Ursprung des Mansarddachs
Erstmals angewandt wurde die Form des Mansarddachs von dem Erbauer des Pariser Louvre, Pier Lescot. Rund 100 Jahre später, im 17. Jahrhundert, griffen François Mansart und sein Großneffe, beide populäre Architekten ihrer Zeit in Paris, die Idee wieder auf und planten Luxusbauten mit dieser Dachform.
Form und Aussehen
Die Basis für ein Mansarddach ist entweder ein Sattel- oder ein Walmdach. Die Dachhälften laufen wie gewohnt nach außen, um dann im letzten Drittel einen Knick zu erleben, wodurch die an den Knick angeschlossene Dachfläche steiler ist als das Hauptdach. Entsprechend der Ausgangsform wird zwischen verschiedenen Mansarddächern unterschieden.
- Sattel- oder Giebel-Mansarddach
- Walm-Mansarddach
Die Verbreitung von Mansarddächern
Während diese Dachform hierzulande eher selten angewandt wurde, sind viele Scheunen und Gebäude in den USA mit einem Mansarddach ausgestattet. Bei uns finden sich diese Dächer auf historischen Gebäuden, insbesondere während der preußischen Zeit wurden Mansarddächer gebaut. Erst Ende des 20. Jahrhunderts entdeckten Architekten diese Dachbauweise wieder für ihre Kunden.
Vor- und Nachteile vom Mansarddach
Das Mansarddach bietet mehr Wohnraum, weil das Dach im letzten Drittel vor der Traufe steiler ausgebildet ist. Es gab Zeiten, in denen Häuser in verschiedenen Ländern nach ihren Vollgeschossen besteuert wurden. Durch den Bau von einem Mansarddachhaus konnten teilweise zwei Etagen als Mansarde genutzt werden. So bildet dann zumindest die untere Mansarde eine Wohnfläche, die zwar nicht einem Vollgeschoss entspricht, aber nahe heranreicht.
Vorteile des Mansarddachs in heutiger Zeit
Diesen Vorteil können Sie sich als Bauherr auch heute noch zunutze machen. In vielen Regionen sind Neubauten in ihrer Höhe durch Auflagen beschränkt. Als Orientierungspunkte, die eingehalten werden müssen, dienen First und Traufpunkt. Gestattet die maximale Höhe des Traufpunkts also kein zusätzliches Vollgeschoss, können Sie mit einem Mansarddach eine Mansardenetage als ein nahezu vollwertiges Wohngeschoss einplanen – vorausgesetzt, diese Dachform wird genehmigt.
Nachteile vom Mansarddach
Doch wie für andere Dachformen, gilt auch für das Mansarddach, wo Vorteile sind, gibt es auch Nachteile. Der ist auch schnell gefunden und wird durch die besondere Dachform beschrieben. Der Bau und die Konstruktion des Dachstuhls sind wesentlich komplexer.
Pflege und Wartung intensiver beim Mansarddach
Damit ist auch der Holzbedarf für den Dachstuhl höher. Außerdem gibt es noch den Grat, also den Knick von der flacheren zur steileren Dachfläche. Solche Punkte sind in Bezug auf die Abdichtung immer neuralgische Schwachpunkte. Damit ist das Mansarddach anfälliger und auch etwas wartungsintensiver.
Das Mansarddach im Allgemeinen
Dennoch, die Vorteile, die das Mansarddach bietet, überwiege im individuellen Einzelfall in der Regel die Nachteile. Daneben ist es aber nicht nur der enorme Raumgewinn, der diese Dachform attraktiv erscheinen lässt. Ebenso stellt ein Haus mit Mansarddach einen echten Eye-Catcher, also einen Hingucker dar. Häuser mit Mansarddach strahlen immer ein besonderes Ambiente aus. Das ist wohl auch damit verbunden, dass wir historische Mansardhäuser eher als Prunkbauten kennen.
Im Hausjournal finden Sie zahlreiche Artikel zu den verschiedensten Dachformen, so wie zum Beispiel dem gängigen Giebeldach oder dem etwas exotischen Schmetterlingsdach.