Das Nachrüsten eines Markisenmotors lohnt meist immer
Seit Jahrzehnten sind Markisen beliebt, sind es doch langlebige und großflächige Schattenspender. Über viele Jahre galten allerdings gerade elektrisch betriebene Markisen als wahrer Luxus, waren die Anschaffungskosten lange Zeit ausgesprochen hoch. Erst in den letzten Jahren war ein Sinken der Preise festzustellen – bei neuen elektrischen Motoren als auch den elektrischen Markisenmotoren selbst.
Mögliche Markisenantriebe
Wenn Ihre ältere Markise also in einem guten Zustand ist, spricht nichts gegen das Nachrüsten eines Markisenmotors. Dabei können Sie grundsätzlich zwischen zwei Antriebsoptionen auswählen:
- einen Rohrmotor, Montage aufwendig
- einen Aufsteckmotor, geringe Kosten und sehr einfache Montage
Der Aufsteckmotor für Markisen
Im Grunde funktioniert der Aufsteckmotor ähnlich wie der Rollladenantrieb für das Gurtband. Der Motor wird einfach auf die Kurbelwelle für das manuelle Ein- und Ausdrehen gesteckt. Damit sind aber trotz der geringen Anschaffungskosten auch einige Nachteile verbunden. Der Motor ist immer zu sehen und die Lösung sieht eher wie ein Kompromiss aus. Außerdem sind diese Motoren in der Stärke begrenzt.
Der Rohrmotor für Markisen
Aufwendiger, aber deutlich professioneller sind dagegen Rohrmotoren. Heimwerker kennen diese Motoren auch von Rollläden. Die Markisenwelle (auch Tuchwelle) ist an beiden Enden über ein Lager mit Lagerbock festgeschraubt. Auf der Antriebsseite wird der Lagerbock herausgenommen und durch einen speziellen Lagerbock für einen Rohrmotor ersetzt. In die Welle ist das Gegenstück (mit Zapfen für das Lager) eingesteckt und wird einfach durch den Rohrmotor ersetzt. Über das Einstecken wird dann auch der Abstand eingestellt (wie weit der Rohrmotor aus der Tuchwelle schauen muss).
Steuerung des Markisenantriebs
Vor der Installation sollten Sie sich auch im Klaren sein, wie der Rohrmotor bedient werden soll. Auch hier stehen verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl:
- kabelgeführtes Ein- und Ausschalten
- Aus- und Einschalten mit Funkfernbedienung
- Aus- und Einschalten beispielsweise über Smartphones
- Ein- und Ausschalten über Sensoren (Regen, Sonne, Schatten, Zeit usw.)
Installieren Sie die Markisensteuerung wettergeschützt
Je nachdem, für welches System Sie sich entscheiden, müssen Sie auch dazu die entsprechende Installation vornehmen. Besonders bei einem herkömmlichen, über eine Leitung mit der Markise verbundenen An-/Ausschalter müssen Sie sicherstellen, dass die Installation witterungsgeschützt durchgeführt werden kann. Bei Fenstermarkisen macht die Montage der Steuerung an der Innenseite der Fassadenwand Sinn, also müssen Sie die Fassade durchbohren. Entsprechend müssen Sie die Dämmung bedenken.
Schrittweise Anleitung zum Nachrüsten von einem Markisenmotor
- Markisen-Rohrmotor
- eventuell spezieller Lagerbock (inklusive Lager)
- Montage- und Installationsmaterial für die Steuerung
- Wasserpumpenzange
- diverse Schraubenzieher
- Schraubenschlüssel
- Ratschen- bzw. Knarrenkasten
- Arbeitsleiter
- bei großen Markisen wenigstens einen Helfer
1. Vorbereitungsarbeiten
Die Markise muss eingefahren werden. Bei Kassetten muss die Seitenverkleidung demontiert werden.
2. Ausbauen der Tuch- bzw. Markisenwelle
Dann bauen Sie die Markisenwelle aus. Auf der Seite (in der Regel die Seite mit dem manuellen Kurbeltrieb), auf der Sie den Motor installieren wollen, lösen Sie den Lagerbock. Jetzt heben Sie die Welle etwas nach vorne und ziehen sie einfach auf der anderen Seite aus dem anderen Lager.
3. Anschließen der Steuerungsleitungen
Jetzt können Sie die Leitungen für die Motorsteuerung bzw. die Stromversorgung installieren. Beachten Sie die allgemeinen Regeln bei der Installation von Elektrotechnik. Außerdem sollten Sie die entsprechende Sicherung vor dem Installieren und Anschließen ausschalten bzw. herausdrehen.
4. Einbau des Markisenmotors
An der ausgebauten Welle nehmen Sie nun das Endstück ab (das in die Welle eingeschoben ist und gegenüber den Zapfen für das Lager besitzt). Meist müssen Sie ein oder zwei kleine Schrauben lösen, um das Stück herauszuziehen. Nun wird der Rohrmotor eingeschoben und genauso befestigt.
5. Einbauen der aufgerüsteten Markisenwelle
Je nach verwendetem System müssen Sie auch Lager und Lagerbock austauschen. Dann kann die Markisenwelle wieder montiert werden. Handelt es sich um einen Rohrmotor inklusive eines dazugehörigen Lagerbocks, folgen Sie bitte den Einbauangaben des Herstellers.
6. Einstellen der Endlagen
Damit die Endlagen stimmen, also die Punkte, an denen die eingefahrene bzw. ganz ausgefahrene Markise stoppt, müssen Sie diese gegebenenfalls noch einstellen. Unter „Markisenmotor einstellen“ finden Sie eine ausführliche Anleitung dazu. Bei mikroprozessorgesteuerten Rohrmotoren entfällt das Einstellen eventuell, wenn ein entsprechender Sensor eingebaut ist (druck- oder lastabhängig).
7. Abschlussarbeiten
Jetzt wird das Gehäuse wieder festgeschraubt. Die Nachrüstung des Markisenmoptors ist abgeschlossen.