Kann man Malervlies übertapezieren?
Ja, Sie können Malervlies übertapezieren. Dabei gibt es allerdings einige wesentliche Punkte zu beachten, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Malervlies ist beliebt wegen seiner glatten Oberfläche und rissüberbrückenden Eigenschaften, was es besonders geeignet als Untergrund für Tapeten macht. Bevor Sie mit dem Übertapezieren beginnen, sollten Sie einige wichtige Vorbereitungen treffen, um sicherzustellen, dass die neue Tapete gut haftet und lange hält.
Vorbereitung des Malervlies-Untergrunds
- Sauberkeit: Stellen Sie sicher, dass das Malervlies sauber und staubfrei ist. Verwenden Sie bei Bedarf einen feuchten Lappen, um es zu reinigen, und lassen Sie die Oberfläche vollständig trocknen.
- Glätte: Prüfen Sie die Oberfläche auf Unebenheiten oder Beschädigungen. Kleine Löcher oder Risse sollten mit Spachtelmasse ausgebessert werden.
- Grundierung: In einigen Fällen kann es sinnvoll sein, das Malervlies zu grundieren, besonders wenn die Oberfläche bereits mehrfach gestrichen wurde oder stark saugfähig ist. Dies verbessert die Haftung des neuen Kleisters.
Auswahl des richtigen Kleisters
Verwenden Sie einen Kleister, der für die geplante Tapetenart und den Malervlies-Untergrund geeignet ist. Lesen Sie die Herstellerangaben sorgfältig, um sicherzustellen, dass der Kleister die notwendigen Eigenschaften für sowohl die alte als auch die neue Tapete hat.
Durchführung des Tapezierens
- Kleister auftragen: Tragen Sie den Kleister gleichmäßig auf die Wand, nicht auf die Tapetenbahn, auf. Arbeiten Sie abschnittsweise, um sicherzustellen, dass der Kleister nicht eintrocknet, bevor die Tapete angebracht wird.
- Anbringen der Tapetenbahnen: Setzen Sie die erste Tapetenbahn lotrecht in einer Ecke an und drücken Sie sie mit einer Tapetenbürste oder einem Andrückwischer fest an die Wand, um Blasenbildung zu vermeiden. Kleben Sie die Bahnen Stoß an Stoß.
- Überstände entfernen: Schneiden Sie Überstände an Decke und Boden mit einem scharfen Cuttermesser ab, um eine saubere Kante zu gewährleisten.
Durch diese sorgfältigen Vorbereitungen und die richtige Technik beim Tapezieren stellen Sie sicher, dass Ihre neue Tapete auf dem Malervlies gut haftet und lange hält.
Malervlies übertapezieren: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Nachdem Sie überprüft haben, dass das Malervlies sauber und tragfähig ist, können Sie mit dem Übertapezieren beginnen. Ein präzises Vorgehen ist entscheidend für ein perfektes Ergebnis.
1. Vorbereitung
Sicherheitsvorkehrungen und Schutzmaßnahmen: Schalten Sie den Strom ab, falls Lichtschalter oder Steckdosen abmontiert werden müssen. Decken Sie den Boden mit einer Abdeckplane ab, um ihn vor Kleister und Farbspritzern zu schützen.
2. Zuschneiden und Kleister anrühren
Tapetenbahnen zuschneiden: Schneiden Sie die Tapetenbahnen entsprechend der Raumhöhe zu, wobei Sie einen Überstand von etwa 10-20 cm einkalkulieren.
Kleister vorbereiten: Rühren Sie den Vlieskleber gemäß den Herstelleranweisungen an. Der Kleber sollte gleichmäßig und klumpenfrei sein.
3. Tapezieren
Wand einkleistern: Tragen Sie den Kleister mit einer Kleisterrolle direkt auf die Wand auf. Streichen Sie immer einen Bereich ein, der etwas größer als die Breite der Tapetenbahn ist, um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen.
Erste Bahn anbringen: Beginnen Sie in einer Ecke und setzen Sie die erste Bahn lotrecht an. Nutzen Sie eine Wasserwaage, um die Tapete gerade auszurichten.
Andrücken und Überstände trimmen: Drücken Sie die Tapetenbahn mit einer Andrückrolle oder einem Tapezierwischer gleichmäßig an die Wand, um Luftblasen zu vermeiden. Schneiden Sie die Überstände an den Rändern sauber ab.
Weitere Bahnen anbringen: Wiederholen Sie den Vorgang für die weiteren Bahnen. Achten Sie darauf, sie Stoß an Stoß zu kleben, um sichtbare Nähte zu vermeiden.
4. Feinarbeiten an Ecken und Kanten
Innenecken: Drücken Sie die Tapete gut an und führen Sie diese mit einem Spachtel in die Ecke. Schneiden Sie überschüssiges Material präzise ab.
Außenecken und Kanten: Arbeiten Sie bei Außenecken und Fensterlaibungen mit vorsichtigen Überlappungen und trimmen Sie die Tapete mit einem scharfen Cuttermesser passend zu.
5. Trocknen lassen
Trocknungszeit: Lassen Sie die Tapete gut trocknen. Planen Sie hierfür mindestens 24 bis 48 Stunden ein, da dies von den Raumbedingungen wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit abhängt.
Tipps für ein optimales Ergebnis
- Vorbereitung des Untergrunds: Achten Sie darauf, dass die Wand sauber, trocken und frei von Unebenheiten ist. Eine gründliche Spachtelung und Schleifung sorgen für eine glatte Oberfläche.
- Angemessenes Werkzeug: Verwenden Sie hochwertige Werkzeuge wie eine Wasserwaage, ein Cuttermesser und eine Tapezierrolle, um Präzision und saubere Kanten zu gewährleisten.
- Exakte Markierungen: Markieren Sie die Wand mit einer Wasserwaage, um die erste Tapetenbahn exakt lotrecht anzubringen und somit die nachfolgenden Bahnen korrekt auszurichten.
- Bahnen korrekt zuschneiden: Schneiden Sie die Tapetenbahnen etwa 10 bis 20 cm länger als die Wandhöhe, sodass Überstände entstehen, die später sauber abgeschnitten werden können.
- Gleichmäßiger Kleisterauftrag: Tragen Sie den Kleister großzügig und gleichmäßig auf die Wand auf, um eine optimale Haftung zu gewährleisten.
- Lufthaltende Temperaturen: Vermeiden Sie extreme Raumtemperaturen. Ideal für das Tapezieren und Trocknen sind Temperaturen zwischen 18 und 22 Grad Celsius.
- Luftblasen entfernen: Drücken Sie die Tapetenbahnen nach dem Anbringen gleichmäßig mit einer Andrückrolle an die Wand, um Luftblasen und Falten zu vermeiden.
- Restfeuchtigkeit beachten: Lassen Sie das Malervlies nach dem Tapezieren mindestens 24 bis 48 Stunden trocknen, um sicherzustellen, dass alle Materialien gut haften.
Mit diesen Tipps und der Schritt-für-Schritt-Anleitung sind Sie bestens vorbereitet, um ein perfektes Tapezierergebnis zu erzielen und Ihren Wohnräumen einen neuen Look zu verleihen.