Das Wichtigste in Kürze
Ist die Luftfeuchtigkeit in den Räumlichkeiten zu hoch, können mehrere Probleme entstehen – von einer möglichen Schimmelbildung über Kopfschmerzen und Konzentrationsschwierigkeiten sind viele negative Effekte möglich. Daher sollten Sie darauf achten, dass die Luftfeuchtigkeit einen Wert von 60& nicht übersteigt. Im Keller ist hingegen eine höhere Luftfeuchtigkeit von bis zu 65% in Ordnung.
Um die Luftfeuchtigkeit zu senken, sollten Sie ein prüfendes Auge auf die Bausubstanz und Ihr Lüftungs- sowie Heizverhalten werden. Insbesondere dann, wenn sich mehrere Personen im Haus aufhalten oder gekocht, geduscht und Sport getrieben wird, sollten Sie auf ein regelmäßiges Stoßlüften setzen. Auch Lüfter und Luftentfeuchter können behilflich sein. Trocken Sie Ihre Wäsche am besten draußen.
Produktempfehlungen
Luftentfeuchter können dabei helfen, die Feuchtigkeit in Wohnräumen maßgeblich zu senken. Sie können in zwei Kategorien unterschieden werden: hygroskopische Stoffe und elektrische Geräte. Für die erste Variante kommen feuchtigkeitsspeichernde Granulate zum Einsatz, sodass die Luftentfeuchter komplett autonom arbeiten. Elektrische Entfeuchter benötigen hingegen geringe Mengen Strom. Achten Sie beim Kauf auf die empfohlenen Raumgrößen und Wasserkapazitäten.
Dieser elektrische Raumentfeuchter kann für eine Raumgröße bis 80 m2 eingesetzt werden und bietet eine Entfeuchtungsleistung von bis zu 16 Litern pro 24 Stunden. Über eine App sind sowohl eine Fernüberwachung als auch eine mobile Echtzeit-Steuerung möglich. Der intelligente Entfeuchtermodus steuert die Raumluftfeuchtigkeit automatisch im Bereich zwischen 45% und 55%.
Wer hingegen auf eine kompakte Granulat-Variante setzen möchte, kann in diesem Modell fündig werden. Der Raumentfeuchter ist für eine Raumgröße bis 80 m2 geeignet und entzieht Luftfeuchtigkeit mithilfe eines Calciumchlorid-Steins. Dieser löst sich mit der Zeit auf, sodass er nach etwa drei Monaten ersetzt werden muss. Das macht diesen Luftentfeuchter wiederverwendbar und nachhaltig.
Anleitung: Luftfeuchtigkeit in 4 Schritten senken
- Evtl. Granulat
- Luftentfeuchter
- evtl. Lüfter
1. Ursachen vermeiden
Prüfen Sie die Bausubstanz. Ist die Luftfeuchtigkeit zu hoch, kommen diverse Gründe infrage. Ganz oben auf der Liste steht die Ursachenbekämpfung – wer sich die einzelnen beitragenden Faktoren genau ansieht, kann schnell Wege zum Senken der Luftfeuchtigkeit finden. Prüfen Sie zuerst die Bausubstanz Ihres Gebäudes. Ist die Ursache hier zu finden (man denke etwa an Kältebrücken), muss professionelle Hilfe gesucht werden.
Die Ursachen können vielfältig sein. Können Sie die Bausubstanz als Ursache ausschließen, sollten Sie sich auf weitere mögliche Faktoren konzentrieren. Dazu gehören vor allem Luftbefeuchter, Zimmerbrunnen (auch jene für Haustiere), offen trocknende Wäsche, lange Duschen, Kochen, Sport zu Hause, Bügeln, Pflanzen, Homeoffice und so weiter – also praktisch alles, was mit Personen im Haus zu tun hat.
2. Richtig lüften
Lassen Sie Feuchtigkeit entweichen. Natürlich lässt es sich nicht vermeiden, dass Personen im Haus Feuchtigkeit durch die Atemluft ausstoßen und für entsprechende Ursachen sorgen. Deshalb sollten Sie auf Gegenmaßnahmen und einen verbesserten Luftaustausch sorgen. Sorgen Sie für einen effektiven Durchzug mit Außenluft, indem Sie regelmäßig Stoßlüften.
Intervall und Dauer des Stoßlüftens. Öffnen Sie dafür zwischen drei und viermal am Tag die Fenster im Haus für 5 bis 10 Minuten (im Winter) bzw. 10 bis 30 Minuten (in allen anderen Jahreszeiten). Fügen Sie nach dem Duschen, Sport und Kochen ein zusätzlichen Intervall im betroffenen Raum hinzu. Öffnen Sie die Fenster ganz, kippen Sie diese nicht nur.
3. Lüfter laufen lassen (falls vorhanden)
Einige Küchen und Badezimmer haben außerdem eingebaute Lüfter, die speziell für diesen Zweck eingesetzt werden. Dazu zählen übrigens auch Dunstabzugshauben. Lassen Sie die Lüfter nach dem Duschen und nach dem Kochen länger laufen, um die dadurch entstandene feuchte Luft direkt nach außen abzuleiten. Das begünstigt die ideale Luftfeuchtigkeit in den Innenräumen.
4. Luftentfeuchter benutzen
Dennoch lassen sich nicht alle Ursachen abstellen. Ist die Luftfeuchtigkeit trotzdem noch zu hoch, kann sich das Aufstellen eines Luftentfeuchters lohnen. Dabei können Sie zwischen Granulat und elektrischen Geräten wählen. Selbst bei der zweiten Variante ist der Stromverbrauch nur moderat, sodass sich eine Anschaffung lohnen kann. Stellen Sie das Gerät dann in jenem Bereich auf, der die meiste Feuchtigkeit erzeugt.
Mögliche Probleme & Lösungen
Ist die Luftfeuchtigkeit zu hoch, kann schnell ein ernsthaftes Problem entstehen – und zwar Schimmel. Wasserdampf, Kondenswasser und eine hohe Luftfeuchtigkeit gehören neben Mängeln an der Bausubstanz zu häufigen Ursachen von Schimmelbildung, was zu einer starken Gesundheitsgefährdung werden kann. Hinzu kommt, dass die Kosten einer Schimmelbeseitigung die Kosten von feuchtigkeitssenkenden Maßnahmen deutlich übersteigen.
FAQ
Gibt es Zimmerpflanzen, die die Luftfeuchtigkeit senken?
Prinzipiell gilt, dass eine Zimmerpflanze die Luftfeuchtigkeit nicht direkt senken kann. Steigen Sie allerdings auf Pflanzen um, die einen geringen Wasserverbrauch haben, wird weniger Feuchtigkeit an die Umgebung abgegeben – die Luftfeuchtigkeit sinkt also. Gute Kandidaten dafür sind beispielsweise Bogenhanf, Aloe Vera, Birkenfeige, Drachenbäume und Kakteen.
Kann die Luftfeuchtigkeit durch Heizen gesenkt werden?
Temperatur und Luftfeuchtigkeit sind direkt voneinander abhängig, sodass Ihr Heizverhalten einen Einfluss auf die Feuchtigkeit nimmt. Daher kann ein vermehrtes Heizen einer zu hohen Luftfeuchtigkeit entgegenwirken – was allerdings langfristig für teure Heizkosten sorgt. Versuchen Sie stattdessen, eine konstante (ideale) Raumtemperatur von etwa 22°C zu halten.
Wann ist die Luftfeuchtigkeit zu hoch?
Als Richtwert gilt, dass die Luftfeuchtigkeit in Wohn- und Arbeitsräumen zwischen 40% und 60% liegen sollte. In Schlafzimmern kann sie durch ein Schwitzen nachts schnell auf 60% bis 70% steigen, was kurzfristig kein Problem ist. Keller liegen hingegen eher bei 65%. Sie können den exakten Wert mit einem Luftfeuchtigkeitsmesser bestimmen.
Wie senkt man die Luftfeuchtigkeit richtig?
Ganz oben auf der Liste steht, dass die Ursachen für eine zu hohe Luftfeuchtigkeit behoben werden müssen. Setzen Sie außerdem auf ein Stoßlüften und ein konstantes Raumklima zwischen 20°C und 22°C. Zusätzlich helfen Lüfter, Luftentfeuchter und möglichst kurze Duschen.