HEPA Filter abgeschieden werden. Je nach Ausführung und Qualität können auch Aerosole, Staub-, Schmutz- und Rauchpartikel gefiltert werden. Selbst Bakterien und Viren lassen sich mit effizienten Filtern abscheiden.
Nur genormte Filter und zertifizierte Luftbefeuchter auswählen
Wichtig dabei ist die Filterausführung. Laut der EU gibt es 17 Klassen. Je höher die Klasse, desto kleiner die Partikelgröße, die gefiltert wird. Dazu müssen die Filter der Norm EN 1822-1:2009 entsprechen. Wollen Sie mit einem Luftbefeuchter auch Hausstaub filtern, benötigen Sie ein Gerät mit einem „echten“ HEPA-Filter der entsprechenden Klassifizierung.
Wollen Sie also einen Luftbefeuchter mit einem genormten HEPA-Filter gegen Hausstaub, müssen Sie auf die Zertifizierung und Qualitätssiegel des Geräts achten. Bei namhaften Herstellern können Sie davon ausgehen, dass die technischen Details zutreffend sind – dadurch definieren sich aber auch die etwas höheren Preise.